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Eishockey in KölnWarum die Kölner Haie gerade alles richtig machen

Lesezeit 3 Minuten
Uwe Krupp und die Haie

Der Kölner Trainer Uwe Krupp steht hinter seinen Spielern an der Seitenbande.

Köln – Alles was Uwe Krupp aktuell anpackt, scheint zu funktionieren. Der gebürtige Kölner musste zu Beginn seiner zweiten Amtszeit bei den Haien nach 17 Niederlagen unter Vorgänger Mike Stewart noch den Negativrekord verhindern. Zwischen dem 5:0 gegen Wolfsburg Ende Februar 2020 und dem jüngsten Sprung auf Platz eins der Gruppe Nord der Deutschen Eishockey Liga (DEL) lag die neunmonatige Corona-Pause. Mit viel Ungewissheit und einer kurzen Vorbereitung.

Darauf, dass sein KEC nach drei Siegen aus den ersten vier Spielen 2020/21 bei neun Punkten steht und schon 20 Tore erzielt hat, hätte auch der ehemalige Bundestrainer nicht unbedingt gewettet. Finanzielle Schwierigkeiten wegen fehlender Ticketeinnahmen forderten einen kollektiven Gehaltsverzicht und die Integration mehrerer Junghaie. Diese Situation schweißte Krupps Team aber erst recht zusammen.

Bemerkenswerte Entwicklung bei den Haien

Auch wenn am kommenden Freitag (20.30 Uhr) erst das fünfte Spiel bei den Eisbären Berlin ansteht, ist die Entwicklung des frischgebackenen Tabellenführers in der Nord-Staffel bemerkenswert. „Im Großen und Ganzen können wir zufrieden sein“, brachte es Lucas Dumont nach dem 7:2 in Krefeld auf den Punkt. Alle Haie mussten lang genug auf die Tore- und Punktejagd warten. Jetzt seien sie einfach nur froh und genießen jeden Moment, erklärte der Stürmer. Zum Start ins Spieljahr 2021 hatte Dumont den Schlusspunkt beim Kantersieg gegen die Pinguine gesetzt.

Nach seinem ersten Saisontor steht der 23-Jährige in einer illustren Riege von Kölner Top-Torschützen und Vorlagengebern. Der kanadische Routinier Jon Matsumoto erzielte mit dem wichtigen 2:1 schon seinen sechsten Saisontreffer. Frederik Tiffels war bisher auch in jedem Spiel erfolgreich und steht nach seinem fünften Tor zum 3:1 in der DEL-Statistik direkt hinter Matsumoto. Weil auch die beiden kanadischen Assist-Könige Jason Akeson (7 Vorlagen) und Maury Edwards (6) wieder gut funktionierten und Edwards sogar selbst zum 1:0 traf, hatte das überforderte Schlusslicht in der Yayla Arena wenig zu bestellen. „Kompliment an die Jungs“, sagte Krupp.

Guter Einsatz von Hannibal Weitzmann

Sie hätten mit Durchschlagskraft, funktionierendem Powerplay und hoher Effizienz vor allem offensiv gut gespielt. „Wenn du mal mit zwei, drei Toren vorne liegst, spielt es sich ein bisschen leichter.“ Auch die Tatsache, dass sechs Krefelder Überzahl-Minuten keinen Haie-Gegentreffer einbrachten, stellte Krupp zufrieden. Seinen Beitrag leistete dabei auch Hannibal Weitzmann. Die etatmäßige Nummer zwei rotierte für Justin Pogge zwischen die Pfosten und verhinderte vor allem zu Beginn des Mitteldrittels Krefelds 2:2. „Er hätte schon früher gespielt“, verriet Krupp, „aber er hat sich im Training eine leichte Verletzung zugezogen.“ Auch wenn er sich das zwischenzeitliche 2:4 ins eigene Tor bugsiert hatte, wurde Weitzmann von Krupp gelobt. „Er hat gut gespielt, war ein sicherer Rückhalt und wir wissen, dass wir zwei gute Torhüter haben.“

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Dass nun freitags in der Bundeshauptstadt Pogge zwischen die Pfosten zurückkehrt, ist trotz Weitzmanns Fangquote von 94,59 % nicht unwahrscheinlich. Die Eisbären stellen als Favorit der Nord-Staffel ein anderes Kaliber dar und der Kanadier spielte bis Juni 2020 für Berlin. Auch James Sheppard könnte an seine alte Wirkungsstätte zurückkehren. Der Stürmer wurde in Krefeld geschont, war allerdings nur leicht angeschlagen. Mit Sebastian Uvira ist eine weitere Offensivkraft zurück auf dem Trainings-Eis. Die Reifeprüfung der Haie in Berlin dürfte für den Stürmer aber noch zu früh kommen.