Köln – Die Kölner Haie haben ein punktetechnisch nahezu perfektes Wochenende hingelegt. 48 Stunden nach dem überdeutlichen 6:0 bei den Krefeld Pinguinen kam die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp am Sonntagabend im Heimspiel gegen die Augsburger Panther trotz eines frühen Zwei-Tore-Rückstandes noch zu einem 3:2 (0:2, 1:0, 1:0, 1:0)-Erfolg nach Verlängerung. „Wir hatten einen schlechten Start, haben uns aber toll zurückgekämpft“, freute sich Siegtorschütze Andreas Thuresson, dessen Team in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf Rang vier kletterte.
Die Kölner Freude über den Kantersieg im kleinen Rheinderby war im Nachgang getrübt worden. Stürmer Mark Olver hatte sich eine Verletzung zugezogen, die ihn nach Clubangaben zu einer mehrwöchigen Pause zwingt. Für den erfahrenen Kanadier, der mit einer eingegipsten rechten Hand auf der Tribüne saß, rückte Eigengewächs Luis Üffing nach. Der 21-Jährige durfte sich über seinen zweiten DEL-Einsatz freuen.
AEV spielt effektiv
Die Haie verbuchten durch Maury Edwards, dessen Schuss Panther-Goalie Markus Keller mit der Stockhand aus dem Winkel holte, zwar die erste gute Möglichkeit des Spiels (3.). Die aktivere Mannschaft im ersten Drittel waren jedoch die Gäste, die zwei Minuten später in Führung gingen. KEC-Goalie Justin Pogge ließ einen noch abgefälschten Distanzschuss von John Rogl nach vorne prallen. Adam Payerl reagierte am schnellsten (5.).
Wenig später setzte der effektive AEV schon das 2:0 obendrauf. Vincent Saponari – von Jon Matsumoto nicht energisch genug bedrängt – umkurvte das Kölner Gehäuse. Über das Torgestänge gelangte der Puck zu Chad Nehring, der aus kurzer Distanz unter die Latte vollstreckte (9.). Der KEC tat sich dagegen schwer. Es dauerte bis in die Endphase des ersten Abschnitts, ehe Landon Ferraro (15.) und Julian Chrobot (16.) wieder für Kölner Torgefahr sorgen konnten.
Richtig in Schwung kamen die Hausherren vor 8728 Zuschauern in der Lanxess Arena allerdings auch nach Wiederbeginn nicht. Selbst in Unterzahl (30.) verdichtete Augsburg die Defensive so geschickt, dass es bei einem zwingenden Abschluss der Haie durch Thuresson blieb. Kaum waren die Gäste wieder komplett, stand es etwas überraschend trotzdem nur noch 1:2. Als die Kölner endlich mal mit Tempo hinten raus spielten, bediente Marcel Müller mit einem schönen Pass Lucas Dumont. Der Angreifer wackelte Keller aus und hob die Scheibe mit der Rückhand ins Netz (33.). Es war sein erstes Saisontor.
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Das dritte Drittel startete mit Strafzeiten gegen beide Mannschaften. Als die Haie ihre einminütige Unterzahl schadlos überstanden hatten, vertändelte der fahriger werdende AEV die Scheibe – und Köln setzte zu einem Konter an. Matsumoto schob nach Querpass von Ferraro ein (47.). Die Partie war wieder komplett offen und ging über ein umkämpftes, torchancenarmes Finale in die Verlängerung. Dort dauerte es dann aber nur 88 Sekunden, ehe Thuresson an der eigenen blauen Linie Scott Valentine die Scheibe abluchste, auf und davon zog und eiskalt zum Extrapunkt verwandelte. „Ich wusste genau, wie ich ihn machen will“, grinste der schwedische Neuzugang.
Kölner Haie: Pogge; Edwards, Mo. Müller; Ugbekile, Zerressen; Sennhenn, Sieloff; Glötzl; Thuresson, Howden, Üffing; Bires, Matsumoto, Barinka; Ferraro, Kammerer, Dumont; Oblinger, Ma. Müller, Chrobot. – SR.: Hunnius/Steingroß. – Zuschauer: 8728. – Tore: 0:1 Payerl (4:08), 0:2 Nehring (8:37), 1:2 Dumont (32:12/Ma. Müller, Ugbekile), 2:2 Matsumoto (46:16/Ferraro), 3:2 Thuresson (61:28). – Strafminuten: Köln 8; Augsburg 8.