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Pavel Dotchev, Trainer von Viktoria Köln.
Copyright: dpa
Düsseldorf – Als es endgültig vorbei war, bekam jeder auf dem Rasen eine Umarmung ab. Selbst vor der Schiedsrichterin machte Pavel Dotchev keinen Halt. Das sportlich bedeutungslose 1:1 (0:1) zum Saisonabschluss der 3. Liga beim KFC Uerdingen dürfte für die herzlichen Gesten dabei weniger verantwortlich gewesen sein. Vielmehr schien der Fußballlehrer des FC Viktoria Köln von aller Anspannung befreit, die sich während der denkwürdigen Corona-Spielzeit bei ihm angesammelt hatte. „Es war eine intensive Zeit, die viel Kraft gekostet hat“, sagte Dotchev.
Mit dem zwölften Tabellenplatz am Ende des ersten Drittliga-Jahres der Viktoria konnte der Bulgare gut leben: „Ich bin froh, dass wir das alles geschafft haben. Jetzt kann ich die Jungs mit einem reinen Gewissen in den Urlaub schicken.“ Mindestens sieben von ihnen werden zum Vorbereitungsstart Anfang August nicht nach Höhenberg zurückkehren. Torhüter Daniel Mesenhöler, die Linksverteidiger Steffen Lang (bekam gegen Uerdingen sein Abschiedsspiel) und Sascha Eichmeier, der defensive Mittelfeldspieler Mart Ristl sowie die Offensivkräfte Sven Kreyer und Richmond Tachie erhalten keinen neuen Vertrag. Sie alle wurden am Samstagabend beim Saisonabschlussessen im VIP-Zelt des Sportparks Höhenberg mit unbekanntem Ziel verabschiedet. Weitere Abgänge könnten hinzukommen: Bei Sebastian Patzler, Mark Depta, Patrick Koronkiewicz Bernard Kyere, Fabian Holthaus, Hamza Saghiri und Moritz Fritz steht die finale Entscheidung noch aus.
Ein eingerahmtes Trikot wurde auch Tobias Willers überreicht. Der Innenverteidiger bestritt in der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena das letzte Profispiel seiner langen Karriere. Als Zeichen der Wertschätzung durfte er die Kapitänsbinde von Mike Wunderlich tragen. „Es war ein sehr schöner Abschluss“, sagte Willers. Der Routinier war absichtlich nicht schon zur Pause ausgewechselt worden, sondern erst zwei Minuten nach Wiederbeginn – damit er gemeinsam mit dem ebenfalls scheidenden Sven Kreyer den Applaus seiner Mitspieler genießen konnte. „Das war sehr cool vom Trainer und auch super von der Truppe“, freute sich Willers. Der 33-Jährige geht künftig als Scout auf die Suche nach Talenten für den FC Bayern München.
Jonas Carls und Lars Dietz wurden vorsichtshalber ebenfalls beschenkt. Es ist ungewiss, ob den Leihgaben ein erneutes Engagement in der 3. Liga schmackhaft gemacht werden kann. Linksverteidiger Carls kehrt zunächst zu Schalke 04 zurück, Innenverteidiger Dietz steht wieder bei Union Berlin in Lohn und Brot. Sollten die beiden der Viktoria einen Korb geben, würden sie sehr fehlen. Carls und Dietz gehörten in der häufig einsturzgefährdeten Kölner Defensive zu den wenigen verlässlichen Stützen. Marcus Steegmann hat den erforderlichen Bedarf an Verstärkung für den Abwehrbereich erkannt: „Um uns sportlich weiterzuentwickeln, müssen wir defensiv stabiler stehen und weniger Gegentore bekommen“, erklärte der Sportliche Leiter angesichts von 71 Gegentreffern. Nur Jena kassierte mehr. Dass die Kölner dennoch mit 51 Punkten im gesicherten Mittelfeld einliefen, war in erster Linie auf die spielfreudige, 65 Mal erfolgreiche Offensive zurückzuführen, aus der die Routiniers Albert Bunjaku (erzielte gegen den KFC sein 20. Saisontor) und Mike Wunderlich (17 Treffer) herausstachen. „Mit unserem Spiel nach vorne haben wir die 3. Liga bereichert“, meinte Marcus Steegmann. Auch der Sportliche Leiter ging mit einem guten Gefühl in die Sommerpause: „Wir wollten uns in der 3. Liga etablieren und haben unser Ziel erreicht. Es war nicht einfach, aber wir haben den Turnaround rechtzeitig geschafft.“
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Uerdingen: Vollath; Girdvainis, Lukimya, Maroh (65. Guenoche); Matuschyk (60. Daube); Bittroff, Mbom, Manuel Konrad, Dorda; Osawe (60. Barry), Kinsombi (46. Ibrahimaj). – Viktoria: Weis; Willers (46. Höck), Kyere (65. Hajrovic), De Vita (65. Carls); Gottschling, Saghiri (74. Holthaus), Klefisch, Lang - Wunderlich; Handle, Kreyer (46. Bunjaku). – SR.: Hussein (Bad Harzburg). – Tore: 1:0 Lukimya (11.), 1:1 Bunjaku (56.).
