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TrainingsauftaktKölner Haie starten mit Aufregung und Vorfreude

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Kapitän Moritz läuft beim Auftakttraining der Kölner Haie im neuen Heimtrikot auf.

Köln – Moritz Müller hat in seiner Eishockey-Laufbahn schon viel erlebt, doch diese Erfahrung war für ihn neu. „Fast ein bisschen aufgeregt“ war der Kapitän der Kölner Haie, als er am Sonntagnachmittag im neuen roten Heimtrikot das Eis an der Gummersbacher Straße betrat.

Die Anwesenheit von 108 erlaubten Zuschauern hatte in außergewöhnlichen Zeiten für ein Stück Normalität gesorgt und das erste offizielle Mannschaftstraining der Spielzeit 2021/22 zu einem besonderen Erlebnis gemacht.

„Da freut man sich direkt auf die neue Saison“, frohlockte Müller, hinter dessen Sportart ein existenzbedrohendes Jahr liegt. Die Corona-Pandemie hatte auch die Hallen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) leer gefegt und damit allen voran den eigentlichen Zuschauerkrösus Köln in riesige Nöte gestürzt. „Es war eine komplizierte Zeit. Hinter uns liegen sehr schwierige Monate“, sagte Haie-Geschäftsführer Philipp Walter im Rückblick auf den Überlebenskampf des achtfachen Meisters.

Hoffnung auf halbvolle Lanxess-Arena

Nun aber ist die Hoffnung auf Besserung groß. Walter sprach von einem „Gefühl von Sinnhaftigkeit“, als er am Sonntag auf die zumindest wieder teilweise besetzte Tribüne des Trainingszentrums in Deutz blickte.

Damit einher geht auch sein größter Wunsch für die Mitte September startende neue Saison: „Am wichtigsten ist, dass wir die Haie wieder gemeinsam erleben dürfen.“ Die Obergrenze von 5000 Dauerkarten ist bereits erreicht. Der Club hofft darauf, die Lanxess Arena zur Hälfte füllen zu dürfen. Das entspräche rund 9000 Plätzen.

Aus sportlicher Sicht gehe es darum, sich „zu stabilisieren“, erklärte Walter. Zuletzt hatte der KEC erstmals in seiner Geschichte zwei Mal in Folge die Playoffs verpasst. „Extrem enttäuschend“ sei das gewesen, gestand der Geschäftsführer.

Unerwarteter Verlust: Abgang von Leistungsträger Sheppard

Doch auch aktuell läuft nicht alles nach Plan. Der inzwischen bestätigte Abgang von Leistungsträger James Sheppard (33) wiegt schwer. Der kanadische Mittelstürmer kehrt aus familiären Gründen nicht ins Rheinland zurück. „Sheppy hat eine super Saison für uns gespielt. Das war ein unerwarteter Verlust“, befand Haie-Coach Uwe Krupp.

Als Ersatz steht Quinton Howden (29) bereit. Der international erfahrene Angreifer unterschrieb für ein Jahr. Howden stürmte in der abgelaufenen Spielzeit in Schweden für die Malmö Redhawks (11 Einsätze/3 Vorlagen).

Zuvor spielte der Linksschütze drei Jahre in der KHL und kam in 173 Einsätzen auf 82 Scorerpunkte (42 Tore, 40 Vorlagen). „Quinton hat gezeigt, dass er das Potenzial besitzt, die Rolle von James Sheppard zu füllen“, sagte Krupp über Neuzugang Nummer sechs.

Kaderplanung der Kölner Haie noch nicht abgeschlossen

Abgeschlossen ist die Kaderplanung damit aber nicht. „Aktionismus gilt es zu vermeiden. Wenn wir etwas machen, soll es wohlbedacht sein“, betonte Krupp, der das zukünftige Ziel wie folgt beschrieb: „Ich glaube nicht, dass wir uns unter den Bedingungen der Corona-Saison so entwickeln konnten, wie wir es geplant hatten. Das heißt für diese Saison, dass wir in diesem Prozess Schritte in die richtige Richtung machen wollen.“

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Zum Trainingsauftakt gingen weitere neue Gesichter aufs Eis. Verteidiger Alex Roach (28, zuletzt Löwen Frankfurt) und Angreifer Andrej Bires (27, Nürnberg Ice Tigers) wurden mit einem Probevertrag ausgestattet. Defensiv-Talent Jack Tucker (21) ist derzeit als Gastspieler dabei.