Köln – Der Terminplan meint es nicht allzu gut mit den Kölner Haien. Der Zuschauermagnet der Deutschen Eishockey Liga (DEL) muss für seine Heimspiele in dieser Saison zumeist auf einen ungeliebten Wochentag ausweichen. Die Engpässe der Lanxess Arena, die zahlreiche Veranstaltungen aus der Zeit der großen Leere nachzuholen hat, lassen dem KEC keine andere Wahl. Umso wichtiger ist es für den achtfachen Meister, durch erfolgreiche Auftritte auf eigenem Eis Eigenwerbung zu betreiben. In den ersten drei Heimspielen der Spielzeit 2022/23 ist das Vorhaben wunderbar aufgegangen. Mit dem 5:0-Kantersieg über die Fischtown Pinguins Bremerhaven gewann die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp auch die dritte Partie vor heimischem Publikum.
Reges Interesse beim Publikum in Köln
Erneut war das weite Rund im deutlich fünfstelligen Bereich gefüllt. 12.491 Zuschauer bedeuteten eine bemerkenswerte Resonanz für einen Dienstagabend. Nach zuvor 13.117 Besuchern im Eröffnungsspiel gegen Vizemeister München (6:3) und 10.529 Gästen im Duell mit Playoff-Halbfinalist Wolfsburg (3:2 nach Verlängerung) liegt die Gesamtzuschauerzahl bei nunmehr 36 137. Philipp Walter sieht darin den Lohn für die Arbeit des gesamten Clubs. „Wir betreiben im Vorfeld der Heimspiele einen großen aber auch durchdachten Aufwand“, erklärte der Haie-Geschäftsführer. „Am Ende ist der wichtigste Faktor, was auf dem Eis passiert.“
Und dort boten die Kölner gegen den bisherigen Tabellenführer aus Bremerhaven eine mitreißende Vorstellung, die der Haie-Anhang mit Standing Ovations honorierte. Uwe Krupp zeigte sich nach Spielende „rundum zufrieden“ mit dem Auftritt seines Teams: „Es gibt heute nicht viel zu bemängeln“, befand der Haie-Coach. „Die Jungs haben sich von der ersten Minute an voll reingehangen, mit Identität gespielt und die Struktur gehalten. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft.“
Donnerstag nach Iserlohn
Ein Sonderlob verteilte er an Torhüter Mirko Pantkowski. Der Neuzugang aus Düsseldorf war zum zweiten Mal in Folge ohne Gegentor geblieben. „Ich freue mich für Mirko, der die gesamte Saison schon einen super Job für die Mannschaft macht“, adelte Krupp den 24-Jährigen. Der wiederum gab das Lob an seine Vorderleute weiter. „Es war ein sehr angenehmes Spiel für mich“, freute sich Pantkowski. „Wir haben defensiv richtig stabil gespielt. Bremerhaven hatte nur ein paar Schüsse von außen. Das war kein Problem für mich.“
Jason Bast führte die bis dato beste Kölner Saisonleistung auf ein hervorragend funktionierendes Kollektiv zurück, das Bremerhaven nie zur Entfaltung kommen ließ. „Das ist genau das Spiel, das wir immer spielen müssen“, forderte der Angreifer einen neuen Maßstab ein. „Wir haben die Scheibe wenig verloren, haben viele Zweikämpfe gewonnen und Schüsse aufs Tor gebracht. Es war ein rundum gutes Spiel.“ Zudem leisteten sich die Haie diesmal kaum Strafen.
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Bast selbst dürfte besonders glücklich gewesen sein, schließlich gelangen dem Rückkehrer aus Mannheim seine ersten beiden Saisontore. Nach der Führung durch den Deutsch-Kanadier (12.) legten David McIntyre (24.) und Maximilian Kammerer (30.) im hochdominanten Mitteldrittel nach. Auch mit der deutlichen Führung im Rücken ließen die Hausherren nicht nach. Bast (51.) und Jon Matsumoto (54.) schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe und boten dem Publikum bis zum Schluss beste Unterhaltung.
Nach dem zweiten Sieg in Folge sieht Mirko Pantkowski die Haie auf einem „besseren Weg“ angekommen. „Wir spielen stabiler. Ich hoffe, wir können das weiter hochhalten.“ Eine in dieser Hinsicht besonders interessante Prüfung steht dem auswärts bislang noch mit dürftigem Erfolg auftretenden KEC bereits am Donnerstagabend (19.30 Uhr, Magenta Sport) bei den Iserlohn Roosters bevor. „Jeder weiß, dass die Stimmung in Iserlohn sehr laut ist“, warnte Pantkowski.
Die Kölner werden wohl ein weiteres Mal auf die Angreifer Landon Ferraro und Nick Baptiste verzichten müssen. „Beide brauchen noch ein paar Tage“, erklärte Uwe Krupp, der den Schwung aus den jüngsten beiden Siegen mitnehmen will: „Die Jungs haben nach den Spielen in Nürnberg und Schwenningen eine gute Reaktion gezeigt.“