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1:0-Sieg gegen SC Freiburg1. FC Köln steckt Ausfall von Trainer Baumgart gut weg

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Jan Thielmann (l.) und Anthony Modeste bejubeln den Treffer zum 1:0.

Köln – Dem 1. FC Köln ist es auf beeindruckende Weise gelungen, den Ausfall seiner absoluten Führungsfigur zu kompensieren. Auch ohne seinen an Corona erkrankten Cheftrainer Steffen Baumgart rang der Fußball-Bundesligist den Europa-Aspiranten SC Freiburg am Samstagnachmittag mit 1:0 (1:0) nieder.

Mann des Tages in Müngersdorf war einmal mehr Torjäger Anthony Modeste, der die Partie bei der Rückkehr von 10.000 erlaubten Zuschauern mit seinem Treffer in der 23. Minute entschied. Damit rangieren die Geißböcke zumindest vorläufig sensationell auf Platz sechs.

„Ich bin glücklich, dass wir drei Punkte mitgenommen haben“, zeigte sich der Siegtorschütze erleichtert. Das Fehlen Baumgarts sei zwar „etwas Besonderes“ gewesen. „Wir wussten aber, was wir machen mussten“, erklärte Modeste, dessen Mannschaft mit einer reifen Leistung bewiesen hatte, wie gut die Kölner ihr Spielsystem inzwischen verinnerlicht haben.

Das bestätigte auch Co-Trainer André Pawlak, der Baumgart an der Seitenlinie vertrat: „Wir haben wegen unserer intensiven, aggressiven Leistung nicht ganz unverdient gewonnen.“

Thielmann und Uth rutschen in die Startelf

Pawlak hatte in Absprache mit Baumgart gegenüber dem 2:2 vor der Liga-Pause beim VfL Bochum auf zwei Positionen umgestellt. Beide Veränderungen betrafen die Offensiv-Abteilung: Ondrej Duda und Louis Schaub, der es zuvor bei fünf Punktspielen in Folge in die Startelf geschafft hatte, begannen auf der Auswechselbank.

Für sie rutschten Jan Thielmann und Mark Uth in die Anfangsformation. Während Thielmann mit Anthony Modeste eine Doppelspitze bildete, bekleidete Uth vorwiegend die rechte Außenbahn. Der nach seiner Teilnahme am Afrika-Cup am Mittwoch ins Training zurückgekehrte tunesische Nationalspieler Ellyes Skhiri gehörte noch nicht dem FC-Kader an. Bei den personell unveränderten Freiburgern stellte Christian Günter derweil ein beeindruckendes Jubiläum auf. Der Kapitän stand zum 100. Mal in Folge bei einem Bundesligaspiel in der Startelf.

Köln beginnt druckvoll

Die Kölner legten auch in Abwesenheit ihres lautstarken Antreibers an der Seitenlinie mit enormer Lauffreude los. Besonders überzeugend war das strukturierte Pressing der Hausherren, die immer wieder den richtigen Moment fanden, um den Sportclub mit hohem und energischem Anlaufen unter Druck zu setzen und Ballverluste zu provozieren.

Das machte sich auch in der Statistik schnell bemerkbar: Nach gerade mal sieben Minuten hatte sich der FC bereits drei Eckbälle erarbeitet. Den Kölnern gehörte ebenso der erste Abschluss. Nach einer Balleroberung von Jonas Hector auf Höhe der Mittellinie trieb der Kapitän das Spielgerät nach vorne und bediente Jan Thielmann. Der Youngster traf die Kugel aus 16 Metern jedoch nicht richtig. Auf der Gegenseite näherte sich Ermedin Demirovic mit einem Flachschuss am langen Eck vorbei dem Kölner Gehäuse an (20.).

Modeste trifft erneut

In der 22. Minute wurde es erstmals zwingend. Thielmann schlug eine scharfe Hereingabe auf Anthony Modeste, der aus fünf Metern am langen Pfosten vorbei köpfte. Nur eine weitere Minute später ging der FC verdientermaßen in Führung.

