KEC zu Gast bei Ice TigersKölner Haie wollen zurück in die Spur finden
Köln – Mit seinen 21 Jahren gehört Luis Üffing zur jungen Garde in der Mannschaft der Kölner Haie. Umso bemerkenswerter war es, mit welcher Klarheit und Offenheit das Sturm-Talent jene Mängel benannte, die am Sonntag bei der 2:3-Heimniederlage nach Verlängerung gegen den ERC Ingolstadt zutage getreten waren. „Wir sind heute zu wenig Schlittschuh gelaufen und haben in der Defensive ein paar Mal unseren Mann verloren“, haderte Üffing nach der elften Niederlage in der laufenden Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Unter diesen Umständen sei der eine eingefahrene Zähler „gut für uns“ gewesen. „Ich muss allerdings ehrlich sagen, dass wir die drei Punkte nicht wirklich verdient hätten heute.“
Zwei Auswärtsspiele vor Weihnachten
Dabei wäre – rein vom Spielverlauf betrachtet – sogar mehr möglich gewesen für den KEC, der zu einem denkbar günstigen Zeitpunkt mit 2:1 in Führung gegangen war. Jon Matsumotos Treffer sechs Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit hatte allerdings nur kurze Zeit Bestand. Wayne Simpson antwortete vier Minuten später mit dem 2:2. Der Ausgleichstreffer auf den letzten Drücker ließ das Momentum zum ERC wechseln, der in der Verlängerung mehr vom Spiel hatte. David Warsofsky traf folgerichtig zum Gästesieg (65.), der über die gesamte Spielzeit gesehen verdient war.
Die Bayern stellten das bessere Team und verfügten über die klareren Chancen, trafen aber viermal nur Latte oder Pfosten. Das torlose Remis nach 20 Minuten war glücklich aus Sicht der Hausherren, die von ihrem eigentlichen Ersatzgoalie Tomas Pöpperle im Spiel gehalten wurden. Fortan fanden sich die Kölner zumindest besser zurecht. „Ingolstadt war im ersten Drittel zunächst etwas schneller“, resümierte Haie-Coach Uwe Krupp. „Im zweiten Drittel sind wir gut ins Spiel gekommen und hatten gute Momente.“
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Einer dieser guten Momente war der Ausgleichstreffer in Überzahl durch Maury Edwards (27.), der das 0:1 von Mirko Höfflin binnen 81 Sekunden egalisierte. Insgesamt agierten die personell weiterhin angeschlagenen Kölner jedoch zu fahrig. „Wir haben immer mal wieder Fehler gemacht, die zu Torchancen für Ingolstadt geführt haben“, erklärte Krupp nach der zweiten Heimniederlage des Wochenendes, das mit einem unglücklichen 3:4 nach Penaltyschießen gegen die Adler Mannheim begonnen hatte.
Zwei Auswärtsspiele für den KEC vor Weihnachten
Vor Weihnachten stehen für den KEC noch zwei Auswärtsspiele an. Am Dienstag sind die Kölner bei den formstarken Nürnberg Ice Tigers gefordert. Die Franken befinden sich nach einem Fehlstart und der Entlassung von Frank Fischöder mittlerweile auf Kurs Richtung Playoffs. Eng verbunden ist der Aufschwung mit dem US-Amerikaner Tom Rowe (65), der Mitte Oktober übernahm. Unter der Regie des früheren Stürmers, der 360 Mal in der nordamerikanischen Eliteliga NHL auf Torejagd ging, zählen die Ice Tigers zu den aktuell besten DEL-Teams. „Eine Mannschaft, die über Härte ins Spiel kommt. Wir müssen von Beginn an bereit sein und mit mehr Härte dagegenhalten“, fordert Luis Üffing.
Im Anschluss an das Gastspiel im Süden reisen die Kölner weiter nach Niedersachsen. Bei den Grizzlys Wolfsburg treffen sie am Donnerstag (beide 19.30 Uhr, Magenta Sport) auf ihren Ex-Coach Mike Stewart und den amtierenden Vizemeister, der auch in dieser Saison oben mitmischt. Nach zuletzt lediglich zwei Punkten geht es für den KEC darum, den Vorsprung auf einen Pre-Playoff-Platz nicht weiter schmelzen zu lassen.