Köln – Marcus Steegmann schaute am späten Mittwochabend mit einem gewissen Stolz auf sein Smartphone. Von dort leuchtete der FC Viktoria Köln nach dem spektakulären 5:1 über die Würzburger Kickers als sechstbeste Rückrunden-Mannschaft der 3. Fußball-Liga auf. Vor dem Saisonabschluss am Samstag (14 Uhr, Magenta Sport) in der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena gegen den KFC Uerdingen haben die Kölner im Gesamtklassement den zwölften Tabellenplatz so gut wie sicher. Bestenfalls ist sogar noch Rang zehn möglich. „Damit können wir als Aufsteiger sehr zufrieden sein“, meint der Sportliche Leiter der Höhenberger.
So mitreißend der Kantersieg gegen den bisherigen Tabellenzweiten auch war: Am Donnerstag galt die Konzentration von Sportvorstand Franz Wunderlich und seinem Spannmann Marcus Steegmann wieder der personellen Planung der zweiten Drittliga-Saison. Um sich in der Tabelle wie anvisiert weiter nach oben orientieren zu können, stehen markante Verstärkungen auf der Einkaufsliste: „Wir wollen unseren Kader in der Spitze weiter verbessern und ihm noch mehr körperliche Robustheit hinzufügen“, sagt Wunderlich.Bekannt sind bislang die Vertragsverlängerungen von Torjäger Albert Bunjaku, seinem Sturmkollegen Michael Seaton sowie den beiden Talenten Dario De Vita (Innenverteidigung) und Kai Klefisch (defensives Mittelfeld). Zudem rückt Alexander Höck aus der eigenen U19 auf. Der 18-jährige Innenverteidiger schnupperte gegen Würzburg erstmals Drittliga-Luft – und erzielte in seinem dreiminütigen Kurzeinsatz gleich sein erstes Profitor.
Gültige Verträge besitzen außerdem Torhüter André Weis, Rechtsverteidiger Marcel Gottschling, die Innenverteidiger Sead Hajrovic und Dominik Lanius, Sechser André Dej, die offensiven Außen Kevin Holzweiler, Simon Handle und Steven Lewerenz sowie Spielmacher Mike Wunderlich, der gegen Würzburg seine herausragende Saison mit einem Doppelpack und zwei Torvorlagen veredelte. Zu ihnen werden sich wohl noch Linksverteidiger Fabian Holthaus und Hamza Saghiri (defensives Mittelfeld) gesellen, denen gute Chancen auf ein neues Arbeitspapier nachgesagt werden.
Tobias Willers beendet aktive Karriere
Offiziell bestätigt wurde am Donnerstag dagegen das Karriereende von Innenverteidiger Tobias Willers, der dem Fußball in einer anderen Funktion erhalten bleibt. Als Ersatz wird Aaron Berzel (28, 1860 München) gehandelt. Fest steht auch, dass Steffen Lang keine Zukunft in Höhenberg besitzt. Der Linksverteidiger, der nach der Winterpause bislang kein einziges Mal mehr im Kader gestanden hatte, soll gegen Uerdingen als Belohnung für „tadelloses Verhalten“ (Marcus Steegmann) zumindest sein Abschiedsspiel erhalten.
Mit dem dauerverletzten Sascha Eichmeier sowie Jan-Lukas Funke, der bereits während der Saison aussortiert worden war, wird hinten links ebenfalls nicht mehr geplant. Dass Mart Ristl, der nicht für die erhoffte Stabilität in der Mittelfeldzentrale sorgen konnte, bleiben darf, ist ebenso unwahrscheinlich wie eine weitere Zusammenarbeit mit den Offensivkräften Sven Kreyer und Richmond Tachie, die sportlich hinten dran hingen.
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Allerdings bleiben Fragen offen. Was passiert mit den Torhütern Daniel Mesenhöler, Sebastian Patzler und Mark Depta? Erhalten die von Verletzungspech geplagten Bernard Kyere und Moritz Fritz eine neue Chance? Und wie wird mit Patrick Koronkiewicz, dem dienstältesten Spieler des Teams hinter Mike Wunderlich, verfahren?Als gering gelten indes die Chancen bei Jonas Carls. Der Linksverteidiger, der nur bis Saisonende von Schalke 04 ausgeliehen ist, steht nach Rundschau-Informationen bei Clubs aus der 2. Bundesliga sowie Vereinen aus dem Ausland auf dem Zettel. Schwierig gestaltet sich auch die Personalie Lars Dietz. Ob der von Union Berlin geliehene Innenverteidiger von einer weiteren Saison in der 3. Liga überzeugt werden kann, wird sich wohl erst in einigen Wochen zeigen.