Der 23-Jährige hofft in der Rückrunde auf mehr Spielzeit. Eine Hiobsbotschaft gab es derweil für Salim Hadouchi.
Fortuna Kölns AußenstürmerJokerrolle macht Marvin Mika zu schaffen
Der Start ins neue Fußballjahr verlief für Fortuna Köln nicht wie erhofft. Im Testspiel gegen den Oberligisten TSV Meerbusch kam der Südstadt-Klub am Mittwochabend nicht über ein ernüchterndes 0:0 hinaus.
Dass Trainer Matthias Mink auf vielen Positionen rotierte, relativiert das Ergebnis zwar, doch ein schwerwiegenderer Schlag war die frühe Verletzung von Salim Hadouchi. Das 18-jährige Fortuna-Eigengewächs musste bereits nach wenigen Minuten gestützt vom Platz gebracht werden. Hadouchi erlitt einen Kreuzbandriss und wird damit langfristig fehlen – eine bittere Pille für die Fortuna, bei der die Förderung junger Talente durch Spielzeit im Vordergrund steht. „Natürlich überschattet die Verletzung das Spiel, die Leistung und das Ergebnis“, sagt Mink.
Die Verletzung von Hadouchi war auch für den für ihn eingewechselten Marvin Mika eine unschöne Situation, wie der 23-Jährige erklärt: „Wir waren alle erstmal geschockt. Man konnte es nicht genau von der Bank erkennen, weil noch viele Körper dazwischen waren. Aber es sah schon so aus, dass wir alle dachten, das ist nicht optimal gelaufen.“
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Zwar erzielte Mika keinen Treffer, zeigte aber Ansätze seiner bekannten Stärken, die in der Hinrunde schon oft zur Geltung kamen: Tempo, Dribbelstärke und kreative Laufwege, die gegnerische Abwehrreihen vor Probleme stellen können. So vereitelte Meerbusch in letzter Sekunde den Treffer von Mika, als der Ball auf der Torlinie geklärt wurde. Mit seinen 1,85 Metern vereint Mika physische Präsenz mit technischer Finesse. Ein Profil, das ihn bei der Fortuna als wertvolle Option im Offensivspiel auszeichnet.
Marvin Mika als Edeljoker
Dass er sich bislang meist mit der Rolle als Joker begnügen musste, mindert seinen Einfluss keineswegs. In der Halbsaison war Mika in 18 Einsätzen an sieben Toren beteiligt – eine Bilanz, die für seine Effizienz spricht. Für die Rückrunde möchte der 23-Jährige jedoch noch mehr erreichen: „Ich will auf jeden Fall in die Startelf. Sonst müsste ich keinen Fußball spielen. Man hat immer am meisten Spaß, wenn man spielt. Mit den Jungs auf dem Platz zu stehen, ist einfach ein tolles Gefühl.“
Die Jokerrolle machte Mika zu schaffen: „Es ist nicht immer eine einfache Situation, wenn viel gewechselt wird. So langsam kommen dann Sorgen, dass man nicht spielt, man möchte eben immer mehr haben.“
Bereits am Samstag (Fußballpark BVB, 14 Uhr) folgt das nächste Testspiel gegen Drittligist Borussia Dortmund II. Für Mika eine Bestandsaufnahme, wo die Fortuna nach der kurzen Pause steht: „Gegen Dortmund zu spielen, ist ein super Gradmesser, besonders vor dem Rückrundenauftakt. Sie sind fußballerisch super dabei, wir aber auch – das wird ein Duell auf Augenhöhe.“ Eine Woche später folgt das Nachholspiel und der verfrühte Rückrundenauftakt gegen den SV Rödinghausen. Mit einem Sieg „wisse man, dass es nur drei Punkte auf Tabellenführer Duisburg sind, aber eine Rolle spiele das bisweilen noch nicht“, erklärt Mika weiter.
Mika lobt Fortuna-Trainer Matthias Mink
Für die starke Entwicklung der Fortuna seit Sommer 2024 ist laut Mika ein Mann hauptverantwortlich: „Matthias Mink ist unglaublich wichtig. Die Mannschaft orientiert sich an ihm. Wir haben ein super Spielkonzept, ich würde sogar sagen, dass wir spielerisch die beste Mannschaft der Regionalliga West sind. Es ist keine Frage, dass man diese Leistung auf den Trainer zurückführen muss.“
In jüngster Vergangenheit ließ Fortuna nach starken Hinrunden in der Rückserie regelmäßig wichtige Punkte liegen. Damit der Einbruch in diesem Jahr ausbleibt, nimmt Mika die ganze Mannschaft in die Pflicht: „Wir wollen das Bewusstsein schärfen, wir müssen in jedem Spiel alles geben. 99 Prozent reichen nicht, egal gegen welchen Gegner. Wir wissen, was wir auf dem Platz bringen können. Wir wollen uns nicht von anderen Sachen ablenken lassen, sondern den Fokus auf jedes einzelnes Spiel zu legen. Dann können wir gut in die Rückrunde starten.“