Nach fünf Heimspielen in zwölf Tagen bietet der Spielplan der Deutschen Eishockey Liga den Kölner Haien Gelegenheit zur Erholung. Weiter geht der Kampf um die vorderen Tabellenplätze erst am Sonntag in Straubing.
Kölner HaieZeit zum Verschnaufen nach stressigem Heimprogramm
Es war an diesem tristen Dienstagabend einer der wenigen Momente, der für Erheiterung sorgte in der Lanxess Arena. Als das Spiel der Kölner Haie gegen die Schwenninger Wild Wings dem Ende entgegen plätscherte, blendete die Hallenregie auf dem Videowürfel einen als Nikolaus verkleideten Zuschauer ein. Er hielt ein Schild in der Hand, auf dem eine klare Botschaft vermerkt war: „Kostüm statt Krawalle“. Eine Anspielung auf die Massenschlägerei, die sich Ultras beider Clubs nach dem Winter Game des KEC gegen die Adler Mannheim (4:2) in der Nähe des Rhein-Energie-Stadions geleistet hatten.
Überhaupt schwebte das Freiluft-Spektakel von Müngersdorf drei Tage danach wie ein Damoklesschwert über der Deutzer Multifunktionshalle. Die düstere Vorahnung sollte sich bewahrheiten. Das Haie-Team scheiterte im ersten Auftritt nach dem Hauptrunden-Höhepunkt an der Herausforderung, den Fokus wieder auf den normalen Alltag in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu lenken. Der Spannungsabfall mündete in einer 1:4-Pleite gegen den Außenseiter aus dem Schwarzwald. „Wir wussten, dass es nach dem Winter Game zu einem Druckabfall kommen kann. Es ist uns trotzdem nicht gelungen, mental nicht so stark abzufallen“, gestand Kapitän Moritz Müller.
Die Kölner agierten an beiden Enden der Eisfläche weit unter Normalform. Den ersten drei Gegentoren durch Tylor Spink (2.), Boaz Bassen (22.) und Miks Indrasis (37.) gingen individuelle Schnitzer voraus. Im Spiel nach vorn mangelte es wiederum an Tempo, Ideen und Präzision. Mehr als den 1:3-Anschlusstreffer durch Brady Austins Gewaltschuss (47.) brachte der zuletzt so starke Haie-Angriff diesmal nicht zustande. „Wir haben nicht so richtig in unser Spiel gefunden“, befand Moritz Müller, dessen Mannschaft in Kopf und Beinen einen müden Eindruck hinterließ.
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„Schwenningen war handlungsschneller und schneller an der Scheibe“, erklärte Uwe Krupp. Kölns Trainer wollte den „emotionalen Durchhänger“ nach dem Winter Game „nicht als Entschuldigung“ gelten lassen. „Wir hatten 9000 Zuschauer. Sie waren hier, um uns gewinnen zu sehen. Dafür waren wir nicht gut genug.“
Da kommt es gelegen, dass der KEC nach fünf Heimspielen in zwölf Tagen, aus denen er zehn von 15 Punkte ergatterte, nun ein wenig durchatmen kann. „Wir haben ein paar Tage Zeit, um uns zu berappeln, zu regenerieren und wieder Dampf in die Truppe zu bekommen“, sagte Uwe Krupp. Weiter geht der Kampf um die vorderen Tabellenplätze erst am Sonntag (15.15 Uhr) bei den Straubing Tigers.