Die Kölner Haie drohen zum wiederholten Mal die direkte Playoff-Viertelfinal-Qualifikation zu verpassen. Ein enttäuschendes Zwischenzeugnis für den KEC, der seine Mannschaft umfangreich verstärkt hatte.
Top-SechsDas Saisonziel der Kölner Haie ist in akuter Gefahr
Vier Jahre ist es nun bereits her, dass den Kölner Haien zum bislang letzten Mal auf direktem Weg der Einzug ins Playoff-Viertelfinale gelungen ist. Seither herrschte überwiegend sportliche Tristesse beim einstigen Spitzenclub der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Nach dem gänzlichen Verfehlen der Endrunde in den Spielzeiten 2019/20 und 2020/21 mussten in der abgelaufenen Saison die Pre-Playoffs als Rettungsanker herhalten, um im letzten Moment doch noch den Sprung in die Runde der besten Acht zu schaffen.
KEC: Nicht-Playoff-Plätze rücken näher
Auch in dieser sich nun zu Ende neigenden regulären Saison kommt der KEC über Mittelmaß nicht hinaus. Sechs Spieltage vor Abschluss der Hauptrunde beträgt der Rückstand auf den sechsten Tabellenplatz, den letzten direkten Playoff-Viertelfinalrang, fünf Punkte. Zwar hat die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp eine Partie weniger absolviert als die sechstplatzierten Grizzlys Wolfsburg, doch die aktuelle Verfassung der Haie spricht gegen das Gelingen einer Aufholjagd. Ausgerechnet in der entscheidenden Phase der Hauptrunde leistet sich der KEC mal wieder einen seiner bekannten Durchhänger.
Das am Ende deutliche 2:5 am Sonntag bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven war nach dem 0:2 in Wolfsburg die zweite Niederlage in kurzer Zeit gegen einen direkten Konkurrenten. Drei punktlose Pleiten aus den ersten vier Spielen der neun Partien langen Auswärtsreise haben den KEC im Kampf um die Top-Sechs womöglich vorentscheidend zurückgeworfen. Inzwischen ist sogar der Blick in den Rückspiegel erforderlich. Das einst komfortable Polster auf Rang elf, den ersten Nicht-Playoff-Platz, ist auf fünf Punkte zusammengeschmolzen.
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Eine enttäuschende Ausbeute für den kostspielig verstärkten Kölner Kader, der drauf und dran ist, das Ziel direkte Playoff-Viertelfinal-Qualifikation zu verfehlen. Stattdessen drohen die Pre-Playoffs – und damit im Falle eines erfolgreichen Bestehens ein Topgegner im Viertelfinale. Dort wiederum war in der vergangenen Saison gegen den späteren Meister Eisbären Berlin frühzeitig Endstation. Die Serie ging glatt mit 0:3 verloren.
Neben der fehlenden Konstanz besteht ein wesentliches Problem der Kölner Haie weiterhin darin, dass sie aus ihren Niederlagen fast nie etwas Zählbares ergattern. „Schade, dass wir keinen Punkt mitgenommen haben. Ich habe gedacht, dass vielleicht etwas drin gewesen wäre“, sagte Trainer Uwe Krupp am Sonntag nach der 23. Niederlage im 50. Saisonspiel.
Es war das 21. Spiel, in dem der KEC gar nicht punktete – obwohl er durch Robin van Calsters erstes DEL-Tor (1:0/24.) und Jason Bast (2:1/32.) zweimal geführt hatte. Nachdem es die Gäste zu Beginn des letzten Drittels verpasst hatten, zum dritten Mal vorzulegen, wurden sie in der Schlussphase bestraft. „Wenn du da nicht das Tor schießt, wird es halt eng“, konstatierte Krupp, der dennoch ein „gutes Spiel“ seines Teams gesehen hatte. In Kombination mit der defensiven Anfälligkeit – in den jüngsten drei Partien hagelte es 15 Gegentore – stand der nächste Rückschlag zu Buche.
Schwere Aufgabe beim Tabellendritten Adler Mannheim
Nur 27 Punkte aus 23 Auftritten in der Fremde lassen für den Hauptrunden-Endspurt nichts Gutes erahnen. Zumal die Haie in fünf der sechs ausstehenden Partien auswärts gefordert sind. Am Dienstag (19.30 Uhr, Magenta Sport) geht es zum Tabellendritten Adler Mannheim, ehe am Freitag bei den Iserlohn Roosters sowie am Sonntag bei den Straubing Tigers Aufgaben in engen, lauten Hallen warten.
Denkbar, dass es dann zum Einstand von Jack Dougherty (26) kommt. Der aus der AHL nachverpflichtete US-Verteidiger ist am Sonntag in der Domstadt eingetroffen. „Ich möchte dem KEC dabei helfen, die Playoffs zu erreichen und einen Lauf zu entwickeln“, erklärt Dougherty. Es ist höchste Zeit.