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Bayer LeverkusenWerkself ist heiß auf das Rückspiel gegen Monaco

Lesezeit 3 Minuten
Fußball: Champions League, Saison 2022/2023, Achtelfinale, Bayer 04 Leverkusen - AS Monaco am 16.02.2023 in Leverkusen Nordrhein-Westfalen. Leverkusen s Robert Andrich im Zweikampf mit Monacos Takumi Minamino *** Soccer Champions League, 2022 2023 season, round of 16, Bayer 04 Leverkusen AS Monaco on 16 02 2023 in Leverkusen North Rhine Westphalia Leverkusen s Robert Andrich in a duel with Monacos Takumi Minamino Copyright: xKirchnerx/xChristopherxNeundorfx

Leverkusens Robert Andrich (2.v.r.) im Duell mit Takumi Minamino von AS Monaco.

Bayer 04 Leverkusen muss im Rückspiel der Europa League-Zwischenrunde die 2:3-Hinspielniederlage gegen AS Monaco wettmachen, um noch ins Achtelfinale einzuziehen.

War da ein Problem?“ fragte Xabi Alonso. Nach dem 2:3 im Heimspiel gegen die AS Monaco hatte Bayer Leverkusens Chefcoach den Innenraum der BayArena schon verlassen und von den tumultartigen Szenen zwischen den beiden Trainerbänken nichts mitbekommen. Dass sich dort seine Profis und die monegassischen Hitzköpfe begegnet waren, regte den spanischen Welt- und Europameister nach der Niederlage im Playoff-Hinspiel kaum auf: „Ich war schon in der Kabine. Aber das ist Fußball, das kann passieren“, setzte der 41-Jährige einen Haken hinter den vergangenen Donnerstag.

Wenn es nun eine Woche später (18.45 Uhr/RTL+) an der Cote d’ Azur um den Einzug ins Europa League-Achtelfinale geht, könnten die Emotionen extra wichtig werden. „Wir sind heißer denn je fürs Rückspiel“, richtete Robert Andrich den Blick auf das Rückspiel der Zwischenrunde. Als Sechser stellt der gebürtige Potsdamer eine der wenigen Konstanten im Mittelfeld dar. Bisher verpasste der 28-Jährige nur zwei der 21 Leverkusener Bundesliga-Spiele. Für Platz drei in Champions-League-Gruppe B half er zudem fünf Punkte in fünf Partien (Sperre beim 0:3 gegen FC Porto) zu holen. Mit einer 87,27 prozentigen Passquote ist Andrich der drittbeste Zuspieler der Werkself und so etwas wie der „Aggressive Leader“ im Mittelfeld: „Worüber wir nach dem Hinspiel sprechen müssen, sind die Kleinigkeiten“, dachte der lauf- und zweikampfstarke Rechtsfuß etwa an den unnötig verursachten Eckstoß vor Monacos spätem Siegtreffer (90.+2). Er selbst hatte an vorderster Verteidigungsfront noch versucht Axel Disasi am Distanzschuss zu hindern, musste nach dem 2:3 aber festhalten: „Wir wurden für unsere Fehler bestraft.“

Ähnlich war die folgende Bundesliga-Partie in der heimischen BayArena gegen den 1. FSV Mainz 05 verlaufen. Wieder gab es drei Gegentore und lange Gesichter: Andrich, der mit 11,5 Kilometern und neun Sprints die intensivste Laufstrecke aller Bayer-Profis abgespult hatte, konnte sich vor Marcus Ingvartsens Foulelfmeter zum 2:3 nur bei Schiedsrichter Robert Schröder über ein zuvor nicht geahndetes Foul an Piero Hincapie beschweren (82.). Anders als bei seinem eigenen, strafstoßwürdigen Vergehen an Karim Onisiwo, Ende der ersten Halbzeit, nahm der Schiedsrichter die Entscheidung gegen Rotsünder Amine Adli aber nicht mehr zurück und besiegelte so Bayers vierte Pleite im fünften Pflichtspiel.

Nach dem Karten-Festival gegen Mainz (elf Gelbe und eine Rote) wird der ehemalige Union Berliner auch im Fürstentum wichtig sein. Vor dem Playoff-Rückspiel nimmt ihn auch Simon Rolfes mit in die Verantwortung: „Wir liegen zwar ein Tor zurück, aber wir haben das Selbstvertrauen und die Qualität, das zu drehen“, meint der Sportchef. Das Hinspiel habe mit dem Eigentor von Lukas Hradecky „sehr unglücklich begonnen“. „Dann haben wir die Partie aber erstmal gedreht. So ähnlich ist die Konstellation am Donnerstag auch.“

Gerade weil die Werkself durch teilweise erzwungene, aber auch frei gewählte Rotation defensive Automatismen vermissen lässt, sind Emotionen für Andrich und Co. wichtig: „Wir müssen das Verteidigen leben“, forderte Xabi Alonso nach sechs Gegentoren in den letzten beiden Heimspielen. Offensiv wird der Coach auf Florian Wirtz, Goalgetter Patrik Schick (Treffer gegen Mainz nach 162 Tagen Torflaute) und vielleicht sogar Moussa Diaby (Abschlusstraining nach Adduktorenverletzung im Hinspiel) bauen können. Defensiv fehlt ihm der europäisch nicht nominierte Daley Sinkgraven. Sicher dabei sein wird Dauer-(B)renner Robert Andrich – und zwar mit Wut im Bauch.


Voraussichtliche Mannschaftsaufstellungen: AS Monaco: Nübel - Aguilar, Disasi, Maripan, Caio Henrique - Fofana, Camara - Diatta, Golovin - Embolo, Ben Yedder. - Bayer Leverkusen: Hradecky – Tapsoba, Tah, Hincapié - Palacios, Andrich – Frimpong, Amiri, Wirtz, Azmoun - Schick. - SR.: Hernández (Spanien)