Die Kölner Haie haben das zweite Spiel der Playoff-Viertelfinalserie gegen Adler Mannheim vor 18.600 Zuschauern in der LanxessArena mit 1:2 verloren. In der "best-of-seven"-Serie steht es damit 1:1.
Playoff-ViertelfinaleHaie verlieren Spiel zwei gegen Mannheim mit 1:2
Die Kölner Haie mussten schnell auf den Boden der Tatsachen zurückkehren. Das Team von Trainer Uwe Krupp verlor am Freitagabend in der mit 18.600 Zuschauern ausverkauften LanxessArena Spiel zwei des Playoff-Viertelfinales gegen Adler Mannheim verdient mit 1:2 (0:1, 0:0, 1:1). Die clever und robust spielenden Gäste wetzten so die 0:4-Scharte von Spiel eins aus und glichen die „best-of-seven“-Serie zum 1:1 aus. „Jeder hat eine enge Serie erwartet und nach den ersten beiden Spielen, kann man sagen, sie ist eng“, kommentierte Krupp die Heimniederlage.
Pünktlich zum ersten Playoff-Heimspiel hatten die Haie ihre Historie in Schale geschmissen. Die Ehrenbanner, der acht KEC-Spieler, deren Rückennummer nicht mehr vergeben werden, wurden unter der Woche ausgetauscht und erstrahlten in neuem Glanz unter dem Arena-Dach. Beim aktuellem Haie-Team blieb dagegen alles beim Alten. Das 4:0 am Dienstag in Mannheim gab Chefcoach Uwe Krupp auch keinen Anlass, etwas an der Aufstellung zu ändern.
Harte Gangart der Gäste produziert Scharmützel auf dem Eis
Bei den Adlern kehrte Stürmer Lean Bergmann zurück und Arno Tiefensee stand für Felix Brückmann zwischen den Pfosten. Den Wechsel hätte es wohl auch ohne Brückmanns Verletzung gegeben, denn die Nummer eins der Mannheimer war in Spiel eins ein Schwachpunkt. Das Team von Trainer Bill Stewart hatte auch seine Haltung geändert und gestaltete das Spiel viel körperlicher als noch am Dienstag. Die härtere und intensivere Gangart der Gäste produzierte überall auf dem Eis Scharmützel. Eishockey gab es weniger zu sehen. KEC-Goalie Mirko Pantkowski war nach 74:06 Minuten erstmals in den Playoffs 2023 geschlagen.
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Mannheim bestimmt ab dem zweiten Drittel klar das Geschehen
Die erste Pause beruhigte die Gemüter und damit das mitunter wilde Spiel. Was den Haien aber nicht weiter half. Mannheim bestimmte jetzt klar das Geschehen, blieb der Strafbank fern und drückte auf das 2:0. Mirko Pantkowski musste sein Team mehrfach in der Partie halten und tat dies gegen Markus Eisenschmid (25.), Bergmann (31.) und Jentzsch (36.) mit Bravour.
Glück hatte der KEC-Goalie, als Stefan Loibl den Puck am leeren Tor vorbeischob (36.). Das zweite Drittel misslang den Kölnern mit nur einem Torschuss komplett und endete trotzdem mit einem Erfolg. Denn die Haie überstanden bei Strafen gegen Nick Bailen und Stanton 80 Sekunden doppelte (39.), und konnten mit einem guten Gefühl in die zweite Pause gehen. Das 0:1 nach 40 Minuten war glücklich.
McInnis überwindet Pantkoswki zum 0:2
Das Momentum wollte aber weiter nichts mit den Haien zu tun haben. Die Hausherren kamen einfach nicht in die Zweikämpfe. Was dann auch folgerichtig zum 0:2 führte. Lamdon Ferraro zog an der Bande gegen Jentzsch den Kürzeren, so dass sich der Mannheimer Angreifer bei seinem Partner McInnis für dessen Vorarbeit beim 0:1 bedanken konnte. Der Adler-Center hatte keine Mühe mehr Pantkoswki zu überwinden (42.) und hätte sogar das dritte nachlegen können (45.).
Dann prüfte Bailen noch seinen eigenen Torhüter und stellte das Torschuss-Verhältnis auf 9:28 zugunsten der Kurpfälzer (47.). Selbst als das Krupp-Team mal wieder Powerplay spielen durfte, kam kein Torschuss dazu (50.). Es war insgesamt ein gebrauchter Abend für die Kölner. Nach 60 Minuten notierten die Statistiker gerade einmal 14 Torschüsse für die zweitstärkste Offensive der DEL-Hauptrunde.
Auf der anderen Seite verhinderte Pantkowski Schlimmeres. Vor allem als er seinen Scheibenverlust hinter dem eigenen Tor ausbügelte und einen Schuss von Matthias Plachta im Hechtsprung von der Linie kratzte (55.). Erst als Krupp seinen Goalie vom Eis nahm , klappte es. Nicholas Baptiste verwertete einen Rebound mit der Rückhand zum 1:2 (59.). Da waren noch 90 Sekunden zu spielen. Bailen hatte den Ausgleich zwar noch auf dem Schläger (60.), das 2:2 wäre aber eher glücklich als verdient gewesen.
Das sah auch Maxi Kammerer so: „Mannheim hat gut gespielt und wir nicht. Die Schiedsrichter waren katastrophal, es gab durch die vielen Strafen überhaupt keinen Spielfluss“, kritisierte der KEC-Stürmer. So holte sich Mannheim das Heimrecht sofort zurück und empfängt die Haie schon am Sonntag (19 Uhr/MagentaSport) zu Spiel drei in der SAP-Arena.
Statistik zum Spiel:
Kölner Haie: Pantkowski; Sennhenn, Austin; Bailen, Stanton; Dietz, Müller; Glötzl; Baptiste, Matsumoto, Ferraro; Thuresson, Aubry, Kammerer; Olver, McIntyre, Bast; Proft, Sill, Van Calster. – SR.: Ansons/Schukies. – Zuschauer: 18.600. – Tore: 0:1 Jentzsch (14:06/McInnis, PP1), 0:2 McInnis (41:50/Jentzsch), 1:2 Baptiste (58:30/Bailen, Kammerer). – Strafminuten: Köln 16 ; Mannheim 12.