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Tabelle wieder zurechtgerücktDer 1. FC Köln ist beim 1:3 in Leipzig chancenlos

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Dani Olmo von RB Leipzig nach seinem Tor.

Leipzig – Wenn am 22. Spieltag der Fußball-Bundesliga ein Tabellensechster bei einem Team antritt, das nur einen Platz dahinter rangiert, klingt das zunächst mal nach einem Duell auf Augenhöhe. Nun bleibt aber festzuhalten, dass die aktuelle Tabelle ein wenig verzerrt daher kommt.

Denn während der vor der Saison als Abstiegskandidat gehandelte 1. FC Köln unter seinem neuen Trainer Steffen Baumgart zu einem ungeahnten Höhenflug angesetzt hat, musste Champions League-Teilnehmer RB Leipzig seinen Coach erst einmal wechseln, um überhaupt in die Spur zu finden. Am Freitagabend rückten sich die Dinge wenig überraschend ein zurecht. Der hohe Favorit setzte sich verdient mit 3:1 (1:0) durch, überflügelte die Kölner im Ranking und nimmt Platz vier ein, der tatsächlich auch für den FC möglich gewesen wäre.

Coach Baumgart zurück auf dem Platz

Corona-Rückkehrer Steffen Baumgart veränderte die FC-Startelf auf drei Positionen. Ondrej Duda und Ellyes Skhiri nahmen die Plätze von Mark Uth und Dejan Ljubicic ein. In der Sturmspitze ersetzte Sebastian Andersson die Torversicherung Anthony Modeste. Der 33-Jährige musste mit einer Erkrankung passen, mit der laut Baumgart aktuell „viele ein Problem haben“. Der FC-Trainer räumte vor der Partie ein, dass der 14-fache Torschütze der Mannschaft fehlen könne, Andersson aber „der richtige Mann“ sei, um ihn zu ersetzen.

Baumgart irrte für diesen Abend, denn Modeste ist in dieser Saison einfach nicht zu ersetzen. Andersson blieb blass und schoss sich bei seinem einzigen nennenswerten Abschluss auch noch so unglücklich selbst an, dass der Ball am Tor vorbeiflog (66.). Zwei Saisontore nach 22 Spieltagen sind für einen Stürmer seiner Kategorie nicht genug. Der Schwede war mit seiner Harmlosigkeit vor 15.000 Zuschauern in der schmucken Red Bull Arena im Kölner Team aber beileibe nicht allein.

Ehrentor von Youngster Tim Lemperle

Die chancenlose Kölner Mannschaft musste nach Anderssons Chance bis in die Nachspielzeit warten, ehe Joker Tim Lemperle nach einem Eckball von Mark Uth das Ehrentor gelang. Nicht allzu viele Abschlüsse für ein Team, das versucht die offensiv ausgerichteten Ideen des Fußballlehrers Steffen Baumgart umzusetzen.

Das Spiel der Kölner krankte an vielen Stellen. Trotz der Rückkehr von Baumgart an die Seitenlinie fehlte die Zweikampf-Intensität, die die Geißböcke zuletzt beim 1:0-Heimsieg gegen Freiburg an den Tag gelegt hatten. Zudem brachte der FC mit Ball keine Ruhe in sein Spiel, weil es zu vielen Pässen an Präzision mangelte. Von der Mannschaft, die in der Bundesliga die meisten Flanken in den gegnerischen Strafraum schlägt, war wenig zu sehen.

Drei Torschüse – drei Treffer

Was die Angelegenheit so bitter machte, war, das Favorit Leipzig den gut verteidigenden FC keineswegs an die Wand spielte. Bis zum ersten Torschuss der Roten Bullen dauerte es 25 Minuten. Dann fiel aber auch gleich die Führung, denn Christopher Nkunku zirkelte einen direkten Freistoß aus 18 Metern zu seinem 11. Saisontreffer kunstvoll ins Netz. Es war wie gesagt der erste Leipziger Torschuss in der ersten Hälfte und blieb auch der einzige.

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Das Team von Trainer Domenico Tesdesco nahm diese gnadenlose Effizienz mit in den zweiten Durchgang, Dani Olmo wuchtete zunächst den Ball mit einem herrlichen Flachschuss aus 22 Metern ins linke Eck des Kölner Tores (54.), dann vollendete Linksverteidiger Angelino einen Konter gegen die Laufrichtung des chancenlosen FC-Torhüters Marvin Schwäbe (57.). Dritter Torschuss, dritter Treffer. Schwäbe musste danach gegen Nkunku sogar noch das 0:4 verhindern (74.).

So blieb auch dank Lemperles Ehrentreffer wenigstens das Ergebnis im Rahmen. „Alles in allem sind wir enttäuscht. Es war schwer heute“, fasste Salih Özcan die Dinge des Abends aus FC-Sicht passend zusammen.

RB Leipzig: Gulasci; Klostermann (70. Simakan), Orban, Gvradiol; Henrichs, Laimer (70. Szoboszlai), Haidara, Angelino (78. Mukiele); Dani Olmo (64. Forsberg); Silva (64. Poulsen), Nkunku.

1. FC Köln: Schwäbe; Schmitz, Kilian, Hübers, Hector; Skhiri (85. Ostrak), Özcan; Thielmann (62. Schindler), Duda (62. Uth), Kainz (62. Ljubicic); Andersson (85. Lemperle). – SR.: Badstübner (Windsbach). – Zuschauer: 15.000. – Tore: 1:0 Nkunku (25.), 2:0 Olmo (54.), 3:0 Angelino (57.), 3:1 Lemperle (90.+1). – Gelbe Karten: Gvardiol; Thielmann, Hübers.