Nachdem die Kölner Haie saisonübergreifend das fünfte große Derby der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bei der Düsseldorfer EG verloren haben, drohen sie nicht nur erneut die Playoffs zu verpassen. Beim Vorletzten der Nord-Staffel könnte vor dem 18. und 19. Spieltag auch eine neuerliche Torwartdiskussion entfacht werden.
Nach dem 2:5 im ISS Dome zeigen die nackten Zahlen zwar keinen gravierenden Unterschied zwischen Justin Pogge (13 Spiele mit einer 90,03-prozentigen Fangquote) und Hannibal Weitzmann (7 Partien und 90,61 Prozent). Das Eigengewächs Weitzmann brachte in Düsseldorf aber eine positive Wende ins 230. Rheinderby und Justin Pogge wird vor allem in Fan-Kreisen immer härter kritisiert.
Pogge machte keine gute Figur
Weil der 34-jährige Ex-Berliner nach einem schwachen ersten Drittel auch zum Start in den zweiten Abschnitt mit einer Abwehraktion in Richtung Victor Svensson keine gute Figur gemacht und Düsseldorfs Schweden das 3:0 ermöglicht hatte, reagierte Uwe Krupp früh (24.). Der Trainer wechselte seinen ersten Torwart aus und brachte den 25-jährigen Weitzmann. Dieser Impuls half den Kölnern, wenn auch nur vorübergehend. Lucas Dumont traf prompt zum 1:3 (25.) und nachdem Weitzmann gegen Eugen Alanov und Ken Andre Olimb gerettet hatte (34.), konnte James Sheppard auf 2:3 verkürzen (38.).
„Dann waren wir spielbestimmend“, bewertete Krupp das spannende Schlussdrittel. Die beiden K.o.-Stöße von Daniel Fischbuch zum 2:4 (56.) und 2:5 (58.) konnte auch Weitzmann nicht verhindern. Beim Empty-Net-Treffer zum Endstand war er gar nicht mehr auf dem Eis. Vor allem das „Highlight-Kontertor“ zum 2:4 erkannte Krupp an und gab zu, dass die DEG das „effizientere Team“ war. Seiner Mannschaft machte er aber nur bedingt Vorwürfe und wollte auch keine neuerliche Torwart-Diskussion vom Zaun brechen.
Spielplan der DEL
Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) hat den Spielplan für die Duelle mit den Gegnern aus der Süd-Gruppe veröffentlicht. Für die Kölner Haie stehen vom 21. März bis zum 18. April folgende 14 Partien an:
So. 21. März (19.30 Uhr) gegen Schwenningen
25. März (18.30 Uhr) gegen Nürnberg
27. März (17.30 Uhr) in München
28. März (17 Uhr) in Augsburg
31. März (18.30 Uhr) gegen München
1. April (19.30 Uhr) Köln gegen Ingolstadt
3. April (17.30 Uhr) in Mannheim
5. April (20.30 Uhr) gegen Augsburg
8. April (18.30 Uhr) gegen Mannheim
10. April (17.30 Uhr) in Ingolstadt
11. April (17 Uhr) in Straubing
14. April (20.30 Uhr) gegen Straubing
16. April (19.30 Uhr) in Nürnberg
18. April (14.30 Uhr) in Schwenningen
Zudem gab die DEL bekannt, dass in den Playoffs 2021 zwei Siege im Best-of-Three-Modus zum Erreichen der nächsten Runde reichen werden. alw
Wer im kommenden Heimspiel mittwochs gegen die Krefeld Pinguine zwischen den Pfosten steht, wird erst kurz vor dem Anstoß in der Lanxess Arena (20.30 Uhr, Magenta Sport) bekannt geben. Gegen das Schlusslicht der Nord-Staffel könnte der neun Jahre jüngere Weitzmann die nächste Chance erhalten.
Nach den beiden klaren Niederlagen gegen die Spitzenteams aus Berlin (1:6) und nun Düsseldorf, ist Krupp um gute Stimmung bemüht. Schließlich hatte seine Mannschaft zuvor im Back-to-Back gegen Bremerhaven (3:2 und 2:0) mit perfekten sechs Punkten überzeugt: „Ich sehe unsere Entwicklung nach wie vor auf einem ganz guten Weg“, betont der 55-jährige Chefcoach und blendet dabei nicht aus, dass zwei Heimsiege gegen den abgeschlagenen Letzten aus Krefeld mittwochs und vier Tage später am Sonntag unbedingt notwendig sind, um vom vorletzten Platz in Richtung Top-Vier zu springen.
Sebastian Uvira hatte sich nach seiner Torvorlage zum 1:0 gegen Berlin eine Unterkörper-Verletzung zugezogen und wird bis auf weiteres ausfallen. „In zwei Wochen sehen wir bei ihm weiter“, verrät Krupp. Uviras Power und Dynamik werden also wieder einmal fehlen und doch sollten die Haie stark genug sein, um gegen die seit sechs Partien sieglosen Pinguine in die Erfolgsspur zurückzufinden. Schon in den ersten beiden Duellen gab es beim 7:2 und 7:0 offensiven, wie auch defensiven Eishockey-Seelen-Balsam.