Köln – Acht Millionen Euro sind kein schlechter Anfang. So viel Geld ist Ismail Jakobs dem AS Monaco offensichtlich wert und kann somit in die Corona-geschröpften Kassen des 1. FC Köln fließen. Der Transfer des 21-Jährigen von den Geißböcken ins glamouröse Fürstentum an der Cote D’Azur ging am Montagabend auch offiziell über die Bühne.
Jakobs absolvierte am Montag noch den obligatorischen Medizincheck ohne Beanstandung und unterzeichnete einen Fünfjahresvertrag beim Dritten der französischen Lique 1. Über die Ablösemodalitäten vereinbarten beide Seiten natürlich Stillschweigen.
Verschiedene Daten zur Ablösesumme kursieren
In den Medien kursierten am Montag unterschiedliche Zahlen über den Deal. Jakobs besaß noch bis zum 30. Juni 2024 einen Vertrag beim 1. FC Köln. Sein Marktwert als U21-Europameister liegt bei etwa sieben Millionen Euro. Während in deutschen Medien von 7,5 Millionen Euro Ablöse und Bonuszahlungen die Rede war, nannte die französische Sportzeitung „L’Equipe“, 6,5 Millionen Euro als reine Ablöse. Diese Summe deckt sich mit den Informationen der Rundschau. Beide Clubs sollen zudem Bonuszahlungen vereinbart haben, die sich über die Einsatzzeiten von Jakobs definieren und bei rund 1,5 Millionen Euro liegen. Zusammen addiert also jene acht Millionen Euro, die sich der FC als Schmerzgrenze für den Verkauf des sprintstarken Linksaußen gesetzt hatte.
Vom FC gibt es zur Ablöse keinen Kommentar
Geschäftsführer Alexander Wehrle kommentierte die Zahlen nicht, weil „der FC über Vertragsinhalte grundsätzliche keine Auskünfte gibt“, zeigte sich mit den Verhandlungen aber sehr zufrieden. „Wir können von einem guten Ergebnis für einen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs sprechen.“ Jakobs war 2012 als Zwölfjähriger vom FC Bliesheim in die FC-Jugend gewechselt, der vor der Saison 2019/20 schon als sicherer Abgang zum SC Paderborn galt.
Jakobs dürfte mit seinem Wechsel nach Monaco allerdings auch seine olympischen Träume zu den Akten legen. Es ist kaum vorstellbar, dass der Club von Coach Nico Kovac seinen Neuzugang für die Sommerspiele vom 23. Juli bis 8. August in Tokio freistellt. Die Monegassen befinden sich mitten in der Vorbereitung und spielen bereits am 3./4. August das Hinspiel in der 3. Qualifikationsrunde zur Champions League. Die Olympiaauswahl des DFB macht sich aber schon am Dienstag auf den Weg zu den Spielen nach Japan.
Stillstand beim Poker um Sebastiaan Bornauw
Während die Verhandlungen zwischen Monaco und dem FC verhältnismäßig zügig und reibungslos abliefen, bewegen sich der VfL Wolfsburg und der FC im Poker um Sebastiaan Bornauw aktuell keinen Millimeter.
Sonntags in Jena
Der 1. FC Köln startet an einem Sonntag in die Pflichtspielsaison 2021/22. Der Deutsche Fußball Bund hat am Montag die Paarungen der ersten Runde im DFB-Pokal zeitgenau angesetzt und die Partie des FC bei Regionalligist Carl Zeiss Jena auf den 8. August um 15.30 Uhr gelegt. Bayer 04 Leverkusen tritt in der ersten Pokalrunde am Samstag, 7. August 15.30 Uhr, bei Regionalligist Lok Leipzig an. Drittligist FC Viktoria Köln spielt am Montag, 9. August, und hat um 18.30 Uhr Bundesligist TSG Hoffenheim im Sportpark Höhenberg zu Gast. (sam)
Das bisherige Angebot von VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke für den Innenverteidiger liegt bei acht Millionen Euro. Keine Summe, mit der sich die Kölner ernsthaft beschäftigen wollen und können. Zum einen, weil der Belgier noch bis 2024 unter Vertrag steht und einen weitaus höheren Marktwert besitzt. Zum anderen, weil der RSC Anderlecht in nicht unerheblichem Maße an einem Verkauf Bornauws partizipieren würde und die Kölner diese Vereinbarung miteinrechnen müssen. Der 21-Jährige war 2019 als U21-Nationalspieler seines Landes für sechs Millionen Euro aus Anderlecht ans Geißbockheim gekommen. „Es gibt kein neues Angebot aus Wolfsburg und keine Gespräche“, erklärte Alexander Wehrle.
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Zum Leidwesen des Spielers, der sich mit den „Wölfen“ einig ist und seinen Frust zuletzt nicht verbergen konnte. Bornauw würde lieber heute als morgen an der Vorbereitung des Champions League-Starters teilnehmen und am 18. Juli mit ins Trainingslager nach Bad Waltersdorf/Österreich fahren. „Seb ist Spieler des 1. FC Köln. Das ist er so lange, bis eine Regelung gefunden ist. Und da sich keine Regelung anbahnt, ist er weiter unser Spieler“, erklärte FC-Coach Steffen Baumgart am Sonntag. Da hatte Bornauw beim Training gefehlt. Allerdings nicht aus Frust sondern aus gutem Grund. Seine Verletzung aus dem Testspiel am Samstag in Duisburg stellte sich am Montag nach einer MRT-Untersuchung als Mittelhandbruch heraus. Bornauw erhält am Dienstag eine Schiene, mit der in den nächsten Tagen wieder ins Training einsteigen kann - und womöglich am Freitag ins FC-Trainingslager nach Donaueschingen reisen wird.