Damit zeigten die Kölner eine starke Reaktion nach der schwachen Vorstellung drei Tage zuvor gegen Iserlohn.
Nach 0:2-RückstandKölner Haie siegen gegen Frankfurt im Penaltyschießen
Mit einem 3:2 (0:2,1:0,1:0)-Sieg gegen die Frankfurter Löwen haben die Kölner Haie am Freitagabend auf die desolate Vorstellung, drei Tage zuvor, gegen Abstiegskandidat Iserlohn geantwortet. „Das war ein schweres Spiel“, sagte Justin Schütz nach einem aufgeholten 0:2-Rückstand und dem Sieg im Penaltyschießen. „Wir wollten unbedingt gewinnen und haben es geschafft.“
Ob es auch ein Sieg für seinen Trainer Uwe Krupp war, kommentierte der Siegtorschütze nicht. Wegen der dünnen Ausbeute von zwei von möglichen sechs Punkten in den jüngsten beiden Heimspielen ist dieser in die Kritik geraten. Und bekam schon vor dem ersten Bully harte Kost zu spüren. Als die Fans in der Nordkurve ein Banner mit der Aufschrift „Als Spieler Legende, als Trainer am Ende“ präsentierten.
Uwe Krupp nach schwacher Punkteausbeute in der Kritik
Äußerlich zeigte sich Krupp unbeeindruckt und die Anhänger rollten das Spruchband vor dem Start ins Spiel ein. Um dieses nicht zu seinem vermeintlich letzten als KEC-Coach werden zu lassen, hatte der Coach mit Tobias Ancicka seinen Stammgoalie zurück beordert. Neben Mirko Pantkowski ließ er auch Pat Sieloff und Carter Proft außen vor und holte dafür Tim Wohlgemuth und Jan Luca Sennhenn zurück ins Team
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Vor allem die neu formierten Offensiv-Reihen erweckten früh den Eindruck, für ihren Trainer zu spielen: Alexandre Grenier und Louis-Marc Aubry hätten früh treffen können (1.). Im ersten Powerplay zielte Schütz zu zentral auf Löwen-Goalie Julius Hudecek (6.) und Jason Bast fand Wohlgemuth in dessen 300. DEL-Spiel am linken Pfosten nicht (12.). Dann fiel der erste Treffer auf der Gegenseite: Nick Bailen musste in der Eisbox zuschauen, wie es Frankfurt schnell und schnörkellos spielte und Chad Nehring zum 0:1 traf (17.).
Kölner Haie geraten gegen Frankfurt in Rückstand
42 Sekunden später folgte der nächste Nackenschlag. Stürmer Grenier leistete nur defensiven Geleitschutz und Julian Napravnik erzielte den zweiten Löwen-Treffer im kurzen, linken Eck (17.). Auch zu Beginn des Mitteldrittels war es Grenier, der nach einer guten Bewegung vor Hudacek auftauchte, aber auch in seiner Kernkompetenz glücklos blieb (21.). In der Folge war von guter Energie in der ausverkauften Arena wenig zu spüren. Auch das nächste Powerplay verpuffte gegen die griffigen Frankfurter.
Zudem krachte Bailens starker Schuss links oben ans Aluminium (32.). Zwei Zeigerumdrehungen später war nach Aubrys Schuss wieder Hartgummi auf Metall zu hören. Allerdings sprang der Puck dieses Mal von Hudaceks Rücken zum 1:2 ins Tor (34.). Nach dem Anschlusstreffer schienen die Hausherren obenauf, lagen zum Start des finalen Abschnitts aber weiter zurück. Und hatten zunächst Glück, dass Cody Kunyk im Frankfurter Poweplay nur die Latte traf (42.). Auf der Gegenseite war der Winkel für Justin Schütz zwar spitz, der Stürmer traf von links aber trotzdem (48.).
Aubry und Schütz bringen Köln zurück in die Partie
Mit dem 2:2 weckte Kölns bester Schütze sein Team und auch die Fans. Allerdings killte Andrej Sustr mit einer ins Aus gehobenen Scheibe das eigene Momentum, die KEC-Specialteam aber auch die dritte und letzte Unterzahl (56.). Torlos, aber in Überzahl beendeten die verbissen kämpfenden Haie die reguläre Spielzeit und waren dem Siegtreffer auch in der Overtime nah.
Es ging aber ins Penaltyschießen, wo Gästestürmer Dominik Bokk den Treffer von Jason Bast konterte. Justin Schütz mit seinem Treffer und Goalie Ancicka mit dem Safe gegen Maksim Matushkin sorgten aber für die Entscheidung. Ob diese auch die Zukunft von Heimtrainer Krupp positiv beeinflusste, bleibt abzuwarten. Final beschlossen war das Trainer-Aus am Freitagabend keinesfalls. Allerdings hatte sich die Geschäftsführung des KEC schon Mitte der Woche, nach dem 4:5 gegen Iserlohn, nicht zu ihrem Trainer bekannt.
Ob der 58-Jährige am Sonntag in Straubing (16.30 Uhr/Magenta Sport) weiter die Geschicke des Playoff-Anwärters leiten wird, ist nicht ganz klar. Kölner Haie: Ancicka; Bailen, Austin; Sustr, Dietz; Sennhenn, Müller; Grenier, MacLeod, Schütz; Storm, Aubry, Kammerer; Wohlgemuth, Bast, Olver; Hänelt, McItyre, Van Calster; Lindner. SR.: Odins/Rohatsch. Zuschauer: 18 600. Tore: 0:1 Nehring (16:12/PP1), 0:2 Napravnik (16:54), 1:2 Aubry (33:15/Storm, Austin), 2:2 Schütz (47:54/MacLeod, Austin), 3:2 Schütz (PEN). Strafminuten: Köln 6, Frankfurt 6.