- Maxi Kammerer ist der erste Neuzugang der Kölner Haie für die kommende Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL).
- Martin Sauerborn sprach mit dem Angreifer über seinen Wechsel vom Erzrivalen Düsseldorfer EG zum KEC.
Herr Kammerer, warum sind Sie nach Köln gewechselt?
Weil ich einen Vertrag hier unterschrieben habe (lacht). Nein, ich hatte sehr gute Gespräche mit Coach Uwe Krupp und das Konzept der Haie gefällt mir. Ich glaube, dass es genau der richtige Schritt ist, um mich persönlich weiter zu entwickeln.
Wie gut kannten Sie Uwe Krupp vorher schon?
Jeder Eishockeyspieler in Deutschland kennt Uwe Krupp. So einen engen Kontakt wie jetzt hatte ich aber noch nicht zu ihm. Er hat mir gleich in den ersten Gesprächen sehr schnell ein gutes Gefühl gegeben. Ein Gefühl, dass ich Lust darauf habe, mit ihm zu arbeiten. Und er auch Lust darauf hat, mich besser zu machen. Deshalb war es klar für mich, dass ich diesen Schritt machen möchte.
Zur Person
Maxi Kammerer (24) erzielte in 210 DEL-Einsätzen für die Düsseldorfer EG 48 Tore und legte 64 weiter auf. Der Durchbruch gelang dem Linksschützen in der Saison 2016/17, als er zum DEL-Rookie des Jahres gewählt wurde und in der Nationalmannschaft debütierte. Nach einer einjährigen Zwischenstation bei den Hershey Bears in Nordamerika kehrte der in Düsseldorf geborene Angreifer 2019 zur DEG zurück. Sein Vertrag bei den Kölner Haien läuft bis 2023. (tca)
Womit hat er Sie überzeugt?
Mit der Perspektive, der Rolle, die er mir in Aussicht gestellt hat. Genau ist das gute Gefühl schwer zu erklären. Ich war von Anfang sehr interessiert und bin froh, dass es geklappt hat.
Es gab früher schon einmal Gespräche mit Köln, oder?
Ja, das stimmt. Diesmal hat es gepasst.
Sie sagen, Krupp soll Sie besser machen. Wo gibt es in Ihrem Spiel Luft nach oben?
Potenzial ist überall noch vorhanden. Ich brauche mehr Konstanz in meiner Leitung, will defensiv wie offensiv den nächsten Schritt machen und verantwortungsvoller mit der Scheibe umgehen. Es gibt viele Sachen, an denen ich arbeiten kann und muss. Das Ziel lautet, in allen Bereichen ein kompletterer Eishockeyspieler zu werden.
Haben Sie diese Möglichkeit in Düsseldorf nicht mehr gesehen oder glauben Sie, dass Sie sich in Köln besser entwickeln können?
Ich denke, dass mir ein Wechsel, ein anderes Umfeld mal gut tut. Ich war sehr lange in Düsseldorf. Grundsätzlich macht es Sinn, als Person mal einen anderen Einfluss zu bekommen.
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Welche Erfahrungen haben Sie diesbezüglich gemacht, als Sie nach dem Draft der Washington Capitals ein Jahr bei den Hershey Bears in der AHL gespielt haben?
Ich habe als Eishockeyspieler und als Mensch gute Erfahrungen gesammelt. Es war ein anderes Land und eine andere Sprache, ich habe mich weiter entwickelt. Sportlich ist es allerdings nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe. Da gehört immer auch etwas Glück dazu. Ich habe leider nicht die Chance bekommen, viel zu spielen. Ich bin zurück gekommen, weil es besser für meine Entwicklung war, wieder mehr Eiszeit zu haben, bevor ich drüben nur auf der Bank hocke.
Sie sind als gebürtiger Düsseldorfer nach Köln gewechselt. Was erwarten Sie, wenn Sie das erste Mal mit den Haien gegen die DEG spielen?
Ich bin in Düsseldorf geboren, aber in Bayern aufgewachsen. Natürlich habe ich die Rivalität zwischen Köln und Düsseldorf kennengelernt. Ich gehe nicht davon aus, dass die DEG-Fans mich beim ersten Spiel freundlich begrüßen. Aber das soll ja extra motivieren. Ich werde mich immer darauf freuen in Düsseldorf zu spielen. Ich hatte dort eine gute Zeit und bin dankbar dafür.
Was bedeutet ein rheinisches Derby für Sie?
Das ist immer etwas Besonderes, ich habe ja schon einige mitgemacht. Die Halle ist immer ausverkauft, das Interesse der Medien ist größer, es herrscht eine andere Atmosphäre. Beide Clubs und beide Fanlager leben das Derby und für die Spieler ist es auch etwas cooles.
Die Haie haben finanziell besonders unter Corona gelitten und diese Saison wie Düsseldorf die Playoffs verpasst. Wie denken Sie, ist der Kader für die nächste Saison aufgestellt?
Köln wird nächste Saison einen Kader haben, der wieder um die Playoff-Plätze mitspielt und dann wird alles möglich sein.
Und Maxi Kammerer wird am Saisonende für die WM nominiert. Wie groß war die Enttäuschung, dass Bundestrainer Toni Söderholm Sie jetzt vor der WM 2021 in Lettland vorzeitig wieder nach Hause geschickt hat?
Ich war sehr enttäuscht, aber ich denke, das ist normal. Es kam schon überraschend für mich. Für jeden Spieler ist es das Ziel, Teil der Nationalmannschaft zu sein.
Warum hat Söderholm Sie aussortiert?
Das ist eine gute Frage. Ich hätte anders entschieden. (lacht)