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Bestmarke in SichtDem 1. FC Köln winkt eine Saison ohne Derby-Pleite

Lesezeit 4 Minuten
Steffen Baumgart klatscht

Baumgart: Es wird ein heißes, ein schweres Spiel. 

Köln – Die Derbywoche begann für Steffen Baumgart mit Schwerstarbeit. Mehr als 20 Minuten benötigte der Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln, um am Dienstagmittag den kurzen Weg von Trainingsplatz eins zum Spielertrakt des Geißbockheims zurückzulegen.

Herrlicher Sonnenschein und der Start in die Osterferien hatten 350 überwiegend junge Trainingskiebitze angelockt. Nicht wenige von ihnen baten Baumgart nach dem Ende der fast zweistündigen Einheit um ein Autogramm oder Selfie. Der 50-Jährige erfüllte die Wünsche seiner kleinen und großen Anhänger mit Geduld und freute sich sichtlich über den regen Andrang, der rund um das erste Training vor dem prestigeträchtigen Duell am Samstagabend (18.30 Uhr, Sky) bei Borussia Mönchengladbach herrschte. „Es ist schönes Wetter, die Fans sind wieder da – und alle im Moment mit einem großen Lächeln“, sagte Baumgart.

Benno Schmitz ist wieder mit im Training

Grund zur Freude hatte der FC-Coach auch bei einem Blick auf den gut gefüllten Trainingsplatz, auf dem Benno Schmitz wieder mitwirkte – wenn auch noch in reduziertem Umfang. Der Rechtsverteidiger hatte den 3:2-Heimsieg am Samstag gegen den 1. FSV Mainz 05 wegen einer Corona-Infektion verpasst. Schmitz gehe es „so weit gut“, berichtete Baumgart. „Wir gehen davon aus, dass Benno ab Mittwoch wieder voll dabei ist. Bislang haben wir alle Spieler relativ schnell wieder dabei gehabt.“ Einer Rückkehr von Schmitz in die Startelf dürfte pünktlich zum Derby in Gladbach also nichts mehr im Wege stehen. Sebastian Andersson, der sich zuletzt ebenfalls in Quarantäne begeben musste, absolvierte am Dienstag dagegen ein individuelles Programm. „Seb hat noch ein paar Untersuchungen zu absolvieren, die dazugehören“, erklärte Baumgart den Stand der Dinge beim schwedischen Mittelstürmer.

Komm in meine Arme: Salih Özcan nimmt Dejan Ljubicic in Empfang. Der Österreicher leitete Kölns 4:1-Hinrundensieg gegen Borussia Mönchengladbach mit seinem Tor zur 1:0-Führung ein.

Für eine weitere Entspannung der Personallage sorgen die abgelaufenen Gelbsperren von Abwehrchef Timo Hübers und Außenbahnspieler Jan Thielmann. „Es wird Zeit, dass alle Spieler wieder zurückkehren. Wir haben in den Wochen zuvor gemerkt, wie wichtig es ist, so viele Spieler wie möglich dabei zu haben“, meinte Steffen Baumgart, dessen ersatzgeschwächtes Team bei Union Berlin (0:1) und gegen Mainz spielübergreifend drei schwache Halbzeiten in Folge geboten hatte. Während Kingsley Schindler auch am Dienstag noch fehlte, mussten Jeff Chabot und Ondrej Duda die Einheit vorzeitig beenden. Baumgart sprach von einer „Vorsichtsmaßnahme“.

Talent kommt

Nach geschafftem Klassenerhalt in der Frauenfußball-Bundesliga vermeldet der 1. FC Köln den ersten Neuzugang für die kommende Saison. Vom VfL Wolfsburg wechselt Lotta Cordes ans Geißbockheim. Das 20-jährige Mittelfeldtalent lief für den VfL unter anderem vier Mal in der Champions League auf und war in den Nationalmannschaften des DFB für die U19 und die U20 im Einsatz. „Lotta hat in Wolfsburg in einem Top-Kader wichtige Erfahrungen sammeln können und brennt darauf, bei uns den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung zu machen“, erklärt FC-Trainer Sascha Glass. (tca)

Ein breit aufgestellter Kader erhöht schließlich die Chancen, um bei der formstarken Gladbacher Borussia zu punkten. „Es wird ein heißes, ein schweres Spiel. Dann kommt noch ein sehr emotional aufgeladenes Spiel für alle drumherum dazu“, sagt Baumgart. Aus den Erfahrungen des 4:1-Erfolgs Ende November vor 50 000 Zuschauern in Müngersdorf weiß er: „Es ist ein außergewöhnliches Derby, das hat man in der Hinrunde gespürt. Dementsprechend will man unabhängig von der Tabellensituation bestehen.“ Baumgart erwartet ein mit offenem Visier ausgetragenes Duell: „Wir fahren dorthin, um zu gewinnen. Das will Gladbach aber auch. Daher werden beide Mannschaften alles raushauen.“

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Holen die Kölner im Borussia-Park mindestens einen Punkt, hätten sie Historisches geschafft – eine Saison ohne Niederlage gegen die rheinischen Nachbarn Gladbach (4:1) und Bayer Leverkusen (2:2, 1:0). Letztmals gab es das in der Spielzeit 1991/92, in der sich die Mannschaften in allen Ligaspielen Unentschieden trennten. Zwei Jahre zuvor gelang dem FC eine noch bessere Derby-Bilanz, die auch in dieser Saison noch möglich ist: Ein Sieg und ein Remis gegen Bayer sowie zwei Siege gegen Gladbach.