- Der Erfolg der Kölner Haie hat einiges mit Landon Ferraro zu tun.
- Der 30-jährige Kanadier besticht als flexibler Stürmer mit 16 Scorerpunkten in 19 Spielen.
- Alexander Wolf sprach mit dem Sohn von Eishockey-Legende Ray Ferraro.
Herr Ferraro, 2015 hat Ihr Vater Sie als TV-Experte während der Drittelpause eines Spiels in Boston interviewt. Besser kann es kaum werden.
(lacht) Ja das ist definitiv eine meiner besten Erinnerungen im Eishockey. Wir haben da in der Familie häufig drüber gesprochen und dann ist es nach meinem Wechsel in der NHL von Detroit nach Boston gleich passiert. Ich hätte mir aber ein paar Wochen oder Monate mehr Zeit gewünscht, schließlich war ich so neu in Boston, dass ich die Hälfte meiner Mitspieler noch nicht mit Namen kannte.
Ihr Vater hat Sie damals mit Tipps ins nächste Drittel verabschiedet. Gibt er Ihnen heute auch noch Ratschläge?
Wir sprechen immer über Eishockey. Je älter ich werde, desto mehr weiß ich diese Verbindung zu schätzen. Er verpasst kein Spiel und steht dafür schonmal morgens um 5 Uhr auf. Ich bin froh, dass ich ihm Fragen zu einzelnen Spielzügen stellen kann. Aktuell ist mein Vater happy und stolz. Er weiß, wie schwer die letzten drei, vier Jahre verletzungstechnisch für mich waren und wie hart ich gearbeitet habe, um wieder der Spieler zu sein, der ich aktuell bin.
Sieloff fehlt noch
Haie-Coach Uwe Krupp stehen für das Heimspiel gegen die Bietigheim Steelers (Freitag, 19.30 Uhr, LanxessArena) bis auf Pat Sieloff alle Spieler zu Verfügung. Der Verteidiger ist zwar wieder im Mannschaftstraining, aber noch keine Option für die Partie, zu der 10 000 Zuschauer erwartet werden. Das erste Saisonduell mit dem Liga-Neuling verloren die Haie Ende September in Köln mit 3:4 nach Penaltyschießen. (alw)
Dass Sie vor der Verpflichtung bei den Haien eine Knie-OP hatten und in Frankfurt mehrere Wochen in Corona-Quarantäne steckten, erklärt den schwierigen Start in Köln. Was ist jetzt anders?
Ich bin tatsächlich besser vorbereitet. Alleine die Tatsache, dass ich nach meinen Stationen in Berlin und Frankfurt erst im dritten Jahr in Deutschland das erste Trainingslager hatte, zeigt viel. Ich bin gesund, fühle mich gut und habe Spaß.
Für den Wohlfühl-Faktor sorgen neben Ihrer Freundin und dem Hund in Köln auch die neuen Mitspieler. Wie lässt sich der neue Teamgeist beim KEC beschreiben?
Wir haben uns gut gefunden und viel Spaß zusammen. Nicht nur meine Angriffsreihe mit Matsumoto und Barinka funktioniert gut. Typen wie Thuresson sind ein wichtiger Teil auf dem Eis und in der Kabine. Er hat seine Nase überall drin. Da ist es laut, wir hören Musik und wenn Streiche gespielt werden, weißt du immer, dass Thuresson dabei ist.
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Und Sie ziehen sich dann geschickt aus der Affäre?
Ja, ich bin eher der, der aufmerksam zuschaut und sich amüsiert. Ich würde mich als umgänglichen Typ beschreiben, der sich gerne unterhält.
Was kann dieses Haie-Team diese Saison erreichen?
Wir wollen in die Playoffs. Dafür müssen wir in dieser Form bleiben. Wenn Pat Sieloff nach seiner Verletzung zurückkommt, sind wir in der Verteidigung noch stärker. Wir haben eine gute Breite im Team. Wenn wir weiterwachsen, sind wir ein Team, das nicht nur die Playoffs, sondern etwas mehr erreichen kann.