Die Kölner Haie haben auch ihr zweites Heimspiel in der Playoff-Viertelfinalserie gegen die Adler Mannheim verloren. Durch die deutliche 3:7-Niederlage musste die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp den Ausgleich zum 2:2 hinnehmen.
3:7 gegen MannheimKölner Haie müssen Ausgleich in der Serie hinnehmen
Natürlich war Helene Fischer auch am Dienstagabend Thema in der Lanxess Arena. Die Fans in der Nordkurve ließen es sich nicht nehmen, den Wirbel um den am Vortag noch drohenden Umzug der Kölner Haie nach Krefeld humoristisch zu kommentieren. „Nur Gott verschiebt die Heimspiele des KEC!“, stand auf dem Spruchband im Stehplatzbereich geschrieben. In Wirklichkeit ist es eine Rippenfraktur bei Fischer, die den Shows der Schlagerqueen in der Lanxess Arena kurzfristig einen Strich durch die Rechnung macht. Die Haie wünschten Fischer „gute Genesung und eine erfolgreiche Tournee“.
Andererseits freuten sie sich darüber, für ein sechstes Spiel in der Playoff-Viertelfinalserie gegen die Adler Mannheim nun doch nicht an den Niederrhein ausweichen zu müssen. Dass das Traditionsduell der Deutschen Eishockey Liga (DEL) in die Verlängerung geht, ist durch den Ausgang von Spiel vier beschlossene Sache. Der KEC verlor auch sein zweites Heimspiel der Serie und musste durch die deutliche 3:7 (0:3, 1:1, 2:3)-Niederlage den Ausgleich zum 2:2 hinnehmen. Damit behielt auch im vierten Aufeinandertreffen zwischen Haien und Adlern das Auswärtsteam die Oberhand.
Das Kräftemessen entwickelt sich somit zur erwartet langen Angelegenheit und geht nach Spiel fünf am Freitag (19.30 Uhr) in der Kurpfalz am Sonntag (14 Uhr) in Köln weiter. „Das war zu wenig von uns. Wir haben mit zu wenig Härte gespielt und sind nur hinterher gelaufen“, kritisierte Haie-Stürmer Zach Sill. Der Mannschaft von Trainer Uwe Krupp, die wieder auf Topcenter Louis-Marc Aubry und Verteidiger Jan Luca Sennhenn zurückgreifen konnte, war es von Beginn an nicht gelungen, das Momentum aus dem 3:2-Sieg im Overtime-Krimi in Mannheim mitzunehmen.
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Für die Haie lief anfangs alles schief, was schief laufen konnte
Im ersten Drittel lief aus Kölner Sicht praktisch alles schief, was schief laufen konnte. Die 17 163 Zuschauer in der diesmal nicht ganz ausverkauften Lanxess Arena hatten nach dem Eröffnungsbully noch nicht wieder Platz genommen, da stand es auch schon 0:1. Matthias Plachta staubte einen Rebound ab. Gespielt waren 16 Sekunden. Haie-Stürmer Landon Ferraro setzte ein promptes Zeichen, indem er sich auf eine Schlägerei mit Fabrizio Pilu einließ (2.).
Doch der Effekt verblasste ebenso schnell wieder, weil die Haie die folgende Überzahl verstreichen ließen. Nicht zum letzten Mal an diesem missratenen Abend. Stattdessen verwertete Mark Katic einen Querpass von Matthew Donovan durch den Slot zur nächsten kalten Dusche für die Gastgeber (6.). Nachdem der KEC auch aus einer Zehn-Minuten-Strafe gegen Lean Bergmann wegen unsportlichen Verhaltens (9.) kein Kapitel schlagen konnte, nahm das erste Drittel einen immer bitteren Verlauf für die Kölner an.
Auch aufkommende Hoffnung wurde schnell wieder erstickt
Als die Adler in Überzahl auch noch das 0:3 folgen ließen, herrschte betretenes Schweigen im weiten Rund. Taro Jentzsch war zur Stelle. Der KEC war nun derart von der Rolle, dass ihm ein weiteres Powerplay misslang (17.) und Stürmer Andreas Thuresson Augenblicke vor der Sirene ein Querpass an den eigenen Pfosten unterlief. „Wir waren von Anfang an einen Schritt zu spät“, haderte Kapitän Moritz Müller und forderte auf dem Weg in die Pause: „Es geht jetzt darum, das Drittel hinter uns zu lassen.“
Das funktionierte zunächst auch. Die Haie kamen druckvoll aus der Kabine und verkürzten durch Müller auf 1:3. Arno Tiefensee ließ den haltbaren Schuss des Nationalspielers über die Linie rutschen. Auf einmal lief die Scheibe durch die Reihen der Kölner. Nick Bailen und Jon Matsumoto hatten ebenfalls noch in der 26. Minute den Doppelschlag auf der Kelle. Die aufkommende Hoffnung wurde jedoch wieder erstickt. David Wolf räumte Mark Olver in der Ecke ab und stellte auf 1:4 (29.).
Schlussdrittel verwandelte Spiel vier zum bislang torreichsten Duell
Die Kurpfälzer bestachen mit jener Effektivität, die ihnen in der Serie bis dato gefehlt hatte. Das Schlussdrittel verwandelte Spiel vier zum bislang torreichsten Duell. Es ging damit los, dass Nick Baptiste zwei Minuten nach Wiederbeginn den schnellen Anschlusstreffer herstellte. Doch erneut ließ die Mannheimer Antwort nicht lange auf sich warten.
Stefan Loibl wurde in Überzahl freikombiniert (44.). Mark Olver, der 75 Sekunden später zum 3:5 abfälschte, machte die wilde Startphase perfekt. Die Haie schnupperten kurzzeitig nochmal dran, erwiesen sich defensiv aber diesmal ungewohnt anfällig. Loibl (51.) und Tim Wohlgemuth (55.) ließen die Gäste schließlich wieder davonziehen. Nun gilt es für die Haie, in Mannheim zurückzubeißen. Wieder einmal.
Kölner Haie: Pantkowski; Dietz, Müller; Bailen, Stanton; Sennhenn, Austin; Glötzl; Olver, McIntyre, Bast; Baptiste, Matsumoto, Ferraro; Thuresson, Aubry, Kammerer; Proft, Sill, van Calster. – SR.: Iwert/Schrader. – Zuschauer: 17 163. – Tore: 0:1 Plachta (0:16/Gaudet, Wolf), 0:2 Katic (5:21/Donovan), 0:3 Jentzsch (15:53/Rendulic, Eisenschmid/PP1), 1:3 Müller (25:11/Kammerer), 1:4 Wolf (28:09), 2:4 Baptiste (41:54/Austin, Matsumoto), 2:5 Loibl (43:50/Plachta, Rendulic/PP1), 3:5 Olver (45:05/Bailen), 3:6 Loibl (50:27/Krämmer, Donovan), 3:7 Wohlgemuth (54:47/MacInnis) . – Strafminuten: Köln 21; Mannheim 25.