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Leverkusen trifft auf StuttgartSpannendes Duell im Kampf um die Spitze

Lesezeit 4 Minuten
Wenn Therapie und das Individualtraining bis zum Abschlusstraining am Samstag bei Wirtz anschlagen, reist Leverkusens Zehner sicher mit ins Schwabenland.

Wenn Therapie und das Individualtraining bei Wirtz anschlagen, reist Leverkusens Zehner sicher mit ins Schwabenland.

Spitzenspiel in der Bundesliga: Leverkusen-Trainer Xabi Alonso schwärmt vom VfB Stuttgart vor dem Duell am Sonntag.

Als Schüler von Pep Guardiola kam ihm dieses Lob ganz natürlich über die Lippen. „Ich mag diesen Fußball“, sagte Xabi Alonso nicht etwa über seine eigene, weiterhin ungeschlagene Bundesliga-Mannschaft, sondern über den VfB Stuttgart. Der Trainer von Bayer Leverkusen tat es seinem ehemaligen Lehrmeister zu aktiven Münchner Zeiten gleich und geriet vor dem Spitzenspiel am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) ins Schwärmen über den Gegner. „Für mich sind sie eine der besten Mannschaften der Liga, nicht nur wegen der Ergebnisse, auch wegen der Leistungen und dem Fußball“, meinte der Coach des Spitzenreiters vor dem Duell mit dem „nur“ fünf Punkte schlechter dastehenden Dritten.

Lob für die Entwicklung des VfB Stuttgart

In feinster Guardiola-Manier, der Presserunden oft nutzt, um teils wohlwollende, teils giftige Komplimente loszuwerden, legte der zehn Jahre jüngere Alonso nach. Er freue sich, dass es in Deutschland Mannschaften gibt, die Fußball spielen, wie der VfB, hielt der 42-Jährige fest und ergänzte: „Das wird eine Herausforderung für uns, aber auch für sie.“ Weil sich am 14. Bundesliga-Spieltag entscheiden könnte, ob aus dem Zweikampf zwischen Bayer 04 und dem Münchner Rekordmeister noch ein Dreikampf wird, nimmt Alonso die Stuttgarter voll in den Fokus. Anders als in der Vorsaison, als Leverkusens neuer Trainer das 2:0 im Hinspiel brauchte, um Ende 2022 aus der Abstiegszone zu klettern, und es in Stuttgart dann ein 1:1 gab, das weder die damals mit dem Europa League-Halbfinale beschäftigten Rheinländer, noch die stark abstiegsgefährdeten Cannstatter zufriedenstellte, treffen am Sonntag zwei gut organisierte, defensiv stabile, aber doch angriffslustige Mannschaften aufeinander.

Leverkusens Trainer Alonso betont die Bedeutung der eigenen Spieler

„Die Überraschung ist nicht groß“, zeigte sich Alonso für dem Duell der beiden DFB-Pokal-Viertelfinalisten nicht verwundert über die Entwicklung des Relegationsteilnehmers, „sie haben die Saison gut beendet und man konnte sehen, dass da etwas aufgebaut wird“. Dass die Spielweise von Kollege Sebastian Hoeneß sogar vergleichbar mit dem eigenen Ansatz ist, wies der Baske auch nicht von der Hand. „In Phasen sehe ich Ähnlichkeiten“, schickte er das nächste Kompliment gen Süden, um bei all der Lobhudelei das Wesentliche doch nicht aus dem Blick zu lassen. „Auch wenn sie es sehr gut machen, ist natürlich die Qualität der Spieler eine andere“, nahm er seine Schützlinge in die Pflicht.

Vier Tage nach dem Pokalerfolg gegen Paderborn (Stuttgart gewann ebenfalls zuhause gegen Borussia Dortmund) müsse seine Mannschaft „bereit“ und „loyal für unsere Idee“ sein.

Auch wenn der Brasilianer Arthur wegen einer erneuten Muskelverletzung im rechten Oberschenkel operiert werden muss und drei Monate ausfällt, hat Alonso defensiv die Qual der Wahl. Nachdem er bei seinen letzten Einsätzen in Häcken und gegen Paderborn drei Tore vorbereitet hatte, ließ Josip Stanisic mit seiner „Es wäre eine Lüge zu sagen, alles ist perfekt“-Aussage aufhorchen. Die Bayern-Leihgabe wird sich als polyvalenter Verteidiger aber wohl ebenso hintenanstellen müssen, wie Robert Andrich und Piero Hincapie, die zusammen mit ihm im DFB-Pokal die Dreierabwehrkette gebildet hatten.

Selbst auf einen Patrik Schick, der die jüngsten drei Joker-Einsätze zu zwei Toren und einem Assist nutzte, kann Leverkusens Trainer noch (bis zum Afrika-Cup) verzichten. Einzig der drohende Ausfall von Florian Wirtz beschäftigte den Chefcoach länger: „Ich will immer optimistisch bleiben“, sah Alonso „gute Gründe“ für die Einsatzfähigkeit seines Unterschiedsspielers nach einem Fersentritt am Mittwoch, „er hat keine große Verletzung und fühlt sich jeden Tag besser.“

Personalien und mögliche Aufstellungen vor dem Spiel

Wenn Therapie und das Individualtraining bis zum Abschlusstraining am Samstag bei Wirtz anschlagen, reist Leverkusens Zehner sicher mit ins Schwabenland. Am Sonntag wird das Risiko eines Einsatzes dann kurzfristig abgewogen, wohl wissend, dass das Spieljahr mit dem Duell in Stuttgart, dieses Mal nicht endet, sondern noch drei Heimspiele anstehen. Egal ob in der Europa League gegen Molde FK oder danach gegen Frankfurt und Bochum. Auch für die nächsten Gegner wird Sénior Alonso sicher ein paar lobende Worte finden.

Voraussichtliche Aufstellungen: Stuttgart: Nübel; Vagnoman, Anton, Zagadou, Mittelstädt; Karazor, Stiller, Millot, Führich, Undav, Guirassy. –Leverkusen: Hradecky; Kossounou, Tah, Tapsoba; Frimpong, Xhaka, Palacios, Grimaldo; Hofmann, Wirtz, Boniface.