Taylan Gülmez hat sich mit konstanten Leistungen beim Fußball-Landesligisten fest gespielt.
Amateurfußball19-Jähriger ist bei Deutz 05 die Entdeckung der Saison
Die Miniserie der Sportvereinigung Deutz 05 ist gerissen. Wenn auch unter unglücklichen Umständen: Nach Siegen gegen Blau-Weiß Friesdorf (2:1), dem Pokalerfolg beim SV Helpenstein (1:0) und dem Überraschungscoup beim starken Aufsteiger SSV Bornheim (3:1) unterlag das Team von Deutz-Trainer Raoul Dia im vorgezogenen Spiel der Landesliga 1 dem SSV Homburg-Nümbrecht mit 1:2.
Riki Isobe hatte Deutz in Führung gebracht (21.). Meikel Harder traf zum Ausgleich (43.). In der dreiminütigen Nachspielzeit versetzte Kilian Seinsche (90.) den Rechtsrheinischen schließlich den Knock-Out und vermasselte Dias Team den Auftakt der Karnevalssession.
Nach 13 Spieltagen und ebenso vielen Punkten ist die Abstiegszone nicht fern. In den folgenden Liga-Begegnungen des Jahres heißen die Gegner Schlebusch (19. November), Flittard (3. Dezember) und Pesch (10. Dezember). In der zweiten Runde des Mittelrheinpokals hat Deutz den Verbandsligisten Eintracht Hohkeppel (17. Dezember) zu Gast.
Alles zum Thema Schlebusch
- Kölner Amateurfußball Deutz 05 bezwingt dank eines Treffers von Volkan Sevinc den Tabellenführer
- Siegreicher Sonntag Spich, Bad Honnef und der FSV gewinnen allesamt
- Kölner Kreispokal Lindenthal gelingt Revanche in Schlebusch - 25-Tore-Spektakel beim SC Brück
- Rheinische Tafel Der Herkenrath Hof in Schlebusch hat viele Facetten
- Landesliga Kölner Klubs bleiben sieglos und verlieren die großen Ziele aus den Augen
- Torjäger des ESV Olympia Köln „Super Mario“ Nasturzi zieht seine Fitness aus Risotto mit Hähnchen
- Landesliga Deutz 05 feiert beim 3:0 gegen Oberpleis ersten Saisonsieg
Den Auftakt bestreiten in diesem Wettbewerb Pesch und Viktoria Köln (13. Dezember). Mit Bergfried Leverkusen gegen Fortuna Köln (17. Dezember) stehen sich die weiteren Teams aus dem Fußballkreis Köln in direkten Duellen gegenüber.
Der Pokal sei ein „cooler Wettbewerb und das Kontrastprogramm zum Liga-Alltag. Wir freuen uns auf Hohkeppel. Für uns ist das ein Highlight“, sagt Dia. Chancenlos sieht er seine Mannschaft trotz des Klassenunterschieds nicht. Die Formulierung ist indirekter Natur: „Wir hoffen auf das große Los. Viktoria, Fortuna, Aachen oder den Bonner SC. Das wäre dann ein richtiger Hammer.“ Voraussetzung hierfür ist natürlich das Erreichen der dritten Pokalrunde und ein Sieg gegen die Oberbergischen.
Der Fokus liege auf der Meisterschaft. Man sei gewiss nicht im Soll und „etwas hinter den Erwartungen zurück. Das müssen wir uns eingestehen.“ Das geringe Durchschnittsalter seines Kaders, das Dia „irgendwo um die 22 Jahre“ einordnet und das temporäre Fehlen wichtiger Stützen erkläre einiges. Aber nicht alles. „Klar, wenn Tobias Blum mit seinen 36 Jahren ausfällt, dann fehlt der Mannschaft ein zentraler Baustein.“
Blum zieht die Strippen. Mit ihm erhält das Spiel der Deutzer Struktur und Sicherheit. Ähnlich verhält es sich bei Luca Schreinemachers, den es nach langer Verletzungspause im Kreispokal bei Schwarz-Weiß Köln erneut erwischte. Für einen Einsatz über die volle Distanz reicht es bei ihm noch nicht. Wie wichtig Schreinemachers ist, bewies er in Bornheim, als er zur Halbzeit ins Spiel kam und mit zwei Treffern die Begegnung entschied.
Taylan Gülmez ist die Überraschung bei Deutz 05
Die eigentliche Überraschung der Sportvereinigung ist aber fraglos ein anderer: Taylan Gülmez. Der 19-jährige Innenverteidiger ist gerade erst dem Junioren-Alter entwachsen und spielt seine erste Saison bei den Herren, in der er bereits eine feste Größe im Abwehrverbund ist. Und das mit einer für sein Alter beeindruckenden Coolness.
Im ersten Heimspiel der Saison war er trotz der Niederlage eine der prägenden Figuren seines Teams. Wegzudenken ist er seither nicht mehr: „Taylan ist die Konstanz in Person. Es ist schön zu sehen, wie er sich stetig entwickelt. Er ist ein ruhiger, wertschätzender Junge. Davon haben wir allerdings einige“, sagt Dia und lacht.
Deutz 05 sucht immer die fußballerische Lösung
Aber auch das große Ganze stimme, findet Dia. An Ergebnissen alleine sei das nicht immer ablesbar. „Das Miteinander ist immer der entscheidende Kern innerhalb eines Gefüges, einer Gruppe. Uns allen ist bewusst, dass wir nur als Gemeinschaft die Entwicklung vorantreiben können.“
Rückschläge seien Teil dieses Prozesses. Man könne vieles auf ein positives Resultat reduzieren. „Das ist nicht unser Weg. Wir wollen es fußballerisch lösen und unseren Spielern Handlungsmöglichkeiten an die Hand geben. Die Mannschaft will das genauso wie ich. Hierauf legen wir den Schwerpunkt. Und ich denke, dass es die Spieler auf Strecke definitiv weiterbringt.“