Köln – Die Mannschaft der Kölner Haie befand sich nach Spielende noch in den Katakomben der Mercedes-Benz Arena, als sie bereits an die Heimat dachte. Nach der 1:2-Niederlage zum Start in das Playoff-Viertelfinale gegen die Eisbären Berlin will der KEC mit der Wucht von weit mehr als 12.000 erwarteten Zuschauern im Rücken am Dienstag (19.30 Uhr/Lanxess Arena, Magenta Sport) zurückschlagen. „Die Unterstützung, die die Berliner heute auf ihrer Seite hatten, wollen wir am Dienstag auf unserer Seite haben“, erklärte der Kölner Kapitän Moritz Müller am Sonntag nach dem stimmungsvollen Auftakt vor 10 692 Besuchern in der Hauptstadt und fügte an: „Wie das ist, wenn die Halle voll ist, haben wir in den jüngsten Spielen gesehen. Da springt der Funke auf die Mannschaft über.“
Haie-Stürmer Luis Üffing: „Die Fans sind brutal wichtig“
In der Tat hatten es die Haie parallel zur vollständigen Aufhebung der Zuschauerbeschränkungen geschafft, den ERC Ingolstadt im letzten Hauptrundenspiel der Saison 2021/22 der Deutschen Eishockey Liga (DEL) niederzuringen und doch noch in die Endrunde einzuziehen. Ebenfalls in Deutz und gegen die Schanzer legten sie dann im ersten Pre-Playoffspiel den Grundstein für den Sprung in die Runde der besten acht Mannschaften. „Die Fans sind brutal wichtig“, unterstrich Haie-Stürmer Luis Üffing. „Wir haben in den jüngsten Spielen gesehen, wie viel Energie in der Halle war. Wir freuen uns auf Dienstag.“ Dabei soll es nach Möglichkeit nicht bleiben. Gelingt dem KEC in einer der nächsten beiden Begegnungen ein Sieg, hätte er in dem nach dem „best of five“-Modus ausgetragenen Viertelfinale ein weiteres Heimspiel sicher. Dieses würde an Karsamstag ausgetragen werden.
DEL-Playoffs
Viertelfinale (Best of 5)
Eisbären Berlin –Kölner Haie 1:0
Spiel 1: 2:1
Straubing Tigers –Adler Mannheim 0:1
Spiel 1: 2:3
Grizzlys Wolfsburg –Pinguins Bremerhaven 1:0
Spiel 1: 5:0
EHC Red Bull München –Düsseldorfer EG 1:0
Spiel 1: 4:2
Spiel 2:
Dienstag, 12. April, 19.30 Uhr
Eine Verlängerung der Serie wird es aber nur dann geben, wenn die Kölner ihre Lehren aus der Auftaktniederlage ziehen. „Wir brauchen mehr Chancen und mehr Zug zum Tor“, analysierte Luis Üffing nach einem an zwingenden Offensivaktionen recht überschaubaren Kölner Auftritt. Auch in den zwölf Powerplay-Minuten war die Haie-Offensive nicht so recht in Schwung gekommen. „Wir müssen uns das Powerplay nochmal anschauen, um dort besser zu agieren“, meinte Moritz Müller. „Die Unterzahl war dagegen gut. Und alles in allem war es auch eine gute Leistung.“
Auf die Verlierstraße waren die Kölner im Mittelabschnitt geraten, in dem der optisch überlegene Meister durch Marcel Noebels (21.) und Leo Pföderl (31.) zum 2:0 vorlegte. Dass dem KEC in Person von David McIntyre nur noch der Anschluss gelang (54.), lag nach Einschätzung von Moritz Müller in „Kleinigkeiten“ begründet. „Einsatz und Leidenschaft haben gepasst. Das müssen wir genau so wiederholen“, forderte der Kapitän. Uwe Krupp war mit der Darbietung seines Teams ebenfalls zufrieden. Der Haie-Coach ordnete die knappe Niederlage beim Hauptrunden-Ersten als „super Auftakt in die Serie“ ein.
Haie-Goalie Justin Pogge überzeugt
Wie schon in der Endphase der Hauptrunde hatten die Kölner um ihren wiedererstarkten Goalie Justin Pogge durch mannschaftliche Geschlossenheit und Kampfgeist überzeugt und dem klaren Favoriten Berlin das Leben schwer gemacht. Dazu passte ins Bild, dass Maximilian Kammerer mit einem Nasenbeinbruch weiterspielte, den er sich bereits im ersten Drittel zugezogen hatte. „Die Nase ist glaube ich gebrochen. Aber ich bekomme Luft, das passt so weit“, erwies sich der Kölner Stürmer Playoff-typisch hart im Nehmen. Kammerer wird in Spiel zwei ebenso mitwirken können wie Maury Edwards. Der Offensiv-Verteidiger hatte den Viertelfinalauftakt angeschlagen verpasst. Vertreten wurde er vom jungen Carl Neill, den die Kölner im Frühjahr nachverpflichtet hatten.
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Marcel Barinka spielt dagegen keine Rolle mehr. Das tschechische Offensiv-Talent ist nach verheißungsvollem Start in seiner zweiten Saison in Köln aufs Abstellgleis geraten. Der 21-Jährige, der für die kommende Saison bereits bei den Eisbären Berlin unterschrieben haben soll, wurde von Uwe Krupp abermals nicht in den Kader berufen. „Als wir uns in einer schwierigen Situation befunden haben, hat sich ein gewisser Teil der Mannschaft herausgearbeitet – und da war Marcel nicht dabei“, begründete der Haie-Coach die Nichtberücksichtigung des grundsätzlich einsatzfähigen Barinka. „Seitdem spielen wir gutes Eishockey. Und am Dienstag soll das so weitergehen.“