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Das linke ProblemBayer Leverkusen fehlen zwei gesperrte Spieler

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Dailey Sinkgraven (r.) könnte Samstag links verteidigen.

Leverkusen – Mit dem 3:0 gegen Mainz ist der Anfang geschafft. Nun müssen zwingend weitere Schritte folgen. Das ist keine überharte Forderung, sondern die logische Konsequenz angesichts des Kaders und der Ziele von Fußball-Bundesligist Bayer 04 Leverkusen. Die drei Auftaktniederlagen hängen der Werkself nach und führen dazu, dass die Champions-League-Ränge sechs Punkte entfernt sind. Sicher, das ist zu diesem frühen Zeitpunkt der Spielzeit kein unüberbrückbares Hindernis, es verlangt allerdings konstante Leistungen.

So gab Bayer-Cheftrainer Gerardo Seoane als logische Marschroute aus, an die erste Punktesammelei in Mainz gegen den SC Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) doch bitte anzuknüpfen – mit ähnlicher Herangehensweise. Also gelte es, „die Energie, den Teamspirit zu wiederholen. Das muss unsere Basis bleiben“. In dieser „schwierigen Situation“ sei es wichtig, „die Mentalität auf den Platz bringen zu wollen und weiterhin mit der nötigen Disziplin und Konsequenz zu verteidigen.“ Darüber hinaus wolle die Werkself diesmal „mehr Offensivaktionen haben“, die Säule des Erfolges bleibe aber „das aggressive, kompakte Verteidigen“.

Eine Aufgabe, die mit anderem Personal angegangen werden muss. Zwar sind keine verletzten Profis hinzugekommen – die Liste hat mit Florian Wirtz, Karim Bellarabi, Amine Adli und Ersatztorwart Andrey Lunev nach wie vor vier Namen –, allerdings sind zwei Akteure wegen ihrer Gelb-Rot-Sperre zum Zusehen verdammt. Die beiden ersten Optionen für die linke defensive Außenbahn holten sich beim ersten Saisonsieg in Mainz denkbar unnötige Ampelkarten: Piero Hincapié und Mitchel Bakker fallen aus – daraus ergibt sich gegen den SC das linke Problem. Da das kurzfristig angepeilte Leihgeschäft von Nationalspieler Robin Gosens scheiterte, hat Bayer nur noch eine Option links hinten in der 4-2-3-1-Anordnung: Daley Sinkgraven, der zuletzt außen vor war, ist die letzte gelernte Alternative für den Außendienst in der Viererkette. „Er ist eine Möglichkeit“, bestätigte Seoane, gab aber auch zu bedenken, er sehe da „schon noch die eine oder andere“. Welche, ließ er offen.

Zu Sinkraven, der in dieser Sommer-Transferperiode nicht den Absprung schaffte, sagte Seoane: „Er hat immer seriös trainiert.“ Klar, der Niederländer habe nicht genügend Spielzeit erhalten, „dass das für einen Spieler nicht zufriedenstellend ist, ist logisch. Was das Engagement angeht, war ihm das aber nicht anzumerken.“ Möglich ist sein Startelfeinsatz somit, was wiederum zu einem kleinem Kuriosum führen könnte: Die vergangenen zwei Liga-Spiele, in denen Sinkgraven von Beginn an ran durfte, bestritt die Werkself in der vergangenen Saison gegen Freiburg (1:2, 1:2) und der Linksverteidiger spielte zweimal solide mit.

Im 4-2-3-1 könnte eine Position davor derweil Callum Hudson-Odoi sein Debüt feiern. Diese Leihe klappte bekanntlich – und so ist der flinke Engländer an diesem Samstag sogleich in der Startelf denkbar. „Er kommt von einem Topclub und war im Mannschaftstraining. Von daher hat er genug Trainingseinheiten in den Beinen. Was ihm fehlt, ist der Spielrhythmus.“ Hudson-Odoi, vom FC Chelsea gekommen, sei „ein Spieler, der technisch beschlagen und gut im Dribbling ist.“ Unter anderem durch Verletzungen sei er gebremst worden und „kämpft sich wieder zurück zu alter Stärke“. Dabei, so Seoane weiter, wolle B04 „eine Hilfe sein, damit er sein Level wieder erreicht und wir von seiner Qualität profitieren können“.

Gleich gegen die so stabilen Freiburger, die bereits neun Zähler gesammelt haben, dürfte der 21-Jährige erstmals losgelassen werden. Nur wie? Hudson-Odoi kann es auch als Schienenspieler, die Viererreihe mit Sinkgraven wird jedoch als realistischer erachtet. Seoane war dazu keine Antwort zu entlocken. Wie er das linke Problem zu lösen gedenkt, blieb sein Geheimnis.

Leverkusen: Hradecky; Frimpong, Tah, Tapsoba, Sinkgraven; Palacios, Andrich; Diaby, Demirbay, Hudson-Odoi; Schick. – Freiburg: Flekken; Sildillia, Ginter, Lienhart, Günter; Eggestein, Höfler; Doan, Grifo; Sallai, Gregoritsch.