Die Entstehung des Tores war allerdings glücklich. Innenverteidiger Luca Kilian, der den Ball eigentlich schon verloren hatte, setzte tief in der eigenen Hälfte zu einem Befreiungsschlag an, den der herbeirasende Thielmann technisch höchstanspruchsvoll an Nico Schlotterbeck vorbeilegte. Dann steuerte Thielmann im Vollsprint auf den Strafraum zu, zog in Philipp Lienhart auch den zweiten Freiburger Innenverteidiger auf sich und legte schließlich rüber zum mitgelaufenen Modeste. Der Franzose nahm von der Strafraumkante Maß und versetzte dem Ball einen derartigen Dreh, dass dieser unhaltbar für Mark Flekken im entfernten Eck einschlug (23.).

Es war das 14. Saisontor des Franzosen, der ein weiteres Mal seine herausragenden Abschluss-Qualitäten unter Beweis gestellt hatte.

Freiburger Treffer aberkannt

Die Kölner blieben das dominierende Team, es war ihre beste Halbzeit in diesem Jahr. Und in der 32. Minute verpassten sie nur haarscharf das schnelle 2:0. Dejan Ljubicic setzte einen Schlenzer aus halblinker Position Zentimeter am Torwinkel vorbei.

Aus dem Nichts wäre den bis dato überraschend harmlosen Freiburgern mit dem Halbzeitpfiff beinahe der Ausgleich gelungen. FC-Keeper Marvin Schwäbe kratzte einen tückischen Aufsetzer von Maximilian Eggestein um den Pfosten. Die anschließende Ecke köpfte Lienhart auf das Tornetz (45.+1).

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Die Doppelchance verlieh den Gästen Oberwasser – und in der 50. Minute lag der Ball prompt im Kölner Netz. Nach einem kurz ausgeführten Freistoß der Gäste schaltete Ljubicic nicht schnell genug und ließ Günter von der linken Seite in den Strafraum flanken. Der gerade erst eingewechselte Roland Sallai vollstreckte per Flachschuss.

Schiedsrichter Dr. Felix Brych nahm den Treffer nach einem Hinweis des Videoassistenten und eigenem Betrachten der Fernsehbilder jedoch zurück. Der im Abseits stehende Schlotterbeck hatte FC-Schlussmann Schwäbe bei Sallais Abschluss die Sicht genommen.

Der vermeintliche Ausgleichstreffer war ein Weckruf zur rechten Zeit für die Kölner, die fortan wieder entschlossener nach vorne spielten. Mark Uth zwang SC-Keeper Flekken mit einem kräftigen Distanzschuss zur Faustabwehr (53.), anschließend blockte Schlotterbeck auf Höhe des Fünfmeterraums einen Versuch von Florian Kainz (57.).

Schwäbe hält den Sieg fest

Dennoch agierten die Gäste nach dem Seitenwechsel wesentlicher druckvoller als zuvor. In der 73. Minute verhinderte Schwäbe mit einer Klasse-Parade den Ausgleich. Günter hatte aus dem Halbfeld abgezogen und den Kölner Schlussmann ins entfernte Eck abtauchen lassen.

Zum Schluss geriet das Spiel zu einer Abwehrschlacht für den FC. Die Gastgeber mussten noch einige brenzlige Situationen überstehen, ehe der achte Saisonsieg perfekt war. „Es war am Ende hart umkämpft. Knapp, aber verdient“, jubelte Marvin Schwäbe, dessen Lob vor allem Torschütze Modeste galt: „Tony ist aktuell unsere Lebensversicherung. Wir können uns auf ihn verlassen. Das ist genau das, was wir brauchen.“

Und deshalb ging auch André Pawlak überaus zufrieden nach Hause. „1:0 gewonnen, so kann man gut abtreten“, schmunzelte Baumgarts Assistent.

1. FC Köln: Schwäbe; Schmitz, Hübers, Kilian, Hector; Özcan; Uth (63. Duda), Ljubicic (77. J. Horn), Kainz (85. Schaub); Thielmann (85. Schindler), Modeste (85. Andersson). – SC Freiburg: Flekken; Kübler (81. Petersen), Lienhart, Schlotterbeck, Günter; Eggestein (81. Schmid), Höfler; Schade (46. Sallai), Grifo; Demirovic (61. Jeong), Höler. – SR.: Dr. Brych (München). – Zuschauer: 10.000. – Tor: 1:0 Modeste (23.). – Gelbe Karte: Thielmann, Ljubicic; Jeong, Höfler.