Die Kölner Haie können im Playoff-Viertelfinale auf vier offensivstarke Sturmreihen setzen. Spiel zwei der Serie gegen Mannheim steigt am Freitagabend in der ausverkauften LanxessArena.
Eishockey-PlayoffsHaie verfügen über eine ausgeglichen starke Offensive
Wahrscheinlich hat die Szene aus der 23. Minute in Spiel eins der Viertelfinalserie gegen die Adler Mannheim am besten abgebildet, in welch guter Verfassung sich die Kölner Haie in den Playoffs um die deutsche Eishockey-Meisterschaft befinden. Mark Olver musste einen Wechsel über die Gebühr strapazieren, weil das Spielgeschehen dem Kölner Stürmer einfach keine Gelegenheit gab, in Richtung Bank zu laufen. Als es dann endlich doch so weit war, drehte Olver ab. Was Kollege Maxi Kammerer aber nicht mitbekam. Also spielte der Haie-Angreifer einen Fehlpass. Um aber im nächsten Moment seinen Fehler gutzumachen und den Puck per Hechtsprung und mit ausgestrecktem Schläger wiederzuerobern.
„Für mich war das Hinschmeißen die einzige Möglichkeit, um den sich anbahnenden Mannheimer Alleingang noch zu verhindern. An dieser Szene sieht man aber auch, wie extrem hart alle nach hinten gearbeitet haben. Keiner war sich zu schade dafür. Das hat uns ausgezeichnet. Alle waren bereit“, beschrieb und bewertete Kammerer seine Aktion.
Aus der übrigens auch noch das für den 4:0-Sieg und die 1:0-Führung in der „best-of-seven“-Serie wegweisende 2:0 für die Haie entstand. Die Scheibe kam zu KEC-Kapitän Moritz Müller, der den wieder aufgestandenen Kammerer auf die Reise schickte, der dann wiederum Torschütze Andreas Thuresson bediente. Die Topreihe der Kölner hatte auch in den Playoffs zugeschlagen, obwohl die ganze Liga um die Gefährlichkeit des Trios Kammerer, Thuresson und Louis-Marc Aubry weiß. „Wir gehen schon davon aus, dass sich unsere Gegner besonders auf uns einstellen“, erklärte Kammerer.
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Extralob für David McIntyre
Was allerdings kein Nach- sondern eher ein Vorteil ist, denn wenn ein Großteil der Konzentration des Gegners der KEC-Topreihe gilt, haben die anderen drei Formationen mehr Freiheiten. Und die Haie verfügen in dieser Saison nach langer Zeit mal wieder über vier schlagkräftige Reihen. Was allein schon durch die Tatsache belegt ist, dass das Team von Trainer Uwe Krupp nach München die zweistärkste Offensive der DEL-Hauptrunde stellte – und dafür braucht es mehr als nur eine gute Reihe.
In Mannheim verteilten sich die vier Kölner Treffer auf drei Reihen. Routinier David McIntyre, der die dritte Reihe als Center anführt, erzielte dabei das 1:0 und 4:0. „Mac macht die ganze Saison schon einen guten Job, ist einer der besten Bullyspieler der Liga. Er spielt auch eine wichtige Rolle in Über- und Unterzahl und ist eine Säule unseres Teams“, lobte Krupp seinen Führungsspieler. Und auch die vierte Sturmformation mit Arbeiter Zach Sill, Youngster Robin Van Calster und Carter Proft trug sich mit Profts 3:0 in die Torschützenliste ein. „Unsere Tore verteilen sich auf drei unterschiedliche Reihen und alle vier haben einen tollen Job gemacht. Es ist top, dass alle vier Reihen offensiv die Qualität haben, Tore zu erzielen. Genau das braucht ein Team in den Playoffs“, freute sich Maxi Kammerer.
Große Vorfreude auf eine Riesenstimmung
Es bleibt aber dabei, dass das 4:0 am Dienstag nur das erste von bis zu sieben Spielen dieser Viertelfinalserie war. Und es ist davon auszugehen, dass der eigentliche Favorit dieses Duells aus Mannheim in Spiel zwei am Freitag (19.30 Uhr/MagentaSport) in der mit 18 600 Zuschauern ausverkauften LanxessArena ein anderes Gesicht zeigen möchte. Maxi Kammerer kann kaum erwarten, dass es weitergeht und spürt keinen Druck in der großen Halle zu spielen: „Wir freuen uns als Team brutal vor ausverkauftem Haus spielen zu dürfen. Mehr geht doch nicht, auch noch mit einer 1:0-Führung im Rücken. Das wird eine Riesenstimmung.“