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Verfahren wegen KörperverletzungScharfe Kritik an Bayern wegen Boateng – Tuchel widerspricht

Lesezeit 3 Minuten
Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng beim Training an der Säbener Straße auf dem Trainingsgelände des FC Bayern München.

Der ehemalige Nationalspieler Jérôme Boateng hält sich derzeit auf dem Trainingsgelände des FC Bayern München an der Säbener Straße fit. Der Weltmeister von 2014 ist seit dem Sommer ohne Verein.

Fußball-Weltmeister Jérôme Boateng hält sich bei den Bayern fit. Einen Vertrag bekommt der Ex-Nationalspieler allerdings nicht.

Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng erhält offenbar keinen Vertrag beim FC Bayern München. Die Gründe dafür sind allerdings wohl nicht sportlich, stattdessen soll das noch laufende Verfahren gegen Boateng wegen Körperverletzung an seiner Ex-Freundin den Ausschlag gegeben haben. Das berichtet die „Bild“-Zeitung.

Boateng hatte sich in den vergangenen Tagen auf dem Trainingsgelände des deutschen Rekordmeisters an der Säbener Straße fit gehalten. Trainer Thomas Tuchel hatte sich offen gegenüber einer Verpflichtung des vereinslosen Boateng gezeigt. Noch am Freitag hatte Jérôme Boateng mit der Mannschaft trainiert und unter anderem mit Rekordtransfer Harry Kane gescherzt.

Jérôme Boateng: FC Bayern München trifft Entscheidung zu möglicher Verpflichtung

Das Landgericht München hatte das Verfahren gegen Boateng wegen Körperverletzung und Beleidigung aufgehoben. Grund dafür waren formale Fehler. Die Geldstrafe gegen Boateng in Höhe von 1,2 Millionen Euro war ausgesetzt worden, das Verfahren muss neu aufgerollt werden. Aufgrund der Höhe der Strafe wäre der ehemalige Nationalspieler und Weltmeister von 2014 vorbestraft gewesen.

In den vergangenen Tagen war das Thema hochgekocht, weil mehrere Medien übereinstimmend über eine mögliche Rückkehr Boatengs nach München spekuliert hatten. Der 35-Jährige hatte von 2011 bis 2021 an der Säbener Straße gespielt, sein bis Sommer 2023 laufender Vertrag beim französischen Klub Olympique Lyon wurde nicht verlängert.

FC Bayern München: Harsche Kritik an möglicher Rückkehr von Jérôme Boateng

Die Bayern plagen in der Innenverteidigung derzeit Verletzungssorgen. Nachdem bereits Neuzugang Min-jae Kim und der Franzose Dayot Upamecano ausgefallen waren, verletzte sich kürzlich auch Mathijs de Ligt. Boateng hätte die vakante Rolle füllen können, nachdem die Bayern zum Saisonauftakt in der Defensive nicht immer souverän gewirkt hatten.

Die kolportierte Rückkehr war allerdings in der Öffentlichkeit scharf kritisiert worden, da Boatengs Verfahren weiter nicht abgeschlossen ist. Eine weitere Ex-Freundin Boatengs hatte 2021 kurz nach der Trennung Suizid begangen. Vorangegangen waren zahlreiche Cybermobbing-Angriffe auf die damals 26-Jährige.

Jérôme Boateng: Thomas Tuchel spricht sich nach Verletzungssorgen für Verpflichtung aus

Trainer Thomas Tuchel hatte sich für eine Verpflichtung des vereinslosen Boateng ausgesprochen. „Es gilt die Unschuldsvermutung, wenn ein Verfahren ausgesetzt ist. Weil das auch so ist, haben wir als Fußballklub das Recht, Fußball-Entscheidungen zu treffen“, erklärte Tuchel auf einer Pressekonferenz unter der Woche. Die Verantwortlichen entschieden sich dennoch gegen Boateng. Wohl auch aufgrund der Sorge, abseits des Spielfelds für Unruhe zu sorgen.

Tuchel betonte am Freitag noch einmal, dass bisher keine Entscheidung gefallen sei. Die Verantwortlichen würden sich am Nachmittag zusammensetzen.

Der FC Bayern München trifft am Sonntag in der Bundesliga auf den SC Freiburg, die Mannschaft von Thomas Tuchel hatte nach dem 2:2 gegen Rasenballsport Leipzig die Tabellenführung abgeben müssen. Derzeit liegen die Münchner zwei Punkte hinter Tabellenführer Bayer Leverkusen, sind allerdings noch ungeschlagen. (shh)