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Champions LeagueBayern München trauert um gestorbenen Fan – Chaos rund um Allianz-Arena

Lesezeit 2 Minuten
Vor der Allianz Arena in München versammeln sich die Fans.

Vor der Allianz-Arena in München versammeln sich die Fans. (Symbolbild)

Beim Bayern-Spiel gegen Lissabon ist es auf den Rängen ungewöhnlich still. Grund ist ein medizinischer Notfalleinsatz auf der Tribüne.

Der knappe Sieg des FC Bayern München im Champions-League-Spiel gegen Benfica Lissabon geriet am Mittwochabend schnell zur Nebensache.Schon vor dem Spiel herrschte Chaos rund um die Allianz Arena, das Spiel musste später angepfiffen werden. Ein tragischer Todesfall eines Bayern-Fans überschattete die Begegnung zusätzlich.

Rund eine Stunde nach dem Schlusspfiff erreichte den deutschen Fußball-Rekordmeister „die traurige Nachricht“, dass ein Fan auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben sei. Der Zuschauer war kurz nach dem Anpfiff auf der Tribüne zunächst notärztlich versorgt und dann abtransportiert worden.

FC Bayern München trauert um gestorbenen Fan

„Der FC Bayern ist in Trauer an der Seite der Angehörigen“, schrieb der Verein auf seiner Website. Aus Anteilnahme hatten die Bayern-Fans in der Südkurve auf die übliche lautstarke Unterstützung ihrer Mannschaft während der Partie verzichtet. „Es gibt definitiv wichtigere Dinge im Leben als Fußball“, sagte Sportvorstand Max Eberl. Die Fans hätten mit ihrem Verhalten einen angemessenen Respekt gezeigt, befand er.

„Nach dem Spiel haben wir nicht viel gefeiert. Die Jungs haben das erst nach dem Spiel erfahren“, berichtete Trainer Vincent Kompany noch vor Bekanntwerden der Todesmeldung. Nach dem Schlusspfiff informierte auch der Stadionsprecher das Publikum in der mit 75.000 Zuschauern ausverkauften Arena über den Vorfall und darüber, warum die Unterstützung der Anhänger ausgeblieben war. Auch die Musik war nach dem durch ein Kopfballtor von Jamal Musiala gewonnenen Spiel gedämpfter als sonst. 

Thomas Müller: „Zeichen der Solidarität“

„Wenn so etwas passiert, dann ist es auch irgendwo ein schönes Zeichen der Solidarität, dass die Fans nicht ihre eigene Party vorne anstellen, sondern auch ein Zeichen der Menschlichkeit da walten lassen“, kommentierte Bayern-Routinier Thomas Müller. 

Auch Kapitän Manuel Neuer fühlte mit. „Es tut uns sehr leid, und wir haben jetzt nicht krass gejubelt in der Kabine über diesen Sieg“, schilderte der Torhüter. „Wir fühlen da mit dem Fan oder der Person.“

U-Bahn-Probleme: Bayern-Spiel begann später

Rund zehn Minuten vor dem eigentlichen Spielbeginn wurden die Zuschauer im Stadion über die Probleme informiert. Die Reaktion: Pfiffe, aber auch Applaus. Schließlich waren zu diesem Zeitpunkt noch „Tausende Fans“ auf dem Weg zur Arena, wie Stadionsprecher Stephan Lehmann berichtete.

Über X informierten die Bayern bereits rund eine Stunde vor dem Anpfiff. „Aufgrund einer Stellwerkstörung kommt es derzeit zu Verspätungen beim U-Bahn-Verkehr Richtung Stadion/Fröttmaning. Daher werden Stadionbesucher gebeten, nach Möglichkeit auf andere Verkehrsmittel auszuweichen“, hieß es in einem Tweet. (mbr/dpa/sid)