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„Chance für junge Spieler“Bundestrainer Hansi Flick sortiert Weltmeister von 2014 aus

Lesezeit 3 Minuten
Bundestrainer Hansi Flick steht in einer schwarzen Jacke am Spielfeldrand, er hebt den Zeigefinger.

Bundestrainer Hansi Flick will nach dem WM-Debakel auch jüngeren Spielern die Chance geben, sich zu beweisen. (Archivbild)

Nach dem WM-Debakel setzt Bundestrainer Hansi Flick auf den Neustart. Er will eine Chance für junge Spieler schaffen, hält sich aber Optionen offen.

Als Trainer von Bayern München gewann Hansi Flick mit Thomas Müller das Triple, als Bundestrainer berief er den Routinier beim WM-Fiasko in Katar dreimal in die Startelf - doch beim Neustart verzichtet Flick nun vorerst auf den Dauerbrenner. „Das ist mit ihm besprochen, ich möchte jüngeren Spielern bei der Nationalmannschaft eine Chance geben“, sagte Flick dem kicker.

Jungen Wilden wie Bayern Münchens Jamal Musiala (20) oder Bayer Leverkusens Florian Wirtz (19) gehört die Zukunft. Wenn die beiden „am Ball sind, geht ein Raunen durchs Stadion“, sagte Flick - und diese Begeisterung will er nun auch wieder fürs zuletzt so erfolglose Nationalteam entfachen.

EM 2024 in Deutschland: Flick sucht nach dem Neustart

Das ist mit Blick auf die Heim-EM im kommenden Jahr bitter nötig. Flick will die deutschen Fans durch „Leidenschaft und eine positive Mentalität“ wieder vom DFB-Team überzeugen: „Das Wichtigste ist, dass wir guten Fußball zeigen, leidenschaftlichen Fußball. Wenn der Fan merkt, dass wir für Deutschland alles geben und mit Herz spielen, kann die Stimmung schnell wieder umschwingen.“

Auch Kai Havertz vom FC Chelsea, ein laut Flick „genialer Fußballer“, der „sehr reflektiert und in seiner Persönlichkeit sehr erwachsen“ sei, soll mehr in den Mittelpunkt rücken: „Unsere Aufgabe ist, dabei zu helfen, dass solche Spieler dann den nächsten Schritt machen und auch in der Nationalmannschaft Verantwortung übernehmen.“

Thomas Müller vorerst nicht in der Nationalmannschaft – aber weiter eine Option

Platz machen muss dafür vorerst Müller. Der 33-Jährige soll „bei den nächsten beiden Maßnahmen nicht dabei sein“, doch es „bedeutet nicht, dass er für die EM kein Thema ist“, stellte Flick klar.

Thomas Müller, hier im Trikot des FC Bayern München.

Thomas Müller, hier im Trikot des FC Bayern München.

Am Freitag gibt der Bundestrainer seinen Kader für die ersten beiden Länderspiele nach der WM bekannt. Am 25. März trifft Deutschland in Mainz auf Peru, drei Tage später geht es in Köln gegen Belgien. Müller, Weltmeister von 2014, steht aktuell bei 121 Länderspielen und 44 Toren.

Bereits im März 2019 war er nach dem WM-Debakel 2018 vom damaligen Bundestrainer Joachim Löw aussortiert worden, das Comeback erfolgte dann im Vorfeld der ins Jahr 2021 verlegten Euro. Bei der Winter-WM in Katar startete Müller in allen drei Vorrundenspielen, blieb aber glücklos.

Im ebenfalls am Sonntagabend veröffentlichten Interview mit der Süddeutschen Zeitung betonte Flick: „Warum sollte ich so einem Spieler für immer die Tür zumachen? Schauen Sie sich seine aktuelle Bedeutung für den FC Bayern an: Er ist wieder total wichtig, und das freut mich sehr für ihn.“ Flick deutete zudem an, dass zunächst auch kein Platz für Ilkay Gündogan sein wird. Er habe mit dem Profi von Manchester City gesprochen, verriet der 58-Jährige: „Auch bei ihm kann ich sagen, dass es keinen Grund gibt, Türen endgültig zuzuschlagen.“ (sid)