Christoph Greger führt den Höhenberger Drittligisten beim Saisonstart gegen Dynamo Dresden erstmals als etatmäßiger Kapitän aufs Feld. Auf ihn wartet eine Neuerung.
Viktoria Köln vor Drittliga-AuftaktNeues Team, neuer Kapitän, neue Regel
Auf vielen Schlüsselpositionen runderneuert startet der FC Viktoria Köln in die Drittliga-Saison 2024/25: Neuer Angriff, neuer Torhüter, neue Assistenten von Chefcoach Olaf Janßen. Und auch das Kapitänsamt wurde neu vergeben. Moritz Fritz, zuletzt von vielen Verletzungen geplagt, hat die Binde weitergereicht an Christoph Greger – der 27 Jahre alte Münchener führt die Viktoria erstmals am Sonntag gegen Dynamo Dresden (13.30 Uhr) in einem Pflichtspiel als etatmäßiger Kapitän aufs Feld.
Viktoria Kölns Abwehr als einziger Mannschaftsteil weitgehend unverändert
„Das Vertrauen, das der Trainer in mich hat, freut mich. Ich denke, dass ich die Rolle gut ausfüllen kann – ich kenne sie ja schon. Und auf der Innenverteidiger-Position kommt man nicht drumherum, Verantwortung zu übernehmen“, sagt Greger vor seinem Debüt. In der von ihm dirigierten Abwehr gibt es von allen Kölner Mannschaftsteilen die wenigsten Veränderungen: In der Startelf wird Lars Dietz an seiner Seite im Zentrum verteidigen, rechts Niklas May und links Sidny Lopes Cabral. „Christoph hat die Binde vertretungsweise schon häufiger getragen. Er hat auf dem Platz und neben dem Platz bewiesen, dass er die Rolle ausfüllen kann“, hatte Trainer Olaf Janßen seine Wahl erklärt.
Vor dem Auftakt sieht Greger seine Mannschaft in einer guten Verfassung. Man habe sich von Testspiel zu Testspiel und von Gegner zu Gegner gesteigert – mit dem 1:1 im abschließenden Duell beim Zweitligisten SV Elversberg als bestandenem Härtetest: „Wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken.“ Das klingt durchaus angriffslustig vom früheren Jugendspieler der Münchener Löwen. Doch Greger weiß, wie er die Rahmenbedingungen bei schmalerem Budget einzuschätzen hat. „Natürlich muss man sich nach einem Umbruch erst finden. Aber das haben wir gemacht. Jetzt geht es darum, sich über den Verlauf der Saison weiterzuentwickeln. Wenn wir am Ende den Klassenerhalt schaffen, haben wir einen ordentlichen Job gemacht“, sagt Greger.
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Kapitänsregel: Christoph Greger mit Forderung an Schiedsrichter
Sich selbst beschreibt der 1,93-Meter-Abwehrschrank als vergleichsweise ruhigen Kapitän. „Ich bin niemand, der alle wild zusammenschreit. Natürlich gebe ich auf dem Platz meine Kommandos – aber immer lösungsorientiert und in einem guten Ton. Das kommt auch gut an bei den Jungs“, so Greger, „der Trainer hat mir gesagt, dass ich mir treu bleiben soll.“ Die vielen prominenten Abgänge der Viktoria haben den Abwehrchef nicht nachhaltig verunsichert: „Es kommt der Gedanke: Was steht da an? Aber intern war immer klar: Wir werden den Verein nicht zu Grunde richten. Und letztlich haben wir auch richtig gute Jungs dazubekommen. Mit dem Kader brauchen wir keine Angst zu haben.“
Als Mannschaftsführer steht Greger zur neuen Saison besonders im Fokus. Denn die bei der Europameisterschaft erfolgreich getestete Kapitänsregel wurde flächendeckend eingeführt – ab sofort dürfen nur noch die Kapitäne mit dem Schiedsrichter diskutieren. Alle anderen Spieler müssen sich zurückhalten, sonst droht eine Verwarnung. „Ich kann verstehen, dass es die Regel gibt. Für Schiedsrichter wird es den Alltag einfacher machen, sie werden mehr Ruhe auf dem Platz haben“, sagt Greger. „Ich hoffe einfach, dass dadurch auch die Schiedsrichter die nötige Ruhe haben, um uns Spieler auf Augenhöhe zu begegnen. Das war leider so auch nicht immer der Fall. Von daher bietet es für beide Seiten eine Chance, wenn die Regel richtig umgesetzt wird.“
Moritz Fritz fehlt Viktoria Köln voraussichtlich
Wer ist bei Viktoria am ehesten gefährdet ist, gegen die neue Regel zu verstoßen? Nach längerem Überlegen nennt Kapitän Greger seinen Vorgänger: „Auf dem Platz ist Moritz Fritz unser Aggressiv-Leader. Der kann auch schonmal in einen anderen Modus schalten.“ Gegen Dresden dürfte Fritz allerdings keine Gefahr laufen, Gelb zu sehen – der Defensiv-Allrounder ist verletzt.