Die Hinrunde war für Fortuna Köln eine Erfolgsgeschichte: Tabellenzweiter nach einem radikalen Sommer-Umbruch – eine bemerkenswerte Leistung der Mannschaft von Trainer Matthias Mink, der es verstanden hat, eine Balance zwischen erfahrenen Führungsspielern und ambitionierten Nachwuchstalenten zu schaffen.

Abdul Bance schaffte es von der U19 bis in den Profikader

Besonders auffällig ist die Entwicklung der Eigengewächse, die immer stärker in den Profikader integriert werden. Ein Beispiel dafür ist Innenverteidiger Abdul Bance. Der 20-Jährige, der im Januar 2023 von der U19 von Bayer 04 Leverkusen in die Nachwuchsabteilung der Kölner wechselte, hat seither einen steilen Aufstieg hingelegt. „Es war wie ein Neuanfang für mich. In der Leverkusener Jugend habe ich nicht mehr häufig gespielt. In den ersten Wochen bei Fortuna habe ich den Klub kennengelernt“, beschreibt Bance seine Anfänge.

In der U-23-Mannschaft der Südstädter etablierte sich Abdul Bance schnell als Stammspieler. Sein Variabilität, er ist als Rechtsverteidiger und im defensiven Mittelfeld einsetzbar, machen ihn zu einem wertvollen Allrounder, der flexibel auf die Anforderungen seines Trainers reagierte. Diese Vielseitigkeit und sein bemerkenswerter Ehrgeiz ebneten ihm schließlich den Weg in die erste Mannschaft. „Ich hatte hier die Möglichkeit, mich praktisch hochzuarbeiten. Es ist ehrliches Geld für ehrliche Arbeit“, erklärt Bance.

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„Die Identifikation mit Fortuna Köln war noch nie so groß“

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Die Belohnung für seinen unermüdlichen Einsatz und seine stetige Weiterentwicklung folgte mit dem Regionalliga-Debüt beim 4:2-Sieg gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach – ein Meilenstein. „Dass ich in die erste Mannschaft gekommen bin, habe ich mir durch harte Arbeit verdient“, sagt der Bonner mit hörbarem Stolz. „Mein Debüt hat mir sehr viel bedeutet, es war eine Bestätigung für die Energie und die Arbeit, die man reinsteckt, auch seitens des Trainers.“

Der Verteidiger hat sich bereits die nächsten Ziele gesteckt. „Es war bisher eine sehr erfolgreiche Zeit, aber ich bin noch lange nicht am Ende. Mein Ziel ist es immer, das Beste aus mir rauszuholen“, sagt Bance. Stammspieler bei Fortuna Köln zu werden, sei das nächste Etappenziel. „Wenn meine Entwicklung wie bisher verläuft, kann ich das erreichen.“

Psychologie-Student, Trainer und Fußball

Bance besticht durch einen klaren Kopf. Den benötigt er, auch abseits des Fußballplatzes. Der junge Bonner studiert Psychologie – ein ungewöhnlicher Weg für einen angehenden Fußballer. Zudem engagiert sich Bance als Co-Trainer bei der U14 von Fortuna Köln. Gemeinsam mit Jan-Ole Koschinat, dem Sohn des ehemaligen Fortuna-Trainers Uwe Koschinat, bringt er seine Erfahrungen als Spieler in die Ausbildung der Nachwuchstalente ein. „Jeder der Bereiche gibt mir die Chance, mich zu entwickeln. Ich studiere Psychologie. Es treibt mich an, den Menschen besser verstehen zu können, ebenso wie das Umfeld, was uns umgibt“, erläutert er.

Innerhalb der Profimannschaft schätzt Bance die Altersdurchmischung: „Die Älteren führen uns an der Hand, sie haben viel Lebenserfahrung und auf einem höheren Niveau gespielt. Die jungen Spieler fördern die Älteren aber auch, indem wir immer an unsere Leistungsgrenze gehen. Das Trainingsniveau wird dadurch hochgehalten.“

Resümee der Hinrunde von Fortuna Köln

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Es ist ein Wechselspiel aus Erfahrung und jugendlichem Ehrgeiz, dass die Fortuna in der Regionalliga West auf Erfolgskurs hält. Wohin die Reise für Bance letztlich geht, ist offen. Die große Bühne des Profifußballs ist für ihn kein explizites Ziel, doch die innere Motivation, immer das Maximum aus sich herauszuholen, ist unverkennbar. „Ich will meine Entwicklung nicht an irgendwelchen Ligen festmachen, aber ich will am Ende meiner Karriere zurückblicken können und sagen: Ich habe alles rausgeholt, was ich an Talent, Energie und Arbeit habe. Und, das dort nichts ist, was ich in Zukunft bereuen werde.“

Schon am Freitag stehen für die Profis von Fortuna Köln die ersten Schritte der Vorbereitung auf die Rückrunde an. Nach der Leistungsdiagnostik und dem gleichzeitigen Trainingsauftakt am Südstadion folgen zwei Testspiele – gegen den TSV Meerbusch (8. Januar/18.30 Uhr) und Borussia Dortmund II (11. Januar/14 Uhr). Für Abdul Bance eine weitere Gelegenheit, sich für die Rückrunde zu empfehlen.