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Corona-Training beim FC1. FC Köln trainiert für Bundesliga-„Turnier“ ab Mitte Mai

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Trainingseinheit beim FC (Archivbild)

  1. Englische Wochen retten die Bundesliga in der Corona-Krise.
  2. Trainer Gisdol bereitet den 1. FC Köln darauf vor.
  3. Markus Söder stellt Geisterspiele in Aussicht.

Köln – An diesem Montag gehen die FC-Profis in die dritte Woche, in der in drei Kleingruppen von bis zu acht Spielern trainiert wird. Gleichzeitig warten Spieler und Trainer darauf, wann die Rückkehr ins normale Mannschaftstraining mit Körperkontakt erlaubt wird. Denn zehn bis 14 Tage später könnte der Spielbetrieb der Bundesliga fortgesetzt werden, glaub Markus Gisdol. Die Zeit drängt. Um bis Ende Juni die Saison abgeschlossen zu haben, müsste ab Mitte Mai im ständigen Englische-Wochen-Rhythmus gespielt werden. „Eine Situation, wie bei einem Turnier“, beschrieb es der FC-Trainer.

„Jeder geht hundertprozentig davon aus, dass wir bald wieder Fußball spielen“, sagte FC-Profi Birger Verstraete der belgischen Zeitung „Het Laatste Nieuws“. Daraufhin spekulierte das Blatt, dass in der Bundesliga der Ball am 9. Mai wieder laufen werde.

Dieser Termin wäre wohl nur einzuhalten, wenn bereits zum Ende dieser Woche die Politik ihre Zustimmung dazu geben würde. Danach sieht es jedoch nicht aus. Bayerns mächtiger Ministerpräsident Markus Söder erklärte, er halte es für denkbar, dass man „in den nächsten Wochen die Möglichkeit von Geisterspielen diskutiert“.

Fußballspiele sozialpsychologisch bedeutsam

Dabei lag die Betonung des CSU-Politikers auf dem Plural „Wochen“. Einer kurzfristigen Entscheidung im für den Fußball positiven Sinn schloss er damit aus. In diesem Zusammenhang stellte Söder der Deutschen Fußball Liga immerhin ein „sehr gutes“ Zeugnis aus, was den Umgang mit dem Hygienekonzept anbelange. Das beinhaltet, dass derzeit zwar mit dem Ball, aber ohne Körperkontakt trainiert wird. Auch ist dies nur in kleineren Gruppen erlaubt, um räumliche Distanz auf dem Platz und in den Sanitärbereichen zu gewährleisten.

Doch nicht nur die bisherigen Vorsichtsmaßnahmen seien ein Aspekt für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Es sei sozialpsychologisch bedeutsam, den Menschen wieder Fußballspiele anzubieten. Denn „der Fußball stellt für sehr viele Menschen einen Teil von Freude dar“, so Markus Söder. Im Übrigen wohl auch für ihn, ist der gebürtige Nürnberger doch ein Fan der „Clubberer“. Man werde also alles genau bewerten, „und dann muss man sehen, ob man Geisterspiele erlaubt. Spiele mit Zuschauern wird es sicher nicht geben“.

Ball könnte am 15. Mai wieder rollen

Darauf bereitet Markus Gisdol seine Kölner Spieler intensiv und akribisch vor. Zwei Kleingruppen trainieren auf zwei weit voneinander getrennten Plätzen am Geißbockheim vormittags, die dritte Gruppe am Nachmittag. Von dem Moment an, an dem die Politik die Erlaubnis für ein normales Mannschaftstraining erteilt, rechnet der Schwabe mit einer Vorbereitungsdauer von bis zu zwei Wochen, um wieder wettkampfmäßig spielen zu können. Wobei zwei, drei Tage allein benötigt würden, um die Spieler an das dann fast zwei Monate lang nicht mehr ausgeübte Zweikampfverhalten zu gewöhnen.

Realistisch wäre es, dass es in zwei Wochen so weit wäre. Dürfte ab 4. Mai im gewohnten Rahmen trainiert werden, könnte zwölf Tage später am Freitagabend (15. Mai) der Ball in der Bundesliga wieder rollen. Bei einer normalen Fortsetzung der Liga stünde dann die Auftaktpartie des 26. Spieltags zwischen Düsseldorf und Paderborn an. Der 1. FC Köln würde samstags Mainz 05 empfangen.

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Bereits in der darauffolgenden Woche würde dienstags und mittwochs der 27. Spieltag folgen. Nur mit Englischen Wochen wäre es machbar, bis Ende Juni die Saison zu beenden. Das streben die DFL-Verantwortlichen und die Bundesligisten an. Am 20. Juni könnte der letzte Spieltag stattfinden. Zuvor würden in einer Woche das DFB-Pokal-Halbfinale (Bayern gegen Frankfurt, Saarbrücken gegen Leverkusen) ausgetragen, in einer anderen das Nachholspiel zwischen Bremen und Frankfurt.

Am 27. Juni fände das Pokalendspiel statt, in den Tagen davor und danach die Relegationsspiele zur Bundesliga und gegebenenfalls zur 2. Bundesliga. Die Begegnungen der Champions League und der Europa League würden wohl nicht mit diesen Plänen kollidieren. Sie sollen im Juli und August nachgeholt werden. Am Donnerstag tagt das Uefa-Exekutivkomitee, parallel zur DFL, und berät über die möglichen Termine.