Die Kölner Haie haben das zweite Spiel der ersten Playoff-Runde gegen den ERC Ingolstadt verloren.
DEL-PlayoffsKölner Haie müssen in das Entscheidungsspiel
Die Heimschwäche der Kölner Haie hält auch in den Playoffs an. Der KEC verlor das zweite Spiel der ersten Playoffrunde am Mittwochabend mit 2:3 (1:2, 1:1, 0:0) gegen den ERC Ingolstadt und muss in der „Best of three“-Serie in das Entscheidungsspiel, um auf den letzten Drücker noch das Viertelfinale zu erreichen.
Spiel drei steigt schon am Donnerstag (19.30 Uhr/MagentaSport) erneut in der Kölner Lanxess-Arena. „Es sind Playoffs, da kann auch mal die andere Mannschaft gewinnen. Jetzt müssen wir es morgen ziehen“, gab sich Haie-Kapitän Moritz Müller trotz der bitteren Niederlage kämpferisch.
Die Haie mussten neben ihren Langzeitverletzten weiter auf Verteidiger Andrej Sustr und Jason Bast verzichten. Der Stürmer hatte sich beim 5:1 in Spiel eins in Ingolstadt verletzt. Hakon Hänelt kehrte dafür im Angriff genauso zurück wie Nick Aichinger als siebter Verteidiger.
Auf die Kölner Defensive, das war seit Spiel eins am Sonntag klar, würde es wieder im Besonderen ankommen. Es dauerte aber nur 32 Sekunden, bis das Konzept der Haie erst einmal über den Haufen geworfen war. Der Ex-Kölner Maury Edwards zog von der blauen Linie einfach mal ab. Weil KEC-Goalie Tobias Ancicka genau in dem Moment die Sicht genommen war, stand es 0:1.
1:2 bringt Haie aus dem Konzept
Ein Treffer, der das Team von Trainer Uwe Krupp nicht beeindruckte. Tim Wohlgemuth (2.) und Nick Bailen (5.) hatten zwei Riesenchancen, scheiterten aber an Michael Garteig, der trotz seiner Fehler von Sonntag wieder das ERC-Tor hütete. Nachdem Charles Bertrand Ancicka geprüft hatte, fiel der verdiente Ausgleich. Playoff-Veteran Davi McIntyre benutzte den Schlittschuh von Ingolstadts Verteidiger David Farrance und jubelte über das 1:1 (8.).
Weil Maxi Kammerer sich direkt danach eine unnötige Strafe einhandelte (9.), kamen die Gäste zum 1:2. Vier Sekunden vor Ablauf der Strafe fälschte Casey Bailey einen Edwards-Schuss erfolgreich ab. Der zweite Rückstand zeigte Wirkung bei den Haien. Sie verloren Tempo und Präzision in ihren Aktionen. Auch in ihrem einzigen Powerplay des ersten Drittels, in dem Wayne Simpson für die Gäste in Unterzahsogar Pech bei einem Schuss an Gestänge hatte (18.).
Der Rückstand lähmte die Kölner auch zu Beginn des zweiten Durchgangs – trotz der nächsten Überzahl. Nur eine Einzelaktion von McIntyre konnte das Haie-Spiel kurz anzünden (22.). Als Wojciech Stachowiak den Puck im Gegenzug an den Innenpfosten knallte (23.), war es mit der Herrlichkeit schnell wieder vorbei.
Frederik Storm verkürzt durch Einzelleistung
Das Haie-Spiel war fehlerhaft und hatte zu viele Schnörkel. Wie bei Bailens Dauerkreisel im gegnerischen Drittel, den Ingolstadt zu einem Konter und dem verdienten 1:3 durch Bertrand nutzte (36.). Auf KEC-Seite vergaben Wohlgemuth (30.) und Elias Lindner (36.) die besten Chancen. Von der Haie-Topreihe Gregor MacLeod, Justin Schütz und Alexandre Grenier war bis dahin nur wenig zu sehen.
Frederik Storm durchbrach die Kölner Tristesse. Der Däne tankte sich durch und traf nervenstark zum wichtigen 2:3 (39.). Wohlgemuth hätte in der gleichen Minuten fast noch ausgeglichen, auf der anderen Seite musste Ancicka gegen Philipp Krauß allerdings im Eins-gegen-Eins auch das 2:4 verhindern (40.).
Die Haie hatten in dieser Saison schon oft ihre Comeback-Qualitäten bewiesen und kamen durch MacLeod (42.), Schütz, Louis-Marc Aubry (beide 44.) zu sehr guten Chancen. Garteig vereitelte dann mit seiner Kelle aber auch noch das eigentlich sichere 3:3 von Maxi Kammerer (45.). Der Ausgleich wollte nicht fallen und auf der anderen Seite traf Stachowiak noch mal Metall (51.).
Eine umstrittene Strafe gegen Tim Wohlgemuth heizte die Stimmung (53.) zwar noch einmal an, doch es reichte für die Haie nicht mehr. Obwohl Uwe Krupp Ancicka 50 Sekunden vor Schluss zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm (59.) und Ingolstadt die letzten 28 Sekunden in Unterzahl spielen musste. Doch auch bei Sechs gegen Vier fiel der erhoffte dritte Treffer der Kölner nicht mehr. „Wir müssen geradliniger spielen. Ingolstadt hatte den besseren Start und hat uns gut vom Tor weggehalten“, analysierte Moritz Müller.
Trainer Uwe Krupp hatte „ein gutes Playoff-Spiel“ gesehen und fand eine einfache Erklärung für die Niederlage: „Wir haben viel Aufwand betrieben und hatten 40 Torschüssen. Am Ende machen wir die Tore nicht, die wir machen müssen.“
Statistik zum Spiel:
Kölner Haie: Ancicka; Sieloff, Müller; Bailen, Austin; Sennhenn, Dietz; Aichinger; Proft, McIntyre, Storm; Wohlgemuth, Aubry, Kammerer; Grenier, MacLeod, Schütz; Hänelt, Van Calster, Lindner. – SR.: Anderson/MacFarlane. – Zuschauer: 16.721. – Tore: 0: 1 Edwards (0:32), 1:1 McIntyre (7:15/Austin), 1:2 Bailey (10:43/PP1), 1:3 Bertrand (35:22), 2:3 Storm (38:19/Hänelt). – Strafminuten: Köln 8; Ingolstadt 12.