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Auf dem Weg zur neuen Stärkee Haien gelingt gegen Bremerhaven bereits dritter Heimsieg

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Symbolbild.

Köln – Das „Haifischbecken“, wie die Kölner Haie ihre Heimspielstätte gerne nennen, war in den vergangenen Jahren selten ein wirklich furchteinflößender Ort. Die Wucht der Lanxess Arena schien den KEC eher zu lähmen als zu beflügeln. In der Saison 2022/23 der Deutschen Eishockey Liga (DEL) befindet sich der achtfache Meister allerdings auf einem vielversprechenden Weg, eine lange vermisste Heimstärke zu entwickeln.

Am Dienstagabend gelang der Mannschaft von Trainer Uwe Krupp im dritten Auftritt vor eigenem Publikum der dritte Sieg. Nach den Schwergewichten München und Wolfsburg trat auch der bisherige Tabellenführer die Heimreise aus der Domstadt mit einer Niederlage an. Der KEC fertigte die Fischtown Pinguins Bremerhaven nach fulminanter Vorstellung mit 5:0 (1:0, 2:0, 3:0) ab und bescherte Mirko Pantkowski das zweite gegentorlose Spiel in Folge. „Das hatte ich lange nicht mehr“, freute sich der neue Haie-Schlussmann. „Wir haben richtig stark gespielt und gar nichts zugelassen.“

Ryan Stanton, Landon Ferraro und Nick Baptiste fielen aus

Dabei waren die personellen Voraussetzungen nicht sonderlich gut. Neben dem langzeitverletzten Verteidiger Ryan Stanton (Handgelenkbruch) fielen auch die Stürmer Landon Ferraro und Nick Baptiste erneut aus. Letzterer hatte beim vorherigen 2:0-Erfolg in Bietigheim erst sein Comeback gegeben, anschließend jedoch wieder über Rückenprobleme geklagt. Für den Neuzugang rückte der junge Julian Chrobot ins Aufgebot.

Die Partie begann mit einer frühen Überzahl für den KEC (3.), der gegen kompakt stehende Bremerhavener jedoch Probleme hatte, in die Formation zu gelangen. Es blieb bei einem Versuch des ehemaligen Bremerhaveners Stanislav Dietz (5.). Zwei Minuten später jubelte so mancher Haie-Fan unter den 12 491 Zuschauern bereits, als Alexander Oblinger im Slot den Schläger reinhielt. Die Scheibe trudelte auf das Außennetz.

Das Führungstor in der 12. Minute war verdient, weil die Kölner mehr für das Spiel taten. Zach Sill spielte tief aus der eigenen Hälfte heraus einen messerscharfen Schnittstellenpass, der die Bremerhavener Restverteidigung aushebelte und im Lauf von Jason Bast landete. Der Rückkehrer aus Mannheim, der seine DEL-Laufbahn in Bremerhaven begonnen hatte, schob Maximilian Franzreb die Scheibe durch die Hosenträger (12.). Kleiner Makel: Bast musste beim Jubel über sein erstes Saisontor auf den „Kölschen Jung“ verzichten. Die Torhymne blieb stumm, offenbar wegen technischer Probleme.

Größte Chance für Bremerhaven durch Unsicherheit von Mirko Pantkowski

Der Spitzenreiter versuchte es mit schnellen Vorstößen, wurde dabei aber selten zwingend. Die wohl klarste Bremerhavener Möglichkeiten des gesamten Spiels resultierte aus einer Unsicherheit von Mirko Pantkowski. Der Haie-Torwart griff an einem Schuss von Niklas Andersen vorbei und hatte Glück, dass die Scheibe lang vorbei segelte (16.).

Im Mittelabschnitt fuhr der KEC die Schlagzahl weiter hoch und stellte vier Minuten nach Wiederbeginn auf 2:0. Nach einem gewonnenen Bully zog Maximilian Glötzl aus dem Hinterhalt ab. David McIntyre hielt die Kelle rein und überwand Franzreb im kurzen Eck. Für den erst 20-jährigen Glötzl war es der zweite DEL-Punkt überhaupt. Passend dazu ertönte auch wieder der Brings-Hit.

Auf der Gegenseite verteidigten die Hausherren die erste eigene Unterzahl energisch weg (26.), ehe sie auf 3:0 erhöhten. Maximilian Kammerer schloss ein Solo nach eleganter Körpertäuschung unter das Quergestänge ab (30.). In der zweiten Kölner Überzahl hätten Brady Austin (33.) und Mark Olver (34.) bereits früh alles klar machen können. Doch das trübte das bärenstarke Mitteldrittel des KEC kaum.

Die Haie arbeiteten im Schlussabschnitt weiter energisch gegen die Scheibe und ließen den Spitzenreiter nie richtig ins Rollen kommen. Als Bremerhaven in Überzahl alles auf eine Karte setzte und zusätzlich den Torhüter zog, schob Bast ins verwaiste Gehäuse ein (51.). Bei den Kölnern gelang nun alles. Und so legte Jon Matsumoto in den Knick zum höchsten Sieg in der noch jungen Saison nach (54.).

Kölner Haie: Pantkowski; Bailen, Dietz; Sennhenn, Austin; Roach, Müller; Glötzl; Oblinger, Sill, Üffing; Bast, McIntyre, Olver; Thuresson, Aubry, Proft; Chrobot, Matsumoto, Kammerer. – SR.: Gofman/Schukies. – Zuschauer: 12 491. – Tore: 1:0 Bast (11:02/Sill), 2:0 McIntyre (23:58/Glötzl), 3:0 Kammerer (29:49/Chrobot, Roach), 4:0 Bast (50:51/SH1/ENG), 5:0 Matsumoto (53:06/Kammerer, Chrobot). – Strafminuten: Köln 4; Bremerhaven 6.