Beim Playoff-Viertelfinale zwischen den Kölner Haien und Adler Mannheim zeichnet sich die erwartet lange Serie ab. In Spiel drei am Sonntag in der Kurpfalz ist eine Reaktion des KEC gefragt.
PlayoffsNach der Heimniederlage ist eine Reaktion der Haie gefragt
Maxi Kammerer stapfte fluchend durch die Katakomben der Lanxess Arena. Der Frust des Torjägers stand sinnbildlich für die Gemütslage der Kölner Haie nach der ernüchternden 1:2 (0:1, 0:0, 1:1)-Niederlage im ersten Heimspiel der Playoff-Viertelfinalserie gegen Adler Mannheim. Der Mannschaft von Trainer Uwe Krupp war es zu nahezu keinem Zeitpunkt gelungen, an die fulminante Vorstellung aus dem 4:0-Auftaktsieg anzuknüpfen. „Wir wissen, was wir im nächsten Spiel besser machen müssen. Darauf versuchen wir uns einzustellen“, sagte Krupp nach einem ungewohnt offensivschwachen Auftritt des KEC. Für Spiel drei am Sonntagabend (19 Uhr, Magenta Sport) in der Mannheimer SAP Arena bedarf es wieder einer deutlichen Leistungssteigerung.
Damit hätte die „best-of-seven“-Serie zwischen den beiden Traditionsclubs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) kaum unterschiedlicher anlaufen können. Dem Kölner Ausrufezeichen zum Start ließ der favorisierte Hauptrunden-Dritte am Freitagabend einen ähnlich dominanten Auftritt folgen. „Wir haben am Dienstag eine Lektion von einem sehr guten Team erhalten und heute eine gute Reaktion gezeigt“, meinte Adler-Coach Bill Stewart. Sie äußerte sich in einem körperlich weitaus präsenteren Auftritt im Vergleich zum Serienauftakt. „Wir hatten im ersten Spiel noch nicht das Kampf-Niveau von heute. Das war jetzt eine Charakterfrage. Jeder hat geliefert“, fasste Adler-Torschütze Taro Jentzsch den wesentlichen Unterschied aus Gästesicht zusammen.
So gelang es den Mannheimern, den KEC insbesondere im ersten Drittel immer wieder in Scharmützel zu verwickeln. Fünf Hinausstellungen auf beiden Seiten allein in den ersten 20 Minuten störten den Spielfluss und verwandelten die Partie in einen Abnutzungskampf. Maxi Kammerer war deshalb auch nicht gut zu sprechen auf die Schiedsrichter, deren Spielleitung er als „katastrophal“ kritisierte. Nach dem stark herausgespielten Powerplay-Treffer der Adler durch Jentzsch (15.) verloren die Haie dann vollends ihren Rhythmus und fanden im Mittelabschnitt offensiv überhaupt nicht mehr statt. Der starke Mirko Pantkowski im Gehäuse des KEC verhinderte vor 18.600 Zuschauern in der ausverkauften Lanxess Arena einen höheren Rückstand. Es passte ins Bild eines missglückten Auftritts der Haie, dass sie selbst aus einer abgewehrten doppelten Unterzahl am Ende des zweiten Abschnitts keine Energie ziehen konnten.
Serie zwischen Haien und Adlern geht mindestens über fünf Spiele
Stattdessen erhöhte Ryan MacInnis direkt nach Wiederbeginn mit einem Konter auf 0:2 (42.). Erst als Uwe Krupp kurz vor Schluss alles auf eine Karte setzte und seinen Goalie zu Gunsten eines zusätzlichen Feldspielers vom Eis holte, gelang dem KEC der Anschlusstreffer durch Nick Baptiste. In den verbliebenden 90 Sekunden schnupperten die Haie zwar sogar noch am Ausgleich, doch dieser wäre nicht verdient gewesen. Das zeigte auch ein Blick auf das Torschussverhältnis, wo die Adler mit 31:14 klar vorne lagen. „Wir haben viel härter agiert als noch am Dienstag. Und wir konnten heute unsere Chancen besser verwerten. Es war extrem wichtig, dass wir die Serie direkt ausgleichen konnten“, befand MacInnis.
Und so geht es am Sonntag in Mannheim beim Stand von 1:1 wieder bei null los. Fest steht damit auch, dass es mindestens noch ein fünftes Duell geben wird, das am nächsten Freitag in der Kurpfalz stattfindet. „Köln ist gut. Wir mussten unser Bestes zeigen, um bestehen zu können. Es wird eine lange, harte Serie, aber wir sind bereit, am Sonntag die nächste Herausforderung anzunehmen“, sagte Adler-Coach Stewart. Die Spieler des KEC verschwanden dagegen weitgehend wortlos in der Kabine. Nun ist ihre Reaktion mit Spannung zu erwarten.