Vor mehr als 18.000 Zuschauern in Deutz dürften sich alle Kölner gegen die Wild Wings aus Schwenningen auf eine herausragende Stimmung freuen.
DEL-Spiel gegen SchwenningenKölner Haie wollen die Defensive ernster nehmen
Mit einem ordentlichen Brummschädel wachte Tim Wohlgemuth am Wochenende auf. Der Stürmer war beim 5:4-Overtimesieg am vergangenen Freitag in Wolfsburg kurz vor Schluss von Grizzly Darren Archibald am Kopf getroffen worden und setzte am Samstag sicherheitshalber mit dem Training aus. Sonntags hatten die Eishockey-Profis der Kölner Haie dann sowieso einen freien Tag, weshalb es für den Führungs-Torschützen von Wolfsburg, erst am Montag zurück aufs Eis ging.
Obwohl er den Freitagabend nach seiner Gehirnerschütterung in verschwommener Erinnerung behalten wird, setzten seine Worte den richtigen Fokus für das Heimspiel am Mittwoch (19.30 Uhr, Magenta Sport) gegen die Schwenninger Wild Wings. „Es wird Spiele geben, in denen wir nicht vier, fünf Tore schießen oder mehr“, gab der 24-Jährige vor dem Duell mit den stark gestarteten Baden-Württembergern zu bedenken.
Der dritte Sieg der Haie ist drin
Nur wenn gegen den Tabellenfünften „die Defensive ernster“ genommen wird, ist für Wohlgemuth und Co. der dritte Sieg in Folge drin. Schließlich könne nicht jedes Spiel – wie zuletzt in Straubing und Wolfsburg – bei doppeltem Rückstand noch in einen Sieg umgewandelt werden. „Da hat jeder eine Verantwortung“, forderte der gerade ins Laufen kommende Stürmer (drei Treffer und ein Assist in den jüngsten drei Spielen) und ergänzte: „Das müssen wir konstant hinkriegen.“
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Während der Nationalspieler bei der Rückkehr in die Lanxess-Arena, nach zuletzt vier Auswärtsspielen, ziemlich sicher dabei sein kann, wird sein Sturmkollege Jason Bast passen müssen. Der Vier-Punkte-Angreifer (drei Tore, ein Assist) verletzte sich ebenfalls gegen Wolfsburg an der Schulter und wird den Haien wohl bis in den November hinein fehlen.
Dass Wohlgemuth den 34-jährigen Kanadier in der dritten Sturmreihe ersetzt, macht positionstechnisch wenig Sinn. Der junge Center performte zwischen Frederik Storm und Robin van Calster sehr gut und wird wohl in der vierten Reihe bleiben. Der in Wolfsburg zuletzt nicht berücksichtige Carter Proft kann den Bast-Job eher übernehmen.
KEC erwartet mehr als 18.000 Zuschauer
Vor mehr als 18.000 Zuschauern in Deutz dürften sich alle Kölner auf eine herausragende Stimmung freuen. Auch Gregor MacLeod ist nach seiner Fußverletzung und fünf Spielen Pause pünktlich zurück. Der Center produzierte in der wiedererstarkten Topreihe mit Alexandre Grenier und Justin Schütz gleich zwei Torvorlagen. „Wenn man verletzt ist und länger nicht spielen kann, dann ist der Hunger groß“, ließ der Kanadier das Wolfsburg-Spiel Revue passieren, „es hat sich großartig angefühlt wieder auf dem Eis zu stehen. Jetzt freue ich mich, am Mittwoch wieder vor unseren Fans zu spielen.“
Nicht nur, weil die Haie in den Heimspielen der vergangenen Saison gegen die Wild Wings (1:4 Ende 2022 und 3:4 Anfang 2023) schlecht aussahen, fordert MacLeod „Konzentration für die vollen 60 Minuten“. Im ersten Saisonduell beider Teams bringt Schwenningen nicht nur den besten Goalie der bisherigen DEL-Saison, Joacim Eriksson (1,65 Gegentore im Schnitt) und Topverteidiger Thomas Larkin mit in die Domstadt. Sondern auch den treffsicheren Alexander Karachun (acht Tore) als Stürmer.
Zuletzt schafften die Wild Wings einen 3:1-Heimsieg gegen den Meister RB München, auf den die Kölner dann am Freitag (19.30 Uhr, LanxessArena) treffen. „Ich erwarte am Mittwoch ein schnelles und physisches Spiel. Wir wissen, dass Schwenningen ein schwerer Gegner ist und sie in dieser Saison bislang sehr gut gespielt haben“, spricht MacLeod über den drei Punkte und zwei Plätze besser dastehenden Gegner. Nur wenn sie sich „auf unsere Stärken konzentrieren und bereit sind“, können der beste Vorlagengeber der Liga (zwölf Assists) und seine Mitstreiter dieses Tabellenbild zu ihren Gunsten ändern.