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Erste Playoff-RundeKölner Haie scheiden gegen Ingolstadt aus

Lesezeit 4 Minuten
Früher Schock. Ingolstadt erzielt das 0:1. Haie-Torwart Tobias Ancicka ist chancenlos.

Früher Schock. Ingolstadt erzielt das 0:1. Haie-Torwart Tobias Ancicka ist chancenlos.

Die Kölner Haie haben es nicht geschafft. Nach dem 2:4 gegen Ingolstadt im dritten Spiel fliegt der KEC in der ersten Playoff-Runde raus.

Die Kölner Haie müssen Mitte März unfreiwillig den Urlaub antreten. Anstatt in dieser Saison wie angekündigt den nächsten Schritt in Richtung Titel zu gehen, ging es zwei zurück. Das 2:4 (0:1, 1:2, 1:1) im entscheidenden dritten Spiel der ersten Playoff-Runde gegen den ERC Ingolstadt beendete am Donnerstag in der LanxessArena alle Träume des KEC, das Feld noch einmal von hinten aufzuräumen.

DEL: Playoff-Runde der KEC gegen den ERC Ingolstadt lässt alle Träume platzen

Die Enttäuschung, in der Saison 2023/24 das Playoff-Viertelfinale der Deutschen Eishockey verpasst zu haben, wird in den nächsten Tagen sicher weitreichende, personelle Konsequenzen haben. Der nach dem Aus noch intensiver in der Kritik stehende Haie-Coach Uwe Krupp schickte sein Team einen Tag nach der 2:3-Niederlage in Spiel zwei der Serie unverändert in das entscheidende dritte Duell.

Auch der Auftakt vor immerhin 12.610 Zuschauern in der LanxessArena ähnelte dem Spiel am Mittwochabend doch sehr. Wieder fiel die Ingolstädter Führung durch den ersten Torschuss. Mathew Bodie brachte die Scheibe von halb links vor das Kölner Tor, wo Jan Nijenhuis geschickt und unhaltbar für Haie-Goalie Tobias Ancicka abfälschte. Da waren gerade 2:06 Minuten absolviert.

Kölner Haie konnten nur temporär ausgleichen

Das 1:0 spielte den Schanzern voll in ihre Karten. Der ERC konzentrierte sich auf seine Defensive und wartete ab, was die Kölner offensiv so draufhaben. Nicht viel im ersten Drittel. Trotz fast fünf Minuten in Überzahl reichte es nur zu zwei gefährlichen Aktionen durch Carter Proft (6.) und Maxi Kammerer (8.). Viel zu wenig, um die stabil verteidigenden Ingolstädter und ihren sicheren Torwart Michael Garteig in Gefahr zu bringen.

Je länger das erste Drittel dauerte, desto fahriger spielten die Kölner. Kaum ein Pass kam an, die läuferische Arbeit ließ stark zu wünschen übrig und eine Idee den Gästen beizukommen, war kaum zu erkennen. Der ERC hatte leichtes Spiel und hätte nach 20 Minuten höher führen müssen. Von einigen guten Möglichkeiten hatte Bodie die beste, als er den Puck im Kölner Powerplay an den rechten Pfosten hämmerte (17.).

Die etwas 40 mitgereisten Ingolstädter Anhänger, die über Nacht in Köln geblieben waren, hatten im zweiten Drittel noch mehr Spaß am Spiel ihrer Mannschaft. Die zunehmend verzweifelnden Haie schafften zwar den Ausgleich, als Brady Austin die Scheibe mit etwas Glück an Garteig vorbeibrachte (30.). Doch das Momentum schlug sich schnell wieder auf die andere Seite.

Uwe Krupps Team stemmte sich mit aller Kraft gegen das Saison-Aus

Philipp Krauß nutzte eine Kölner Auszeit in der Defensive und überraschte Ancicka nur 80 Sekunden nach dem 1:1 im kurzen Eck (32.). Dann fabrizierte der KEC-Keeper noch ein Eigentor, als er einen Pass von Casey Bailey unbedrängt mit dem Schlittschuh zum 1:3 abfälschte (36.). Kurz zuvor hatte der wieder einmal unglückliche Tim Wohlgemuth zweimal gegen Garteig den erneuten Ausgleich liegen lassen (35.)

Die Haie brauchten den Mut der Verzweiflung und im Schlussdrittel ein schnelles Tor. Sie bekamen es. Alexandre Grenier gewann in Überzahl ein Bully und Gregor MacLeod traf aus dem Handgelenk zum 2:3 (42.). Der Treffer gab dem KEC neue Kraft. Justin Schütz hatte das 3:3 auf dem Schläger (45.). Das Team von Uwe Krupp stemmte sich nun mit aller Macht gegen das Saison-Aus. Nick Bailen scheiterte aber auch am überragenden Garteig (57.)

Es war die ganze Saison kein Schritt nach vorn.
Uwe Krupp, KEC-Cheftrainer

Der KEC-Cheftrainer hatte längst auf drei Reihen umgestellt und musste auch noch zur letzten Option greifen. 2:21 Minuten vor dem Ende nahm Krupp Tobias Ancicka zugunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Tor. Eine Strafe 1:23 Minuten vor Schluss gegen Louis-Marc Aubry machte das Vorhaben aber zunichte. Ancicka blieb auf der Bank und Brandon Kozun schraubte mit dem 2:4 den Deckel auf den Ingolstädter Viertelfinaleinzug (60.).

„Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt nicht gemacht. Es war die ganze Saison kein Schritt nach vorn. Wir haben uns mehr erhofft, haben es aber nie geschafft als Mannschaft Spiele zu gewinnen und unser Tor zu verteidigen“, sagte KEC-Kapitän Moritz Müller geknickt.


Statistik:

Kölner Haie: Ancicka; Sieloff, Müller; Bailen, Austin; Sennhenn, Dietz; Aichinger; Proft, McIntyre, Storm; Wohlgemuth, Aubry, Kammerer; Grenier, MacLeod, Schütz; Hänelt, Van Calster, Lindner. –SR.: Anderson/MacFarlane.– Zuschauer: 12.610. –Tore: 0:1 Nijenhuis (2:06), 1:1 Austin (30:00/Aubry, Kammerer), 1:2 Krauß (31:20), 1:3 Bailey (35:29), 2:3 MacLeod (41:44/Grenier, PP1), 2:4 Kozun (59:25). – Strafminuten: Köln 8; Ingolstadt 12 .