Zum Auftakt der neuen Saison kassieren die Höhenberger eine 1:2-Niederlage. Ein individueller Fehler leitet die Pleite ein.
Dritte LigaViktoria Kölns Kampf bleibt unbelohnt – Knappe Pleite gegen Dresden
Mit Abpfiff sanken viele Spieler des FC Viktoria Köln auf den Hosenboden und ließen die Köpfe hängen. Der Höhenberger Drittligist hatte gegen einen der großen Aufstiegsfavoriten eine ordentliche Leistung gezeigt, verbissen gekämpft – und trotzdem eine Niederlage kassiert. 1:2 (0:0) unterlag die Viktoria am Sonntagnachmittag Dynamo Dresden, lange hatten die Kölner vor 6155 Zuschauern im Höhenberger Sportpark zumindest auf einen Punkt gehofft. Letztlich war es ein individueller Aussetzer, der die Niederlage zum Saisonauftakt eingeleitet hatte. „Ich bin sehr zufrieden und stolz auf die Leistung der Mannschaft“, resümierte Trainer Olaf Janßen. „Wir haben sehr viel investiert. Und am Ende hätten auch noch ein, zwei Dinger reinflutschen können.“
Der Coach hatte zum Auftakt-Highlight auf Überraschungen in der Startelf verzichtet. Sogar Dudu, Viktorias neuer brasilianischer Keeper, war nach seinem Muskelbündelriss rechtzeitig genesen und feierte sein Debüt für die Höhenberger.
Viktoria Köln mit zwei Großchancen kurz vor der Pause
Die allgemein als Abstiegskandidaten gehandelten Kölner agierten gegen den Aufstiegsmitfavoriten aus Sachsen in der ersten Halbzeit lange auf Augenhöhe. Immer wieder kam die Viktoria zu Ballgewinnen und Kontermöglichkeiten – allerdings fehlte dem letzten Ball regelmäßig die nötige Präzision. Dresden tat sich beim Einstand von Trainer Thomas Stamm schwer mit den giftigen Gastgebern. Erst nach einer halben Stunde übernahm Dynamo das Kommando und drückte die Viktoria in die eigene Hälfte. Klare Großchancen blieben aber Mangelware – bis in die letzten Momente der ersten Halbzeit, allerdings auf der anderen Seite.
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Zunächst war plötzlich Albion Vrenezi nach einem Dresdener Abwehrfehler frei durch. Viktorias Neuzugang visierte das kurze Eck an, doch Keeper Tim Schreiber konnte den Ball mit einer Hand zur Ecke klären (45.). Nach der anschließenden Ecke kam Kapitän Christoph Greger frei zum Kopfball, Tony Menzel musste auf der Torlinie retten. Es ging torlos in die Pause – die besseren Chancen hatte die Viktoria.
Enrique Lofolomo mit folgenschwerem Fehlpass
Halbzeit zwei begann mit einem Schock. Der bis dato herausragende Enrique Lofolomo leistete sich einen folgenschweren Aussetzer, als er einen Rückpass genau in den Fuß von Dresden-Kapitän Niklas Hauptmann spielte. Der Ex-FC-Profi war frei durch und wurde von Keeper Dudu im Strafraum per Foul gestoppt. Christoph Daferner verwandelte den fälligen Elfmeter mit etwas Glück – der Ball rutschte unter dem Viktoria-Keeper hinweg zum 1:0 ins Netz (47.). „Das war letztlich die entscheidende Szene im Spiel. Das tat uns natürlich weh“, sagte Janßen mit Blick auf den Fehlpass.
Dresden war nun besser im Spiel, doch die Viktoria blieb nach Gegenstößen gefährlich. In der 59. Minute fand Florian Engelhardt mit einem Pass die Lücke in der Gäste-Abwehr, doch Tyger Lobinger scheiterte am starken SG-Schlussmann Schreiber. Auf der anderen Seite verhinderte Dudu mit einigen starken Paraden das zweite Gegentor, zunächst gegen Oliver Batista Meier (63.), dann gegen den eingewechselten Stefan Kutschke (77.). Kurz darauf war Viktorias Keeper jedoch geschlagen. Menzel hatte einen Ball über die rechte Seite in den Strafraum gebracht, Kutschke verwandelte trocken zum 2:0 (78.).
Viktoria Kölns Semih Güler verkürzt auf 1:2
Die Viktoria schien geschlagen, wurde für die Schlussphase jedoch noch einmal wachgerüttelt. Nach einer Ecke konnte Joker Semih Güler per Kopf auf 1:2 verkürzen (82.). Die Mannschaft von Trainer Janßen versuchte noch einmal alles – und wäre beinahe durch eine spektakuläre Kopfball-Bogenlampe von Lobinger belohnt worden. Doch erneut brachte Dynamo-Keeper Schreiber im entscheidenden Moment die Finger dazwischen (90.). So blieb es bei Viktorias knapper Auftakt-Pleite.
Trainer Janßen hatte trotz der Pleite ein Lächeln auf den Lippen: „Wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg. Er wird lang und steinig, das wissen wir. Aber das Spiel hat mir die totale Überzeugung gegeben, dass wir es schaffen werden und auch in der nächsten Saison hier Drittliga-Fußball spielen werden.“
FC Viktoria Köln: Dudu – May, Greger (72. Schulz), Dietz, Cabral – Lofolomo (61. Henning), Engelhardt – S. El Mala (61. Güler), Vrenezi, Handle (83. M. El Mala) – Lobinger. – Zuschauer: 6155. – Tore: 0:1 Daferner (47., Foulelfmeter), 0:2 Kutschke (78.), 1:2 Güler (82.).