Köln – Im zweiten Anlauf soll für Jason Bast alles besser werden. Nach der historisch schlechten Saison 2019/20 für die Kölner Haie mit 17 Niederlagen am Stück kehrt der Deutsch-Kanadier zum achtfachen deutschen Eishockeymeister n zurück. Der 33-Jährige möchte zeigen, dass er ein besserer Stürmer ist, als der, der vor zweieinhalb Jahren dabei war und mit dem KEC die Playoffs verpasste. „Ich habe nach meinen Verletzungen hart gearbeitet und bin froh, jetzt endlich keine Schmerzen mehr zu haben“, sagt der Linksschütze und sitzt vor seinem Videotelefon in der zentral-kanadischen Heimat Saskatchewan.
Drei Trainingseinheiten pro Woche für Jason Bast
Ein Monat ist noch Zeit, um für den Vorbereitungsstart der Deutschen Eishockey Liga (DEL) in Form zu kommen. „Ich werde drei Mal pro Woche mit einem Skill-Coach auf dem Eis sein und bin schon sehr aufgeregt, zu sehen, wie sich die Arbeit auszahlen wird“, gibt er Einblicke.
Dass sich der Center im Saisonendspurt mit Mannheim eine Fußverletzung zugezogen hatte und mit den Adlern zum zweiten Mal in Folge im Playoff-Halbfinale die Segel streichen musste, spornt ihn in seiner persönlichen Vorbereitung zusätzlich an. „Das war enttäuschend, weil wir uns den Sieg in der Liga vorgenommen hatten“, stellt Bast klar. Er habe aber viele gute Erfahrungen in Mannheim gemacht und glaubt, dass er in Köln davon profitieren kann.
Viele Emotionen: Bast zu seiner Zeit bei den Kölner Haien
Noch mehr Emotionen und Motivation sind zu spüren, wenn der vielseitige Angreifer, der in den offensiven wie defensiven Specialteams genauso spielen kann, wie im Fünf-gegen-Fünf, über seine erste Zeit in der Domstadt spricht. „Sportlich war das eine sehr enttäuschende Saison. Ich habe viel Stress und nicht viel Gutes in Erinnerung“, gibt er zu. Ähnlich wie in der abgelaufenen Spielzeit lieferte der KEC – damals unter Trainer Mike Steward – eine starke Hinserie, um nach dem Jahreswechsel einzubrechen. „Wir haben keinen Weg mehr gefunden, die engen Spiele zu gewinnen. Dabei hatten wir eine gute Gruppe von Jungs, die sich immer voll reingehängt haben – auch in der schlechten Phaset“, erinnert sich der 17 Punkte-Stürmer (8 Tore/9 Assists). „Ich konnte meine Leistung dann genauso wenig bringen, wie viele andere Spieler im Team.“
Uwe Krupps Ruf eilt ihm voraus
Da Uwe Krupp für die letzten vier Spiele erstmal als Feuerwehrmann zum KEC zurückkehrte und sich Bast nach der 2020er-Saison den Adlern in Mannheim anschloss, gab es noch keine großen Berührungspunkte zwischen Spieler und Trainer. „Die ersten tiefen Gespräche werden bald laufen“, verrät Bast. Durch den Austausch mit Landsmann Zach Sill, der mit Krupp schon bei Sparta Prag zusammengearbeitet hatte, erfuhr er schon von dem „sehr guten Ruf“, den sich der erste deutsche Stanley-Cup-Gewinner als Trainer erworben hat. „Zach hat nur Gutes über ihn gesagt und ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“
Basts Stärken: Vielseitigkeit, Mentalität und Loyalität
Umgekehrt werden sich auch die Coaches genau überlegt haben, wieso sie den zweiten Anlauf mit Bast wagen. Seine jeweils 14 Scorerpunkte in den vorherigen Mannheim-Spielzeiten sind nicht herausragend. Doch die Vielseitigkeit, Mentalität und Loyalität sprechen für Bast. „Ich werde versuchen ein variabler Spieler zu sein, der das tut, was das Team von mir braucht“, kündigt der 33-Jährige an. Natürlich mache es besonders viel Spaß zu Scoren. „Das will ich so oft wie möglich machen. Aber wenn mir eine andere Rolle zuteilt wird, gebe ich auch da mein Bestes.“
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Da er etwa die Hälfte der Mannschaft noch kennt, stellt er sich auf ein gutes Gefühl beim Betreten der Haie-Kabine ein. „Die Entscheidung nach Köln zurück zu gehen, war nicht schwer. Hier gibt es nicht nur eine tolle Stadt, tolle Fans und die Arena, sondern auch die Menschen, mit denen ich schon zusammengearbeitet habe“, meint Bast.
Weil eine Organisation wie die der Kölner immer mit Ambitionen nahe an der Liga-Spitze in eine Saison gehen sollte, findet Bast seinen Neustart besonders aufregend. „Ich finde, dass wir eine gute Mischung im Team haben. Mit dem Talent und der Erfahrung gibt es keinen Grund, warum wir es nicht bis zur Spitze schaffen können“, schließt er seine Ausführungen. Im Vollbesitz seiner Kräfte und ohne Schmerzen könnte der Wiederholungstäter ab September dann seinen Teil zu einer erfolgreichen Saison beim Letztjährigen Zehnten beitragen.