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Nach dem AufstiegDie neuen FC Vorstandskandidaten stellen sich vor

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Eckhard Sauren (v.l.n.r), Werner Wolf und Jürgen Sieger, das nominierte Vorstandsteam des 1. FC Köln.

  1. Die Präsidentschaftswahl des 1. FC Köln steht an
  2. Da die Vorstandskandidaten keinen professionellen fußballerischen Hintergrund besitzen, wollen sie sich diesbezüglich durch ein Kompetenzteam beraten lassen
  3. Wir stellen die Kandidaten und ihre Ideen für den FC vor

Köln – Ihre Ziele bei einer erfolgreichen Wahl und ihre Vorstellungen zur Weiterentwicklung des 1. FC Köln haben im Rahmen einer Pressekonferenz die Präsidentschaftskandidaten Dr. Werner Wolf, Eckhard Sauren und Dr. Jürgen Sieger am Dienstag vorgestellt. Kernpunkte ihrer Vorstellung waren sportliche Aspekte, Finanzen, die Kultur des Miteinanders und der Erhalt des Fußballs als Volkssport.

Da die Vorstandskandidaten keinen professionellen fußballerischen Hintergrund besitzen, wollen sie sich diesbezüglich durch ein Kompetenzteam beraten lassen. Das soll von Dr. Jörg Jakobs angeführt werden. Der 48-Jährige war zwischen 2012 und Anfang 2018 unter anderem Sportlicher Leiter und Chef der Nachwuchsabteilung des 1. FC Köln. Seit dem vergangenen Herbst hat er einen Sitz im Aufsichtsrat. Heute ist er an der Deutschen Sporthochschule tätig.

Entscheidungshoheit liegt bei Armin Veh

Neben Dr. Jörg Jakobs könnten noch ein, zwei weitere Personen zum Kompetenzteam hinzukommen. Sie würden, wie er, nicht fest angestellten, sondern erhielten für ihre Tätigkeit eine Aufwandsentschädigung.

Fest stehe aber, dass die Entscheidungshoheit in sportlichen Belangen „klar bei Armin Veh liegt“, so Eckhard Sauren. Das bekräftigte auch Dr. Carsten Wettich, der Vorsitzende des Mitgliederrates. Er habe ein gutes Verhältnis zum Sportchef des FC, sagte der Jurist.

Zusammenarbeit mit Mitgliederrat stärken

Im Falle ihrer Wahl will sich das Kandidatentrio für den Erhalt des Rheinenergie-Stadions als Heimstätte des 1. FC Köln einsetzen. Eine klare Absage erteilten sie einem Neubau auf der grünen Wiese. „Wir würden mit den Verantwortlichen der Stadt Köln zusammen überlegen, wie das Stadion zu optimieren wäre“, so Dr. Werner Wolf. Zudem wollen sie sich für die Ausbaupläne des Geißbockheims stark machen und die Nachwuchsarbeit im Verein fördern.

Dr. Wolf betonte daneben, keine Investoren ins Boot zu holen, an der 50+1-Regelung festzuhalten und dafür zu sorgen, dass man weiter unabhängig bleibe. Die Zusammenarbeit mit dem Mitgliederrat solle verstärkt und Entscheidungen transparent gemacht werden. Das sei zuweilen mühsam, so der Präsidentschaftskandidat, „aber unser Anspruch“.

Spaß und Vertrauen

Schließlich setze man sich für den Erhalt der nationalen Ligen ein. „Das Herz des Fußballs darf man nicht wegen schnödem Mammon gefährden“, sprach Dr. Werner Wolf seine und die Meinung seiner Mitstreiter aus.

Die drei kannten sich unterschiedlich lange aus Verwaltungs-, Aufsichts- oder Beirat. Man habe sich dann zusammengesetzt. Dabei seien Spaß und Vertrauen aufgekommen, das Projekt anzugehen.

Den Umgang mit den amtierenden Vizepräsidenten Markus Ritterbach und Toni Schumacher bezeichnete Dr. Werner Wolf als „weiterhin vernünftig, fair und freundschaftlich“. Es sei erstrebenswert, mit beiden weiter zusammenzuarbeiten: „Unsere Türen stehen weit offen.“ Er sei heute noch dankbar, dass sie vor gut sieben Jahren die Verantwortung für den Verein übernommen hätten.

Wettich will keinen Personenkult um das Präsidium

Auch Dr. Carsten Wettich unterstrich, dass man sich nicht gegen jemanden entschieden habe. In schwierigen Zeiten hätten die beiden gemeinsam mit dem zurückgetretenen Werner Spinner zur Verfügung gestanden und seien eine große Hilfe für den Verein gewesen.

Jetzt aber habe man sich die Frage gestellt, welches Team für die nächsten drei Jahre das Beste sei. Außerdem habe sich gezeigt, welche Bedeutung ein gutes Miteinander im Vorstand habe. „Wie wichtig es ist, in schwierigen Zeiten zusammenzustehen, ist uns gerade vor Augen geführt worden“, meinte Dr. Carsten Wettich mit Blick auf den Rücktritt von Werner Spinner.

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Zudem betonte er, dass man keinen Personenkult um das Präsidium haben wolle. Deren Mitglieder sollten auf dem Boden bleiben. Die besten Präsidien in der Bundesliga seien die, die relativ unbekannt seien, weil sie im Hintergrund arbeiten würden.

Zusammenarbeit mit den Fans soll wieder aktiviert werden

Was schließlich die Zusammenarbeit mit der aktiven Fan-Szene anbelangt, die schon länger eingestellt ist, so sprach Dr. Werner Wolf die Hoffnung aus, dass man sich zusammensetzen und miteinander reden könne. Man hoffe, dazu die Chance zu bekommen.

Schon jetzt beginnen die drei Vorstandskandidaten damit, sich in Fan-Foren vorzustellen und für sich zu werben, um am 8. September ein breites Votum zu erhalten. Ob es Gegenkandidaten geben wird, ist noch unbekannt. Markus Ritterbach und Toni Schumacher wägen für sich diese Möglichkeit derzeit ab.