Köln – Öffentliche Auftritte von Frank Gotthardt gehören zur Seltenheit. Der Hauptgesellschafter der Kölner Haie bewegt sich fast ausschließlich im Hintergrund. Eine der wenigen Ausnahmen bildete am Samstagabend die Jubiläumsgala in der Kölner Flora zum 50-jährigen Bestehen des KEC. Als Gotthardt auf die Bühne gebeten wurde, um in Anerkennung seiner Verdienste ebenso wie Gründungsvater Detlef Langemann den „Ehrenhai“ überreicht zu bekommen, griff der 72-Jährige zum Mikrofon.
Heraus kam eine Liebeserklärung an den Kufensport im Allgemeinen und die Kölner Haie im Speziellen. „Mittlerweile bin ich von Eishockey richtig infiziert“, sagte Gotthardt, der sich seit 2010 als wichtigster Geldgeber beim Gründungsmitglied der Deutschen Eishockey Liga (DEL) engagiert. „Für mich gibt es keine andere Sportart, die so geil ist, denn Eishockey ist schnell und kämpferisch.“
Einen Titel hat der Gründer des Koblenzer Software-Unternehmens CompuGroup Medical mit den Kölner Haien allerdings noch nicht gewonnen. Der letzte Triumph des achtfachen Meisters liegt nun schon zwei Jahrzehnte zurück. Das soll sich bald ändern. „In den nächsten drei Jahren einmal Meister zu werden – das wäre schon toll“, sprach Gotthardt seinen Traum öffentlich aus. Die 400 geladenen Gäste – darunter die Haie-Legenden Erich Kühnhackl und Udo Kießling sowie Präsident Werner Wolf und Vizepräsident Carsten Wettich vom 1. FC Köln – spendeten reichlich Beifall.
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Die Verantwortlichen des KEC wurden noch deutlicher. Ihre Worte waren als Kampfansage in Richtung der Konkurrenz zu verstehen. „Ich bin überzeugt, dass wir dieses Jahr angreifen. Wir stehen auf, wir krempeln die Ärmel hoch. Wir wollen Meister werden“, rief Trainer Uwe Krupp in den voll besetzten Saal. Nach sportlich wie wirtschaftlich schwierigen Jahren stellt Krupp die Mitte September beginnende Saison 2022/23 unter das Motto „Respekt zurückgewinnen“. Hierfür wurde das Team unter anderem mit Star-Verteidiger Nick Bailen erheblich verstärkt. Der Spieleretat wurde dem Vernehmen nach um eine Million Euro angehoben. „Wir haben eine schlagkräftige Mannschaft“, ist Krupp überzeugt.
Moritz Müller sieht das genauso. „Ich habe das Gefühl, dass wir – was den Kader betrifft – eine Kehrtwende vollzogen haben“, erklärte der Kapitän zufrieden. Philipp Walter ging ebenfalls in die Offensive. „Wir werden den deutschen Meistertitel wieder nach Köln holen. Acht Titel stehen bislang in den Büchern, es werden weitere dazu kommen“, versprach der Haie-Geschäftsführer.