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Kölner HaieDie Effizienz kehrt rechtzeitig zum Derby zurück

Lesezeit 4 Minuten
Er ist zurück: Gregor MacLeod (r.) nach seiner Vorlage für das 4:4 von  Alexandre Grenier (2.v.l.).

Er ist zurück: Gregor MacLeod (r.) nach seiner Vorlage für das 4:4 von Alexandre Grenier (2.v.l.).

Die Kölner Haie haben in einem hochklassigen rheinischen Derby bei der Düsseldorfer EG sieben Tore geschossen und ihren sechsten Platz in der Deutschen Eishockey Liga gefestigt.

Die Kölner Haie haben rechtzeitig zum rheinischen Derby ihre Effektivität wiedergefunden. Nach zwei torlosen Partien schenkte das Team von Coach Kari Jalonen der Düsseldorfer EG beim 7:4 (1:3, 3:1, 3:0)-Auswärtssieg ordentlich Tore ein. Es war der dritte Derbyerfolg des KEC in der Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und der erste Sieg nach drei Niederlagen. „Unsere Qualität war, dass wir nach drei Niederlagen und einem 1:3-Rückstand die Nerven bewahrt haben und haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore geschossen“, erklärte Kapitän Moritz Müller.

Die Haie hatten bereits am Freitagvormittag für Schlagzeilen gesorgt, als sie die Verpflichtung von Otso Rantakari bekanntgeben. Der 31-jährige, finnische Verteidiger soll als Powerplay-Spezialist in die Fußstapfen des nach Graz gewechselten Nick Bailen antreten. „Durch Otso bekommen wir mehr Tiefe in den Kader. Seine Stärken liegen im Powerplay und an der Scheibe. Wichtig ist, dass er Rechtsschütze ist und schon in ähnlichen Systemen gespielt hat“, kommentierte Haie-Sportdirektor Matthias Baldys die Verpflichtung, mit der die Haie ihre letzte freie Ausländer-Lizenz für die Saison 2024/25 vergaben.

Neuzugang Otso Rantakari steht noch nicht im Line-up

Rantakari, der beim finnischen Erstligisten Vassan Sport im November aus disziplinarischen Gründen suspendiert worden war, absolvierte in der vergangenen Saison 51 DEL-Partien (6 Tore/10 Assists) für Augsburg.

Der Neuzugang gehörte im Derby noch nicht zum Line-up der Kölner. Dafür kehrte Gregor MacLeod nach mehrwöchiger Verletzungspause zurück und führte wieder die KEC-Paradereihe mit Justin Schütz und Alexandre Grenier an.

Das erste Ausrufezeichen im 124. DEL-Duell der rheinischen Rivalen setzte die DEG. Moritz Müller handelte sich in der 2. Minute eine Strafe ein, die Tyler Gaudet mit seinem zwölften Saisontor sofort ausnutzte (2.). Der Tabellenvorletzte spielte nach den beiden Auswärtssiegen in Frankfurt und München mit viel Selbstvertrauen und eher wie ein Playoff-Kandidat.

Starke DEG führt nach 20 Minuten mit 3:1

Die Haie fanden trotzdem gut ins Spiel und glichen nach einem von Robin van Calster initiierten Angriff durch Maxi Kammerer nach Vorarbeit von Louis-Marc Aubry aus (10.). Das 1:1 war nach 136,12 torlosen Minuten eine Erlösung. Als die Gäste auf das 2:1 drückten, leistete sich van Calster einen Fehlpass im eigenen Drittel. Den daraus resultierenden Schuss von Ryan McKiernan fälschte Bennet Roßmy zur erneuten DEG-Führung ab (15.).

Dann übersahen die Schiedsrichter ein Beinstellen von Jacob Pivonka gegen KEC-Verteidiger Jan-Luca Sennhenn. Düsseldorfs Nachverpflichtung Laurin Braun tauchte frei vor Julius Hudacek auf und ließ dem Kölner Schlussmann keine Abwehrchance (19.). Das 3:1 der DEG nach 20 Minuten war verdient, hielt im zweiten Drittel aber nur 48 Sekunden. Frederik Storm und Justin Schütz nutzten den sorglosen Start der Hausherren nach der ersten Pause zu einem Doppelschlag in 31 Sekunden zum 3:3 (21.).

Das Derby hatte Rasse und Klasse. Düsseldorf schüttelte den Ausgleich aus den Trikots und drückte auf die erneute Führung. Das 4:3 fiel nach einer Strafe gegen Josh Currie durch einen Schlagschuss von Alexander Blank im Powerplay (36.). Die Haie schlugen noch vor der zweiten Pause zurück. MacLeod beflügelte das zuletzt brach liegende Powerplay und legte Grenier das 4:4 auf (38.). „Das Tor im Powerplay war sehr wichtig und hat etwas in den Köpfen der Jungs bewegt“, sagte Moritz Müller

Nächstes Spiel am Sonntag in Frankfurt

Der Schlussabschnitt begann mit der ersten Führung des KEC. Verteidiger Brady Austin hämmerte eine Ablage von Juhani Tyrväinen zum 4:5 in die Maschen (43.). Die Kölner ließen nun in der Defensive kaum noch etwas anbrennen und überstanden ihre vierte Strafe schadlos. Der überragende Frederik Storm entschied das Derby dann mit seinem zweiten Treffer zum 4:6 (50.).

Nachdem der Däne noch den Pfosten getroffen hatte (55.) hatte, krönte MacLeod sein Comeback mit dem 7:4 ins leere DEG-Tor (58.). Es tut gut, dass Gregor zurück ist. Ich konnte schon unter der Woche im Training sehen, dass unser Powerplay schwer zu verteidigen ist und es gefährlich für Düsseldorf werden kann, lobte Kapitän Müller den kanadischen Mittelstürmer.

Am Sonntag (16.30 Uhr/Magenta Sport) geht es für die Haie bei den Löwen Frankfurt schon weiter. Dann womöglich auch schon mit Neuzugang Otso Rantakari in der Aufstellung.


Statistik:

Kölner Haie: Hudacek; Sennhenn, Vittasmäki; Austin, Müller; Glötzl, Almquist; Kammerer, Aubry, Storm; Schütz, MacLeod, Grenier; Niedenz, Tyrväinen, Tuomie; van Calster, Currie, Wohlgemuth. — SR.: Ansons/Hinterdobler. — Zuschauer: 13.102. —Tore: 1:0 Gaudet (1:59/PP1), 1:1 Kammerer (9:22/Aubry, van Calster), 2:1 Roßmy (14:57), 3:1 Braun (18:13), 3:2 Storm (20:17/Kammerer, Austin), 3:3 Schütz (20:48), 4:3 Blank (35:35/PP1), 4:4 Grenier (37:50/MacLeod, PP1), 4:5 Austin (42:08/Tyrväinen, Niedenz), 4:6 Storm (49:02/Aubry), 4:7 MacLeod (57:31/Müller). — Strafminuten: Düsseldorf 2; Köln 8.