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Bayer LeverkusenGegen Hoffenheim soll der totale Fehlstart verhindert werden

Lesezeit 3 Minuten
Seoane vor Hoffenheim

Trainer Gerardo Seoane 

Leverkusen – Am Abgrund steht Bayer Leverkusen nach drei Pflichtspielniederlagen der neuen Saison 2022/23 natürlich noch nicht. Selbst wenn die Werkself vor drei Wochen mit den größten Ambitionen in die Saison gestartet ist und nach dem Aus im DFB-Pokal bei Drittligist Elversberg (3:4) und den folgenden Niederlagen in Dortmund (0:1) und jüngst gegen Augsburg (1:2) nun als Schlusslicht dasteht, waren die Leistungen – zumindest in der Bundesliga – zu ordentlich.

Vor dem richtungsweisenden Heimspiel (Samstag, 15.30 Uhr) gegen die TSG Hoffenheim wählte Gerardo Seoane trotzdem ein beachtliches Bild. „Kannst du auf einem Bein stehen und dir die Nase anfassen“, lautete die hypothetische Frage des Cheftrainers, „und kannst du das auch auf einem Hochhaus an der Kante? Das ist Bundesliga!“

Unkonzentrierte Anfangsphasen und mangelhafte Chancenverwertung

Um die wackelige Situation, in die sich der letztjährige Dritte mit einer indiskutablen Leistung im Pokal und unkonzentrierten Anfangsphasen gepaart mit mangelhafter Chancenverwertung in der Liga, selbst gebracht hat, zu stabilisieren, ist der Schweizer gefragt. Der 43-Jährige steht in schwindelerregender Höhe am Bayer-Kreuz zwar noch nicht vor dem Absturz, dafür war die gelungene Qualifikation für die Champions-League zu wertvoll.

Ein Sieg des ehemaligen Dreifach-Meisters mit Young Boys (2019, 2020 und 2021) gegen das neue Team des amtierenden Schweizer Meisters mit dem FC Zürich, André Breitenreiter, hat trotzdem fundamentale Bedeutung. Unter der Woche brach Seoane dafür viele Übungen auf ihren simplen Ursprung herunter, erhöhte sukzessive den Schwierigkeitsgrad und wollte seine Profis so aufbauen und selbstbewusster machen.

Simple Torschussübungen für Offensivspieler

„Auf 80 Metern Höhe kannst du nur über Vertrauen, über Übung, über Wiederholungen, über eine verbesserte Technik und indem du dir Sicherheit holst, performen“, meinte der Übungsleiter. Für die Offensivspieler, die gegen Augsburg keinen ihrer 23 Schüsse im Tor unterbrachten, sondern Sechser Charles Aranguiz beim zwischenzeitlichen 1:1 zusahen, galt es beispielsweise, erst per Seitspannstoß abzuschließen, dann mehr Risiko beim Vollspannschuss zu nehmen und erst nach weiteren Abschluss-Vorgaben, irgendwann selbst zu entscheiden, ob ein Schuss, ein Abspiel oder ein Dribbling erfolgreich sein können. „Es geht darum die richtigen Entscheidungen zu treffen“, weiß Seoane.

Auf dem Platz traut er vor allem der Achse mit dem nicht mehr rot-gesperrten Torwart-Kapitän Lukas Hradecky („Seine Führungsqualität ist positiv“), dem rekonvaleszenten Achter Robert Andrich („Er spürt seine Prellung noch, konnte die letzten drei Einheiten aber voll mitmachen“) und Patrik Schick („Das passiert den besten Stürmern, dass man Chancen auslässt, obwohl man hohe Qualitäten hat“) einen siegbringenden Einfluss zu.

Fokus gegen Hoffenheim zunächst auf defensiver Stabilität

Aber auch die restliche Mannschaft müsse sich „in einer schwierigen Situation gegenseitig pushen“ und bereit sein „die Extra-Meter zu gehen“. Um gegen die Kraichgauer, die zuletzt aus einem 0:2 gegen Bochum noch ein 3:2 und den ersten Saisonsieg machten, liege der Fokus zudem auf größtmöglicher defensiver Stabilität.

Dafür wird Seoane hinten links in der Viererkette wohl nicht mehr auf Mitchel Bakker setzen. Gegen Augsburg hätte er den Niederländer beinahe schon vor der Halbzeit ausgewechselt. Mentalitätsspieler Piero Hincapié könnte konzentrierter und resoluter verteidigen.

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