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Markus Gisdol im Video-ChatFC-Trainer lobt Mitarbeiter in höchsten Tönen

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Kölns Trainer Markus Gisdol

  1. In einer Video-Gesprächsrunde mit Journalisten nahm Markus Gisdol Stellung zu den an ihn gerichteten Fragen.
  2. Markus Gisdol hofft auf eine baldige Saisonfortsetzung.
  3. Wir geben einen Überblick über alle wichtigen Fragen und Antworten.

Köln – Die zweite Trainingswoche in Kleingruppen liegt hinter Markus Gisdol und seinen Spielern vom 1. FC Köln. Der Trainer bezeichnet den Fitness-Zustand der Profis als sehr gut. Da körperbetontes Training nicht stattfinden darf, werden vor allem die Athletik und die Technik geschult.

Sehr intensives Grundlagentraining

„Mir geht es wie jedem Trainerkollegen: Wir müssen schauen, was unter den gegebenen Voraussetzungen machbar ist. Es ist eine große Herausforderung, weil die Dinge, die unseren Sport ausmachen – Zweikampfverhalten, das Spiel gegen den Gegner, Balleroberungen, Lücken in gegnerischer Defensive finden, alles Körperbetonte – nicht trainiert werden dürfen. Die Basics – technische Elemente, viel Athletiktraining, das dem Spiel nahe kommt – haben wir jetzt genug einstudiert. Heute kamen außerdem intensive Läufe hinzu. Die Spieler mussten 6,3 Kilometer in unterschiedlichem Tempo – Sprints, Dribblings, Richtungswechsel – absolvieren. Aber all das können nur Simulationen dessen sein, was im Spiel auf sie zukommt.“

So viele Team-Sitzungen wie nie zuvor

„Für uns alle – Trainerstab, medizinische Abteilung, Betreuer – ist es im Moment eine extrem hohe Herausforderung. Ich will nicht jammern, aber wir haben so viele Sitzungen, wie es vorher nie der Fall war. Wir wollen schließlich ein unglaublich abwechslungsreiches Training anbieten und nicht nur auf die Standards setzen. Da bringt jeder seine Überlegungen mit ein, und wenn sie noch so verrückt erscheinen.“

Vorbereitung wie für ein Turnier

„Wenn bekanntgegeben wird, wann wir wieder spielen, werden wir glaube ich nicht viel Zeit zur Vorbereitung haben. Ich denke, dass dann bis zu drei Tage notwendig sind, bevor die Spieler wieder voll im Mannschaftstraining drin sind. Ich gehe davon aus, dass wir etwa zehn bis 14 Tage Mannschaftstraining vor dem ersten Spiel haben. Aber das betrifft dann alle. Chancengleichheit ist also gewahrt.

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Man arbeitet jetzt auf eine Situation hin, die Turniercharakter besitzt: Innerhalb von sechs Wochen müssen die restlichen neun Spiele absolviert werden. Das erfordert eine ganz andere Vorbereitung als vor einer Saison. Das versuchen wir in all unsere Belastungssteuerungen mit einfließen zu lassen.“

Zehn Szenarien wurden schon verworfen

„Ich halte gar nichts von Spekulationen. Seit dem letzten Spiel am 11. März habe ich etwa zehn verschiedene Szenarien, wie es weitergehen könnte, durchgespielt. Nach wenigen Tagen waren die Überlegungen meist schon wieder hinfällig. In der heutigen Zeit zu weit vorauszuschauen, tut uns allen nicht gut. Es raubt uns nur Energie. Wenn ich allerdings mit meinen Mitarbeitern, die ganz tolle Leute sind, nicht immer wieder neue Szenarien ausarbeiten würde, würden wir nicht verantwortungsvoll handeln.“

Hoffnung auf Rückkehr zur Normalität

„Ob es richtig ist, wieder Fußball zu spielen? Es gibt immer ein Für und Wider. Man will seitens des Verbandes sehr verantwortungsvoll mit der Situation umgehen. Der Fußball ist in Deutschland nun Mal die beliebteste Nebensache der Welt. Wir würden den Menschen auch mit Geisterspielen wieder viel Freude bringen. Es wäre ein kleiner Schritt zurück Richtung Normalität. Wir dürfen allerdings nichts machen, was der Gesellschaft schaden würde.“

Der Spielplan ist noch ungewiss

„Es ist eine Spekulation, dass wir wie im Spielplan vorgesehen mit den zwei Heimspielen gegen Mainz und Düsseldorf beginnen. Da ist noch nichts verabschiedet. Vielleicht fangen wir auch mit einem anderen Spieltag an. Das steht alles noch nicht fest. Deshalb mache ich mir keine Gedanken über einen möglichen ersten Gegner.“

Über die Hellhörigkeit von Geisterspielen

„Wir haben ja schon ein Geisterspiel erlebt. Als ich in Mönchengladbach meinen Kollegen zum ersten Mal etwas zu seinen Spielern rufen hörte, war mein erster Impuls: Vorsicht, der hört ja auch meine Anweisungen! Deswegen ist es noch wichtiger, die Dinge mit den Spielern vorher in der Kabine klar zu besprechen. Nur Details müssen immer wieder einmal während des Spiels den Spielern mitgeteilt werden. Fest steht, dass Geisterspiele alles sehr gläsern machen.“