Köln – Der 1. FC Köln verkündete seine neueste Personalie am Dienstag unmittelbar vor dem Vormittagstraining. Trotz der zeitlich passend platzierten Information über die Rückkehr von Kevin McKenna ans Geißbockheim mussten die Zaungäste zweimal hinschauen, um den nächsten Co-Trainer im Stab von Chefcoach Steffen Baumgart auch wirklich zu erkennen.
Anstelle seiner markanten hohen Stirn lief der Kanadier mit schickem blonden Seitenscheitel auf den Trainingsplatz 1 am Geißbockheim. Eine Reise zu Haarspezialisten in der Türkei soll für die neue Pracht verantwortlich sein.
Die Optik dürfte die einzige Veränderung sein, die McKenna nach zwei Jahren Abstinenz und einem Co-Trainer-Job bei Drittligist 1. FC Kaiserslautern mit zurück ans Geißbockheim gebracht hat. Seine emotionale Art, sein nordamerikanischer Akzent, seine Nähe zu den Spielern und zum FC – alles wie immer. „Ich bin sehr froh, dass ich wieder da bin. Ich kenne hier noch viele aus dem Team und aus dem Staff – natürlich auch Steffen aus unserer gemeinsamen Bundesliga-Zeit in Cottbus“, sagte McKenna. Zwei Jahre von 2005 bis 2007 haben er und Baumgart in der Lausitz zusammen gespielt. „Ich kenne ihn seit er 19 ist und weiß, wie er tickt. Wir werden seine Emotionen und sein Fachwissen brauchen“, freut sich Baumgart auf die neuerliche, wenn auch andere Art der Zusammenarbeit.
Hohe Loyalität zum FC
Der FC-Cheftrainer machte am Dienstag deutlich, dass er sich von Anfang an für einen dritten Assistenten neben André Pawlak und René Wagner stark gemacht hat. McKenna gehörte schnell zum Kandidatenkreis. „Kevin kennt den Club seit langem, er hat mit André zusammengearbeitet und kennt Sportchef Jörg Jakobs gut“, erklärte Baumgart die nahe liegende Besetzung der vakanten Stelle.McKenna steht für eine hohe Identifikation und Loyalität zum FC. Der ehemalige Innenverteidiger, der auch mal zum Mittelstürmer umfunktioniert wurde, hat zwischen 2007 und 2014 153 Pflichtspiele für die Geißböcke absolviert und dabei elf Tore erzielt. Nach seinem Karriereende startete er 2014 seine Trainerkarriere im Nachwuchsleistungszentrum des FC. Er war Co-Trainer der U19, der U21 und 2017 unter Stefan Ruthenbeck auch schon einmal bei den Profis. Bei der U21 sprang er zudem in der Regionalliga West als Interimstrainer ein.
Mit mehr Stallgeruch
Die Verpflichtung von Kevin McKenna ist nach der Beförderung von Ex-Torwart Thomas Kessler zum Sportlichen Leiter der nächste Fingerzeig, dass der FC künftig vermehrt auf Kräfte mit Stallgeruch setzt. „Ich bin ja fast ne kölsche Jung. Meine Kinder sind hier geboren, meine Familie lebt hier, ich fühle mich hier sauwohl“, erklärte McKenna erst kürzlich beim „Geissblog“.
Der dritte Co-Trainer ist zudem Teil eines übergeordneten Plans, der im Ergebnis zu einer optimierten Organisation im FC-Trainingsbetrieb führen soll: „Ich glaube, dass wir im Fußball noch individueller trainieren und intensiver in einzelnen Gruppen arbeiten müssen. Da versuchen wir gerade etwas auf die Beine zu stellen“, erläuterte Steffen Baumgart.