AboAbonnieren

Torwart begeistert die Haie-FansVerrückte Silvestershow von Julius Hudacek

Lesezeit 4 Minuten

Silvesterparty auf dem eigenen Tor: Der für seine Showeinlagen bekannte Haie-Goalie Julius Hudacek zündet nach dem letzten Spiel des Jahres 2024 eine Konfettikanone.

Julius Hudacek hat sich bei den Kölner Haien innerhalb weniger Wochen in die Herzen der Fans gespielt. Beim Heimsieg gegen Frankfurt zeigte der Torhüter eine besondere Version seiner „Huda-Show“.

Kurz nach dem schwer erkämpften 3:2-Erfolg nach Penaltyschießen am Montagabend gegen die Löwen Frankfurt läutete Julius Hudacek die verfrühte Silvesterparty in der Lanxess Arena ein. Der Schlussmann der Kölner Haie nahm nach der Ehrenrunde seine Torwartmaske vom Kopf und setzte sich einen silberblinkenden Hut und eine schwarze Sonnenbrille auf. Sogar an eine schwarze Fliege hatte der Slowake gedacht. Dann kletterte der 36 Jahre alte Publikumsliebling unter frenetischen Anfeuerungsrufen der 18.600 Fans im ausverkauften „Henkelmännchen“ auf sein Tor, begann die Welle und ließ eine Konfettikanone knallen. Zusammen mit seinen Kindern auf dem Eis genoss Hudacek das Bad in der Menge und sog jeden Moment auf. „Er ist schon ein spezieller Typ, der sich immer etwas ausdenkt. Wir wissen auch nicht, wo er die Utensilien immer versteckt. Das ist jedes Mal eine spannende Sache“, sagte Kapitän Moritz Müller mit einem Lächeln.

Innerhalb von nur wenigen Wochen hat sich Julius Hudacek mit starken Leistungen in die Herzen der Haie-Fans pariert. Die KEC-Anhänger feiern ihren neuen Liebling regelmäßig zum Refrain von „Life is life“ von Opus mit den Sprechchören „Hu-da-cek“. Zudem gibt es vom ehemaligen Frankfurter, der erst infolge der schweren Handverletzung von Stammgoalie Tobias Ancicka Anfang Oktober nach Köln gewechselt war, nach Siegen immer seinen eigenen Siegertanz für die Fans. Unvergessen dabei seine Tanzschritte nach dem 5:1-Derbytriumph gegen die Düsseldorfer EG am 24. November. Bei dem Duell mit dem rheinischen Rivalen hatte sich der Mann mit der Rückennummer 35 verletzt. Er biss sich aber durch und war einer der Matchwinner. Trotzdem fiel Hudacek vier Wochen aus. Bei der 3:4-Niederlage am 22. Dezember gegen Straubing kehrte Hudacek wieder zwischen die Pfosten zurück und sicherte den Haien am Jahresende zwei Siege in Mannheim und gegen Frankfurt mit fünf Punkten.

Er ist schon ein spezieller Typ, der sich immer etwas ausdenkt. Wir wissen auch nicht, wo er die Utensilien immer versteckt. Das ist jedes Mal eine spannende Sache.
Haie-Kapitän Moritz Müller über Torwart Julius Hudacek

Aber nicht nur Hudacek hatte gegen die Hessen etwas zu feiern, sondern auch Moritz Müller. Das Haie-Urgestein absolvierte sein 1093. Spiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und kletterte damit in der ewigen Liste hinter Mirko Lüdemann (1197) und Sebastian Furchner (1119) auf den dritten Platz. Vielleicht greift der Kölner Kapitän, der in seiner 22. Saison für die Haie spielt, ja doch noch den Rekord seines ehemaligen Verteidigerkollegen Lüdemann an. Gegen die Löwen agierte der Abwehrspieler gewohnt stabil an der Seite von Brady Austin und markierte sogar den Ausgleich zum 1:1 (33.) mit seinem zweiten Saisontreffer. Zudem traf Justin Schütz (2:1/41.) in der regulären Spielzeit für den KEC. Den entscheidenden Penalty verwandelte Alexandre Grenier. Für Routinier Müller stand aber der Erfolg des Teams im Vordergrund. „Die Spiele gegen die Löwen sind immer schwer. Sie sind taktisch gut eingestellt, werden gut trainiert und machen einem das Leben sehr schwer – wenn man die Geduld verliert, ist es gefährlich, weil Frankfurt konterstark ist. Deshalb waren es zwei wichtige Punkte für uns. In der Tabelle geht es ganz eng zu. Im Januar stehen erneut viele wichtige Begegnungen an, da ist es wichtig, weiter Selbstvertrauen zu tanken“, erklärte der 38-Jährige.

Vier Heimspiele in neun Tagen - am Freitag kommt München

Innerhalb von nur neun Tagen haben die Haie vier weitere Heimspiele vor der Brust. Am Freitag (19.30 Uhr) kommt der EHC Red Bull München zum Duell der Tabellennachbarn in die Lanxess Arena, am Sonntag (14 Uhr, beide Magenta Sport) gastieren die Augsburger Panther in Köln, ehe es am 7. Januar gegen Meister Eisbären Berlin sowie am 10. Januar gegen die Grizzlys Wolfsburg geht. Es wird also eine Frage der Kraft sein, wenn der Tabellensechste im Kampf um die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale weitere Siege einfahren möchte. „Bisher haben wir es gut mit den vielen Spielen hinbekommen. Der Trainer hat ein gutes Gespür dafür, wann wir mal eine kleine Trainingspause brauchen, damit die Beine frischbleiben“, erklärte Justin Schütz. Kari Jalonen gab seinem Team über den Jahreswechsel zwei freie Tage zum Verschnaufen. Für Schütz bedeutet das Spiel gegen München ein Wiedersehen mit seinen ehemaligen Kollegen. „Es ist immer besonders, gegen sein altes Team zu spielen. Ich hatte eine tolle Zeit in München und kenne viele Jungs noch. Aber ich will immer gewinnen. Da zählen keine Freundschaften“, sagte der Kölner Topstürmer, der von 2020 bis 2023 für die „Roten Bullen“ aufgelaufen war – und den KEC am Saisonende Richtung Adler Mannheim verlassen wird.