Abwehrspieler Mazraoui sorgt mit einem Pro-Palästina-Beitrag für Aufsehen. Am Abend erklärt er sich.
Wirbel um Bundesliga-ProfiNoussair Mazraoui rechtfertigt sich für Anti-Israel-Post – FC Bayern schweigt
Aufruhr an der Säbener Straße in München: Bundesliga-Profi Noussair Mazraoui vom FC Bayern München hat auf seiner Instagram-Seite ein Video verbreitet, in dem den Palästinensern im Konflikt mit Israel ein Sieg gewünscht wird. Das schlägt hohe Wellen.
Der marokkanische Fußball-Nationalspieler teilte auf der Social-Media-Plattform, ihm folgen dort 2,3 Millionen Followerinnen und Follower, einen kurzen Clip, in dem eine Stimme im Stil eines Gebets sagt: „Gott, hilf unseren unterdrückten Brüdern in Palästina, damit sie den Sieg erringen. Möge Gott den Toten Gnade schenken, möge Gott ihre Verwundeten heilen.“
Bayern München: Noussair Mazraoui verbreitet Pro-Palästina-Video
Im Bild ist eine wehende Flagge Palästinas zu sehen. Dazu schrieb Mazraoui in dem Eintrag vom frühen Sonntagmorgen „Ameen“ (Amen) neben einem Emoji mit gefalteten Händen.
Alles zum Thema FC Bayern München
- „Zahlen selber eintragen“ Diesen Tipp gib Lothar Matthäus Bayern München im Fall Musiala
- Baskets verlieren Die Bayern gehen im Schlussviertel vom Gas
- „Ein Witz, ein einziges Chaos“ England-Presse schießt gegen Thomas Tuchel
- Wichtiger Auswärtssieg Starkes drittes Viertel reicht den Baskets
- Bayer Leverkusen Warum das nächste Spiel das wichtigste ist
- Nach schwerer Krankheit Christian Ziege trauert um seine Ehefrau – und teilt emotionale Fotos
- „Die sollen mal arbeiten“ Uli Hoeneß rechnet mit FDP und Christian Lindner ab – und fordert Neuwahlen
Nachdem der Post für Aufsehen gesorgt hatte, äußerte sich der Außenverteidiger am Abend erneut. In einer Erklärung, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag, hieß es in englischer Sprache: „Der Punkt ist, dass ich nach Frieden und Gerechtigkeit in dieser Welt strebe. Das bedeutet, dass ich immer gegen alle Arten von Terrorismus, Hass und Gewalt sein werde.“ Er gab sich enttäuscht, dass er dies klarstellen müsse.
Noussair Mazraoui rechtfertigt sich – FC Bayern München schweigt
„Ich verstehe nicht, warum über mich das Gegenteil gedacht wird und warum ich mit hasserfüllten Gruppen in Verbindung gebracht werde“, sagte Mazraoui, der bei Bayern München von Thomas Tuchel trainiert wird, weiter. Es gehe aktuell nicht darum, was er oder anderen denken. „Täglich werden unschuldige Menschen getötet durch diesen schrecklichen Konflikt, der außer Kontrolle geraten ist.“ Dagegen müsste man die Stimme erheben, die Situation sei „einfach unmenschlich. Abschließend möchte ich klarstellen, dass es nie meine Absicht war, bewusst oder unbewusst jemanden zu beleidigen oder zu verletzen.“
Der FC Bayern gab zunächst keine Auskunft darüber, ob der Instagram-Beitrag für den 25 Jahre alten Profi Folgen habe. Mazraoui weilt derzeit bei der marokkanischen Nationalmannschaft, mit der er am Samstagabend ein Testspiel gegen die Elfenbeinküste bestritt. Ex-Nationalspieler Mesut Özil sorgte am Freitag bereits mit einem ähnlichen Post für Aufregung.
In einer anderen Instagram-Story teilte Mazraoui einen Post, in dem vier Beiträge marokkanischer Nationalspieler abgebildet werden, nämlich jene des Bayern-Verteidigers selbst sowie des früheren Bundesligaspielers Abdelhamid Sabiri (Siegen, Nürnberg, Paderborn), von Hakim Ziyech (Galatasaray Istanbul) und Zakaria Aboukhlal (FC Toulouse). In dem Beitrag wird unter anderem behauptet, dass die Spieler mundtot gemacht werden sollten. „Es ist buchstäblich wir gegen die Welt!“, heißt es darüber hinaus. Alle vier Fußballer teilten den Beitrag auf ihren Seiten.
FCB-Torwart Daniel Peretz aus Israel verbreitet eine emotionale Botschaft
Der FC Bayern hatte kurz nach Bekanntwerden des Angriffs auf der Plattform X, ehemals Twitter, geschrieben, dass man sich um seine Freunde in Israel sorge. Münchens Ersatztorwart Daniel Peretz ist Israeli und verbreitete am Sonntagmorgen eine emotionale Botschaft bei Instagram, in der er Sportler aufforderte, sich gegen Terrorismus auszusprechen.
Palästinensische Terroristen hatten am vorigen Wochenende im Auftrag der Hamas einen verheerenden Angriff auf israelische Zivilisten durchgeführt. Bisher sind in Israel mehr als 1300 Tote zu beklagen. (mbr/dpa)