Köln – Vor den beiden Topspielen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Adler Mannheim am Freitag und zwei Tage später gegen den ERC Ingolstadt ereilt die Kölner Haie der Fluch der guten Tat.
Mit Justin Pogge und Landon Ferraro stellen sie gleich zwei kanadische Leistungsträger für den Channel One Cup ab. Dieses jährlich in Russland stattfindende Turnier ist zwar stark besetzt, international aber wenig renommiert. Und doch stellt der KEC in einer heißen Saisonphase seinen ersten Goalie Pogge und Topscorer Ferraro ab. „Wir freuen uns sehr für unsere beiden Spieler, dass sie die Chance erhalten, für Kanada spielen zu dürfen“, lautet Uwe Krupp zähne-knirschendes Statement, „als kanadischer Eishockeyspieler ist das eine große Ehre und ein Privileg.“
Für die Spieler ein echter Motivationsschub
Zusammen mit seinem Staff und dem Verein hat der Haie-Trainer die Pro- und Contra-Argumente abgewogen und das Duo für die Spiele gegen Russland am Mittwoch (3:4), sowie Schweden am Freitag und Finnland am Samstag freigegeben. Ungeachtet des Verletzungsrisikos, der Gefahr einer Corona-Infektion oder pandemiebedingter Rückreise-Schwierigkeiten aus Moskau. Für den 35-jährigen Pogge, der vor 15 Jahren bei der U20-Weltmeisterschaft Gold mit Kanada geholt und die Wahl zum besten Goalie des Turniers gewonnen hatte und den 30-jährigen Ferraro, der international bisher nur zu U17- und U19-Ehren kam, ist das Tragen des kanadischen Nationaltrikots ein großer Motivationsschub, sich über starke Leistungen im Verein weiter zu empfehlen.
KEC und seine Talente auf einem guten Weg
Darauf setzen die Haie. Schließlich gehörten beide Kanadier in der DEL-Saison 2020/21 eher zu den Problemfällen als zu den Leistungsträgern. Nun muss Krupp gegen den Dritten aus Mannheim und gegen den Sechsten aus Ingolstadt auf beide verzichten. Im Kampf um die Playoff-Plätze darf der Coach erst drei Tage vor Weihnachten bei den Nürnberg Ice Tigers wieder auf seinen ersten Torhüter und den besten Stürmer (9 Tore, 17 Vorlagen) hoffen. Ähnlich verhält es sich bei Niklas Lunemann und Maximilian Glötzl. hre Nominierung für die deutsche U20-Nationalmannschaft und die Erfahrung einer Junioren-WM in Kanada zeigen, dass der KEC und seine Talente auf einem guten Weg sind.
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Die Haie müssen also mal wieder improvisieren. Dies taten sie schon beim 5:4-Coup in München erfolgreich und dürfen vor dem Duell mit den Adlern auf den 20. Sieg im 29. Spiel hoffen. Aus guten Gründen: Sie haben zum einen den kriselnden Gegner, der drei Niederlagen in Folge kassiert hat, vor drei Wochen in Mannheim mit 3:1 geschlagen. Zum anderen kehrt mit Andreas Thuresson konnte sich der beste Offensiv-Schütze aus seiner Quarantäne zurück. Auch Sebastian Uvira und Colin Ugbekile stehen dem corona-gebeutelten Haie-Team wieder zur Verfügung. Die beiden deutschen Nationalspieler waren schon länger negativ getestet, pausierten am vergangenen Wochenende aber noch zur gesundheitlichen Absicherung.