AboAbonnieren

5:4 gegen KrefeldKölner Haie gewinnen durch Penaltyschießen

Lesezeit 3 Minuten
Kölner Haie gegen Krefeld Penalt

Der Kölner Marcel Barinka trifft gegen Krefelds Torwart Marvin Cüpper per Penalty zum 5:4.

Köln – Greg Thompson ist wirklich nicht als emotionaler Lautsprecher bekannt. Der Co-Trainer von Uwe Krupp hält sich auch nie im Rampenlicht auf, sondern verrichtet seit 2016 in aller Ruhe seine Arbeit als Coach für die Defensivabteilung der Kölner Haie. Als am Mittwoch gegen 23 Uhr in der LanxessArena nur noch das Schreien des 57-Jährigen zu hören war, muss demnach Außergewöhnliches passiert sein.

Thompson war außer sich und schimpfte wie ein Rohrspatz in Richtung der Schiedsrichter, die 2:27 Minuten vor dem Ende der Partie gegen die Krefeld Pinguine beim Stand von 3:3 eine Bankstrafe gegen die Kölner aussprachen. Der Kanadier hinter der KEC-Bande regte sich so sehr über diese Entscheidung auf, dass die Hauptschiedsrichter Christopher Schadewaldt und Aleksi Rantala sich noch einmal berieten. Die Entscheidung blieb bestehen und Krefeld nutzte 1:15 Minuten vor dem Ende die Überzahl durch Arthur Tyanulin zum 4:3.

„Trotz der kuriosen Schiedsrichterleistung verdient gewonnen“

Es war das Beste an diesem schwierigen Abend für die Haie, dass dieser Treffer die Gäste nicht zum Sieger machte, sondern noch einmal die Mentalität der Kölner weckte. Freddy Tiffels gelang 34 Sekunden vor Schluss der Ausgleich. Im Penaltyschießen sorgten dann die Treffer von Marcel Barinka und Jason Akeson für das 5:4 (2:2, 0:1, 2:1, 0:0, 1:0) und den Extrapunkt. „Wir haben trotz der kuriosen Schiedsrichterleistung verdient gewonnen, weil wir uns im letzten Drittel zusammengerissen haben und eine Niederlage nicht akzeptieren wollten“, erklärte Torhüter Hannibal Weitzmann, der im Penaltyschießen die Versuche von Brett Olson und Ivan Petrakov abwehren konnte.

Ein hartes Stück Arbeit gegen Krefeld

Bis die zwei Punkte unter Dach und Fach waren, mussten die Haie gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten der Nord-Divison in der Deutschen Eishockey Liga allerdings einen weiter, beschwerlichen Weg gehen. „Wir waren vorgewarnt, Krefeld hat zuletzt fast immer gepunktet. Sie haben auch gegen uns ihr Spiel durchgesetzt“, kam das harte Stück Arbeit für Chefcoach Uwe Krupp nicht überraschend.

Weil sein Team trotz zweimaliger Führung durch Youngster Barinka (4.) und DEL-Debütant Marvin Ratmann (9.) keine Ruhe und Konstanz ins sein Spiel bringen konnte, lag der KEC nach 40 Minuten und Tore von Martin Schymainski (7.), Niklas Postel (17.) und Lucas Lessio (33.) nach 40 Minuten verdient zurück. „Wir haben zu kompliziert gespielt“, sagte Krupp. Weitzmann sah zu viele Scheibenverluste: „Wir wollten zu schön spielen.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Mit Beginn des Schlussdrittels zeigten die Haie aber die richtige Reaktion und präsentierten sich wie ein Team, das die Playoffs noch erreichen möchte. „Jeder wollte Verantwortung übernehmen. Das ist unsere Identität, das macht uns stark und so wollen wir spielen“, erklärte Goalie Weitzmann. Das fand auch sein Trainer: „Wir haben nicht gegen einen Tabellenletzten gespielt, sondern gegen 22 Spieler, die wissen, dass sie gut gecoacht sind und zusammenhalten. Wir sind glücklich mit den zwei Punkten.“

Bereits am Sonntag (19.30 Uhr, LanxessArena/Magenta TV) kommt es für den KEC im Kampf um die Playoff-Qualifikation zum nächsten und letzten Duell mit den Krefeldern in dieser Saison. „Jeder weiß jetzt, wie wir spielen müssen. Es war gut für uns, dass wir im letzten Drittel und der Verlängerung so aufgetreten sind“, sagte Hannibal Weitzmann. Greg Thompson hatte sich zu diesem Zeitpunkt übrigens auch wieder beruhigt. Es ist davon auszugehen, dass der Sieg der Haie dem Co-Trainer dabei geholfen hat.