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Müller, Kimmich, Tuchel„Kotzt mich brutal an“ – Frust bei Bayern-Stars nach Pokalniederlage riesig

Lesezeit 2 Minuten
Thomas Müller war nach der Pokalniederlage gegen den SC Freiburg angefressen. Da kommt Wut auf, berichtete er im Interview nach dem Spiel.

Thomas Müller war nach der Pokalniederlage gegen den SC Freiburg angefressen. Da kommt Wut auf, berichtete er im Interview nach dem Spiel.

Der FC Bayern München ist im DFB-Pokal am SC Freiburg gescheitert. Die Stimmung beim Rekordmeister ist auf dem Tiefpunkt.

Einen Tag nach der 1:2-Niederlage im DFB-Pokal-Viertelfinale herrscht beim FC Bayern München immer noch Schockstarre. Wie schnell die Euphorie des 4:2-Siegs im Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund verpuffen kann, zeigte sich am Dienstagabend nach der Partie gegen den SC Freiburg.

Der neue Trainer, Thomas Tuchel, schritt nach dem Pokal-Schock schnellen Schrittes in die Münchner Nacht. „Bitterer Abend für uns“, kommentierte Tuchel die Pleite im Gespräch mit ARD-Moderator Alexander Bommes, der am Dienstagabend nach langer Krankheitspause überraschend sein Live-Comeback gab. Der FC Bayern sei „am Ende selber Schuld“ gewesen, die Niederlage werde sein Team noch „eine Weile beschäftigen“, so Tuchel weiter. Am trainingsfreien Mittwoch hielt Tuchel trotz des Stimmungsdämpfers nach vielen Strapazen seiner Stars in den vergangenen Tagen fest.

DFB-Pokal: FC Bayern scheitert am SC Freiburg im Viertelfinale

Man müsse die Wut über das Pokal-Aus, Leidenschaft und Willen mit ins Duell gegen City nehmen, sagte Führungskraft Joshua Kimmich mit Blick auf das Wiedersehen mit seinem Ex-Coach Pep Guardiola in der Champions League in der kommenden Woche .

„Am Ende des Tages kotzt mich das einfach brutal an, je mehr Titel wir verspielen“, haderte Kimmich. Der 28-Jährige ließ kritische Töne anklingen. Man spiele mit einem „Tick zu wenig Leidenschaft, ein bisschen zu wenig Emotion“, sagte der Nationalspieler.

Thomas Müller nach Pokalniederlage: „Das tut richtig weh“

Thomas Müller machte aus seinem Frust ebenfalls keinen Hehl. „Das tut richtig weh, weil man nichts reparieren kann. Aber irgendwie müssen wir schlucken, auch wenn es gerade noch nicht runtergeht“, so der Bayern-Kapitän. Man habe „diesen Witz, den letzten Kontakt“ in der Offensive vermissen lassen. „Vorne müssen wir uns schon ein paar Fragen gefallen lassen“, fügte Müller selbstkritisch hinzu. „Wenn wir über das Ergebnis reden, da kommt auch Wut hoch“, so Müller.

Untröstlich war Nationalspieler Jamal Musiala, der den Handelfmeter zum 1:2 in der Nachspielzeit verursacht hatte. Nach dem dramatischen Aus schlich der Youngster der Münchner mit gesenktem Kopf vom Feld, auch Kumpel Alphonso Davies konnte ihn nicht trösten.

Teamkollegen nehmen Jamal Musiala in Schutz

Für Musiala gab es von seinen Teamkollegen jedoch keine Kritik. „Wir werden als Mannschaft ganz klar für ihn da sein“, sagte Thomas Müller. Freiburgs Trainer Christian Streich wollte den 20 Jahre alten Musiala unmittelbar nach dem Pokal-Aus der Bayern tröstend abklatschen, doch Musiala hatte darauf offensichtlich überhaupt keine Lust. Der Nationalspieler drehte sich vom Freiburger Trainer weg.

Experte Bastian Schweinsteiger analysierte, die Galligkeit und Gier habe gefehlt, Trainer Tuchel widersprach ihm nicht. (pst mit dpa)